Unterrichtsstunde 3: Sind alle Schutzmaßnahmen gleich wirksam?
Autoren: | |
Publikation: | 15.4.2005 |
Lernstufe: | 3 |
Ziele: | Die verschiedenen Arten von Sonnenschutz miteinander vergleichen. |
Dauer: | 1 Stunde |
Material: |
Für jede Gruppe:
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Herkunft: | Sécurité Solaire/La main à la pâte, Paris |
Die im Folgenden durchgeführten Experimente sind in der vorhergehenden Unterrichtsstunde vorbereitet worden.
Versuche (in Gruppen)
Die Schutzarten und ihre jeweiligen Parameter sind zu zahlreich, als dass alle Schüler alles testen können. Daher sollten die Schüler in Gruppen aufgeteilt werden, die jeweils nur einen der vier in der letzten Stunde ausgearbeiteten Versuche durchführen. Nachstehend stellen wir die Ergebnisse für jeden Versuch vor (Färbungen des UV-Papiers und Schlussfolgerungen).
"Brillen"-Versuch
Es wird festgestellt, dass Sonnenbrillen einen besseren UV-Schutz bieten als Sehbrillen, dass die Filterwirkung aber nicht perfekt ist: Es dringen immer noch UV-Strahlen in die Augen. Da sich die Gletscherbrillen der Gesichtsform anpassen, bieten sie den besten UV-Schutz (sie werden bei starker Exposition benutzt: Schnee usw.). Aber selbst mit Letzteren färbt sich das UV-Papier, wenn man lange genug wartet. Dieser Schutz ist nicht vollkommen: Selbst mit einer solchen Sonnenbrille darf man nie direkt in die Sonne schauen!
Abb. 1: Versuch mit verschiedenen Brillenarten
Schlussfolgerung 1
Mit einer Sonnenbrille sind wir gut geschützt, sofern wir nicht direkt in die Sonne schauen!
"Schatten"-Versuch
Je niedriger der Sonnenschirm, desto besser ist seine Schutzwirkung. Und je weiter man von dem von der Sonne bestrahlten Bereich entfernt ist, desto besser ist man geschützt (UV-Papier unter dem Dach des Schulhofs).
Abb. 2: Versuch mit verschiedenen Arten von Schatten
Schlussfolgerung 2
Wenn man im Schatten ist, bekommt man weniger UV-Strahlen ab.
"Stoff"-Versuch
Im Laufe dieses Versuchs wird festgestellt, dass selbst ein dünnes Gewebe gut vor UV-Strahlen schützt, besser als beispielsweise Sonnencremes. In extremen Situationen (sehr empfindliche Haut, sehr starke Sonneneinstrahlung oder bei einer sehr langen Exposition) kann man Spezialtextilien, sogenannte UV-Schutzkleidung verwenden, die einen sehr wirksamen Schutz bieten. Diese Textilien sind in Australien sehr beliebt (Beispiel: Surfbekleidung) und kommen allmählich auch in Europa in die Geschäfte. Diese Kleidungsstücke haben die Besonderheit, dass sie auch dann wirksam bleiben, wenn sie nass sind.
Abb. 3: Versuch mit unterschiedlichen Stoffarten
Schlussfolgerung 3
Kleidung schützt uns wirksam vor UV-Strahlen.
"Sonnencreme"-Versuch
Dieser Versuch kann unter Umständen schwer zu interpretieren sein, wenn man nicht darauf geachtet hat, die Sonnencreme gleichmäßig auf jedes UV-Papier aufzutragen, und insbesondere dann, wenn die Dicke der Sonnencreme von einem Papier zum nächsten schwankt. Man kann auch den Versuch machen, auf einem UV-Papier die Sonnencreme mit der Hand aufzutragen: Dann wird man feststellen, dass es zahlreiche blaue Streifen gibt, da die Creme nicht gleichmäßig aufgetragen wurde. Dies ist einer der Gründe, weshalb empfohlen wird, das Auftragen von Sonnencreme regelmäßig zu wiederholen.
Abb. 4: Versuch mit Sonnencremes (LSF 10 und 60)
Schlussfolgerung 4
Sonnencreme bietet in der Regel einen schlechteren Schutz als ein Kleidungsstück.
Der auf der Flasche oder Tube angegebene Lichtschutzfaktor informiert über die Wirksamkeit der Creme als UV-Filter. Je höher dieser Faktor, desto besser ist man geschützt. Egal wie hoch der Faktor ist, Sonnencreme schützt in jedem Fall nur eine begrenzte Zeit, und man muss das Auftragen oft wiederholen.
Lichtschutzfaktor (LSF oder SPF) | Wirksamkeit des Schutzes |
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Unter 9 | kein Schutz |
von 10 bis 15 | schwacher Schutz |
von 16 bis 25 | mittlerer Schutz |
von 26 bis 40 | hoher Schutz |
über 40 | sehr hoher Schutz |
Achtung: Das Verwenden einer Sonnencreme darf nicht dazu verleiten, sich länger in der Sonne aufzuhalten!
Gemeinsame Besprechung der Ergebnisse und Schlussfolgerung
Am Ende dieser Unterrichtsstunde werden die Ergebnisse der verschiedenen Gruppen zusammengetragen und mit der ganzen Klasse besprochen. Der Lehrer kann eine zusammenfassende Tabelle erstellen, in der die Farbnuancen der UV-Papiere und die Schlussfolgerungen für jeden Versuch festgehalten werden. Jeder Schüler kann die zusammenfassende Tabelle in sein Versuchsheft übertragen, um sein eigenes Protokoll zu ergänzen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023