Direkt zum Inhalt
Zum Ende des Inhalts
Zur Service-Navigation
Zur Suche
Zur Hauptnavigation
Zur Anmeldung/Registrierung

Homepage > Aktivitäten > Biologie > Pflanzen > Säen, pflanzen – Gedanken ernten

Säen, pflanzen – Gedanken ernten

Autoren: MJENR/DESCO und französische Académie des sciences/La main à la pâte
Publikation: 1.5.2005
Lernstufe: 1
Ziele: Kenntnisse im Bereich der belebten Natur:
  • Merkmale pflanzlichen Lebens erkennen und sie mit wichtigen Funktio­nen verbinden: Wachstum, Ernährung, Vermehrung.
  • Die Reihenfolge der Entwicklungsstadien einer Pflanze erkunden.
  • Eine Pflanze (ober- und unterirdische Teile) darstellen, indem man ihre einzelnen Bestandteile zusammenfügt.
Kenntnisse im Bereich der Zeiteinteilung:
  • Den zyklischen Charakter bestimmter Phänomene erkennen; Anhalts­punkte verwenden in Bezug auf den Tages-, Wochen- und Jahresrhyth­mus. Ereignisse zeitlich einordnen.
  • Beim Berichten über ein Ereignis den Zeitpunkt und die Dauer jedes ein­zelnen Ereignisses sowie die relative zeitliche Abfolge (gleichzeitig, vor­her, nachher) ausdrücken und verstehen können, indem die zeitlichen und chronologischen Indikatoren korrekt benutzt werden.
Kenntnisse in Bezug auf Mengen und Größen:
  • Mengen mit oder ohne numerische Verfahren vergleichen.
  • Gegenstände nach ihrer Größe vergleichen, sortieren und einordnen.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Belebte Natur
  • Einteilung der Zeit
  • Mengen und Größen
Dauer: 6 bis 8 Wochen
Material:
  • verschiedene, schnell keimende, mittelgroße oder große Samenkörner (Mais, grüne Bohne, Erbse, Saubohne, Weizen, Hafer, Sonnenblume, Linse)
  • verschiedene Blumenzwiebeln und Knollen
  • Pflanzen und Stecklinge (Grünlilie, Begonie, Tomate, Dreimasterblume)
    Nicht vergessen, dass es um lebendes Material geht, das der beson­de­ren Pflege bedarf!
  • einige echt aussehende Kunstpflanzen und -blumen (aus Seide oder Plastik)
  • passende Blumentöpfe (aus Ton, Kunststoff, Glas), Blumenkästen
  • verschiedene Substrate: Ansaaterde, Blumenerde, Torf, Sand, Watte, Schwamm, Glaswolle usw.
  • Gießkannen, Spritzen, Sprühflaschen, kleine Plastikflaschen (Mineral­wasserflaschen), Kratzer, kleine Schaufeln, Löffel, Gabeln, ...
  • Kataloge von Gartencentern und Baumschulen
Herkunft: La main à la pâte, Paris
Bewertung:
(noch keine Bewertung)

Pflanzen züchten in Kindergarten und Vorschule – bereichernd und motivierend

Kinder lassen sich ganz leicht motivieren, wenn es darum geht, Pflanzen im Klas­senraum oder im Schulgarten zu züchten. Am Anfang ist vielleicht der Wunsch da, den Schulhof zu verschönern, einen kleinen Gemüsegarten anzu­legen oder einen Themengarten (Garten der Düfte oder der Farben) zu gestal­ten. Wenn der Schulhof zu klein ist, kann die Einrichtung einer "Saat- und Pflanz­ecke" im Klassenraum zu vielseitigen, sehr zufriedenstellenden Aktivitä­ten führen.

Foto: Kinder schauen sich eine Pflanzenwurzel an

Abb. 1: "Das sieht aus, als wären es Hörner, Äste, Aufwischlappen." (über Wurzeln)

Zur Freude an der Tätigkeit selbst kommt für das Kind noch die Freude, die es beim Anfassen, Riechen und Sehen empfindet, beim Genießen der Ästhetik der Farben und Formen, beim Riechen von frisch aufgeblühten Blumen. Gibt es et­was Schöneres als zu sehen, wie die eigenen Pflanzen sich entwickeln? Viel­leicht kann man sogar etwas ernten? Für ein Kind kann Gartenarbeit zur Ent­wicklung seines Selbstvertrauens und seiner Feinmotorik beitragen. Beim Gärt­nern ist es aber auch wichtig, die richtigen Wörter zu kennen, um erklären zu können, dass die Hand scharrt, ausgräbt (buddelt) oder eingräbt. Man muss die passenden Geräte auswählen, um effizient arbeiten zu können: einen ein­fachen Stock, eine Schaufel, einen Handgrubber oder einen kleinen Rechen. Außerdem er­fordert die Anzucht von Pflanzen meistens, dass die Kinder sich untereinander organisieren.

In Kindergarten und Vorschule ist es möglich, von einem Jahr zum nächsten diese Aktivitäten wieder aufzugreifen, sie zu variieren und zu vervollständigen. Kinder erweitern auf diese Weise ihre Erfahrungen mit Pflanzen und entdecken pflanzliches Leben, sie versuchen sich in ihren ersten Darstellungen und eignen sich erste Kenntnisse an, die sie später in der Grundschule ausbauen werden.

Aktives und überlegtes Erforschen – pflanzliches Leben entdecken

Pflanzen züchten bedeutet in erster Linie agieren und experimentieren. Kinder gärtnern gern, weil sie dabei die Welt mit ihren Händen anfassen und entde­cken können. Um ein aktives und überlegtes Erforschen pflanzlichen Lebens zu ermöglichen, ist jedoch nicht die Hand allein gefragt, sondern Hand und Gehirn zusammen.

In Kindergarten und Vorschule kann man den ganzen Lebenszyklus der Pflan­zen verfolgen, oder auch nur einen Teil. Der in die Erde gepflanzte Bohnensamen bringt eine Ernte neuer Bohnen hervor, die wiederum neue Pflanzen hervorbrin­gen: Diese Erkenntnisse sind pädagogisch sehr wertvoll. Wenn Kindergarten- und Vorschulkinder Pflanzen unter möglichst natürlichen Bedingungen anpflan­zen (Erde, große Töpfe, Pflanzenvielfalt), werden sie zahlreiche Beobachtun­gen machen können. Komplementär zu solchen langfristig angelegten Projekten können auch gezielte, zeitlich begrenzte Untersuchungen durchgeführt wer­den, zum Beispiel zum Einfluss bestimmter Faktoren auf die Pflanze. Solche Un­tersuchungen helfen beim Erkunden und können dazu dienen, Ideen zu testen.

Foto: Kinder vergleichen Pflanzen in Töpfen

Abb. 2: "Diese ist kleiner." (beim Vergleich von zwei Pflanzenarten)

Beispiel: Viele Kinder sind der Auffassung, dass man eine größere Pflanze er­hält, wenn man mehrere Samenkörner in dasselbe "Loch" pflanzt. Erst die ge­zielte Beobachtung der Anzucht lässt die Kinder feststellen, dass ein keimen­des Samenkorn eine Pflanze hervorbringt. Andere Kinder rätseln, warum ihre Kartoffelpflanzen sich "zum Fenster hin neigen". Indem man die jungen Pflan­zen ein wenig dreht oder verschiebt, kann man sehen, wie das Licht die Aus­richtung der Pflanzen während des Wachstums beeinflusst.

Beim Säen und Pflanzen sowie beim Pflegen der Pflanzen beobachtet das Kind Merkmale pflanzlichen Lebens: Eine Pflanze wächst, sie braucht Wasser und Licht. Bei günstigen Wachstumsbedingungen (gute Erde, viel Platz) können die Kinder den pflanzlichen Lebenszyklus beobachten: Keimen, Wachstum und Entwicklung, Vermehrung, Absterben. Ein Kind entdeckt, dass es passieren kann, dass "seine Pflanzen" von einem Tier gefressen werden. Es vergleicht seine Pflanzen miteinander und mit anderen Pflanzen in der Natur, insbesondere mit den langlebigen Bäumen. Es lernt Bäume an ihren Blättern (und an ihrer Rinde) zu erkennen und zu benennen.

Ein Beitrag zur Einteilung der Zeit

Wenn Kindergarten- und Vorschulkinder gärtnern und dabei die Pflanzen, ihre Lebensdauer und den Verlauf der Jahreszeiten entdecken, bekommen sie ein ganz anderes Gefühl für die Zeit. Die Gärtnertätigkeiten zwingen sie dazu, die Zeit einzuteilen: Man merkt sich den Tag, schaut auf den Kalender und es kommt, durch das Beobachten des Keimens, des Wachstums, der Verwandlung von der Blüte zur Frucht, zu einer ersten Annäherung an die Zeitmessung. Auch Begriffe wie Alter(n) (mehrjährige Pflanzen, Wachstumsringe beim Holz) und Kreislauf (Verlauf der Jahreszeiten) können in diesem Zusammenhang an­geschnitten werden.

Eine wissenschaftliche Denkweise entwickelt sich auch durch vergleichende und langfristige Beobachtungen. Jedes pädagogische Projekt, das sich mit Pflanzen befasst, ist langfristig angelegt und bezieht sich auch auf die natür­liche Umwelt. Parallel zu der Gartenarbeit und der Pflege der Pflanzen, kann man die saisonalen Veränderungen der Bäume auf dem Schulhof beobachten, von den ersten Knospen, die sich im Frühling öffnen, bis zur Verwandlung der Blüten in Früchte.

Diese Aktivitäten bieten die Gelegenheit, Pflanzen als Lebewesen wahrzuneh­men und anfängliche Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, die den Grund­stein für späteres Wissen bilden. In den ersten drei Klassen der Grundschule (Lernstufe 2) kann diese grundlegende Arbeit mit der Unterrichtseinheit "Ein Samenkorn – eine Pflanze?" fortgesetzt werden.

Anhaltspunkte für den Ablauf

Die Umsetzung der Arbeiten im Klassenraum und im Schulgarten kann entweder über eine kurze Zeit von 6 bis 8 Wochen oder aber längerfristig erfolgen. Der Herbst bietet sich an, um Blätter zu sammeln und zu sortieren, ein Herbarium anzulegen, Blumenzwiebeln zu pflanzen und Obst zu pflücken (mit besonderem Augenmerk auf die Erziehung zur Vorsicht). Der Winter ist die richtige Jahreszeit für Versuchsbeete, mit denen sich der Einfluss der Temperatur auf die Keimung und das Wachstum feststellen lässt. Der Frühling ist wiederum die günstige Zeit, um weitergehende Projektarbeiten zu planen, z. B. das Beobachten und Sammeln von Blüten, Früchten und Samen.

Die Hauptschwierigkeit bei der Arbeit mit Pflanzen ist die Zeit. Es ist aber auch die Gelegenheit zu erfahren, wie die Zeit vergeht, anders als die virtuelle, scheinbar "gestauchte" Zeit. Es ist deshalb nicht sehr sinnvoll, eine einzige Aktivität zu planen, denn diese erstreckt sich zwangsläufig über eine längere Zeit: von 2 Wochen für das Keimen bis hin zu mehreren Monaten bis ganze Pflanzen, Blumen, Früchte und neue Samenkörner entstehen. Dieses Problem der Zeit wiegt umso schwerer, als man hier mit kleinen Kindern arbeitet.

Die Kinder können jedoch bei der Stange gehalten werden, wenn man parallel Aktivitäten aus allen drei komplementären Bereichen durchführt:


Aktivität Arbeiten Kenntnisse
Mit Samenkörnern: zum Ursprung pflanzlichen Lebens Nach Lust und Laune säen
  • Samenkörner keimen und werden zu Pflanzen.
  • Aus verschiedenen Samen entstehen verschiedene Pflan­zen.
Mit dem Säen experimen­tieren
  • Aus einem Samenkorn ent­steht nur eine einzige Pflanze.
  • Ein Samenkorn braucht Was­ser und Luft zum Keimen.
  • Es ist wärme- und kälteempfindlich.
Die Samen sortieren; sie beim säen nicht mischen; eine Sammlung von Samen anlegen
  • Es gibt eine große Vielfalt an Samen.
  • Jede Art von Samenkorn bringt die gleiche Pflanzenart hervor.
Kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung
  • Pflanzen wachsen und entwi­ckeln Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten, Früchte und Samen.
  • Aus den Samen entstehen wiederum neue Pflanzen.
  • Die Entwicklung geschieht schrittweise und braucht Zeit.
Naturpflanzen und Kunstpflanzen: die Bedürfnisse der Pflanzen Pflege, Beobachtung und Experimente
  • Pflanzen sind lebendig.
  • Sie können sterben.
  • Pflanzen brauchen Wasser und Licht.
  • Pflanzen bestehen aus unter- und oberirdischen Teilen.
  • Die Wurzeln der Pflanzen neh­men Wasser auf.
  • Kunstpflanzen sind nicht leben­dig. Sie haben keinerlei Bedürfnisse. Sie haben keine Wurzeln.
Mit Blättern: vergleichen, sortieren, erkennen Sammeln, betrachten, vergleichen, in ein Herbarium einkleben, bestimmen
  • Jede Baumart trägt die gleiche Sorte Blätter.
  • Ich erkenne einige Bäume anhand ihrer Blätter.

Sprachliche Arbeit

Die Tätigkeiten rund um das Pflanzen geben Anlass zu Erzählungen, Diskussio­nen, Erklärungen und Begründungen. Im Laufe der Aktivitäten kann die Erzie­herin auf bestimmte Punkte besonders achten:

Möglicher Ablauf der Ativitäten

[D] Aufbau der Aktivitäten

Abb. 3: Aufbau der Aktivitäten

Mit Samenkörnern: zum Ursprung pflanzlichen Lebens

Zunächst muss man sich in praktischen Tätigkeiten mit der Thematik vertraut machen. Es kommt zu ersten Entdeckungen, die dann in den eigentlichen Un­tersuchungen erweitert und vervollständigt werden müssen. Dabei werden Sachverhalte zueinander in Beziehung gesetzt, was zu tieferem Verständnis und allgemeineren Kenntnisstrukturen führt.

Praktische Einführung

Angestrebte Kenntnisse:
- Samenkörner keimen und bringen Pflanzen hervor.
- Es gibt eine große Vielfalt an Samen.

Benötigtes Material: Die Erzieherin bereitet Tütchen mit unterschiedlichen Samen vor; in einigen Tütchen sind Samen enthalten, die in anderen fehlen, und auch das Mengenverhältnis einer Samensorte kann variieren. Jedes Kind erhält ein Tütchen. Das Ziel ist, dass die Kinder nach dem Aussäen sehr un­terschiedliche Ergebnisse erhalten.

Ablauf: Nachdem die Kinder die Tütchen geöffnet haben, stellt die Erzieherin Fragen und regt die Kinder dazu an, sich selbst Fragen zu stellen: "Was ist das? Wieso weißt du, dass es ein Samenkorn ist?" – "Ich habe auch solche. Mein Papa hat sie ausgesät, und es waren Radieschen." – "Wie hat er sie gesät? Hast du ihm dabei geholfen?"

Saatbeete (oder -töpfe) anlegen, um das Säen zu lernen

Das Ziel ist, zu lernen, wie man sät, um auch zu einem (Erfolgs-)Ergebnis zu kommen. Die Erzieherin erteilt folgenden Arbeitsauftrag: "Ihr werdet jetzt die Samenkörner aus euren Tütchen säen."

Benötigtes Material: Die Kinder müssen sich mit dem Material vertraut ma­chen; sie dürfen also nach Lust und Laune säen. Für jede Gruppe sind Töpfe oder Gefäße, die breit genug und nicht zu tief sein sollten, auf einem Tisch bereitgestellt. Die Erzieherin schaut zu, wie die Kinder mit den Samenkörnern herumhantieren, und wartet auf eventuelle Fragen. Sie versucht, die Kinder die Reihenfolge der zu verrichtenden Handgriffe beschreiben zu lassen.

Den Kindern steht Erde zur Verfügung und, zum Begießen, Sprühflaschen oder kleine Wasserflaschen mit einem kleinen Loch im Deckel (damit lässt sich die Gießwassermenge leichter dosieren).

Für die Kinder wird es leichter, wenn man ihnen nur wenig Material auf einmal in die Hände gibt.

Anhand der Hilfestellungen, um die die Kinder sie bitten, anhand ihres Zögerns und anhand dessen, was sie in die Tat umsetzen, macht sich die Erzieherin Notizen über die Vorstellungen der Kinder und kann so entscheiden, welche Aktivitäten sie später durchführen wird.

Zunächst sät jeder für sich, aber sobald sie damit vertraut sind, schlägt man den Kindern vor, gemeinsam zu säen, was Absprache und Zusammenarbeit erfordert.

Auch die Erzieherin legt Beete an (oder sät in Töpfe), wobei sie jede Samenart kennzeichnet (mit Hilfe von Etiketten an den Töpfen zum Beispiel).

Beispiele für Vorstellungen, Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder

Nach der Auswertung obiger Beobachtungen kann man beurteilen, wie viel Zeit man für einführende Tätigkeiten aufwenden muss, bevor man zu den eigentli­chen Untersuchungen übergeht.

Einige Tage nach dieser ersten Phase des Entdeckens, werden einige der Sa­men­körner mehr oder weniger schnell keimen, andere nicht. Dieses Ergebnis führt zu Bemerkungen und Fragen, die das Vorspiel für die darauf folgenden Untersuchungen sind:

Wie können die Kinder sich daran erinnern, was sie gesät und gemacht haben? Kenntnisse miteinander verknüpfen, kann man nur, wenn man sicher ist.

Foto: Kinder stecken Samen in die Töpfe

Abb. 4: "Ich habe nur gleiche hineingetan." Zeigen, dass bei identischen Samen auch nur eine Art von Pflanzen entsteht.

Mögliche Erweiterung:

Untersuchungen

Angestrebte Kenntnisse:
- Jede Sorte Samen bringt eine Art von Pflanzen hervor.
- Aus einem Samenkorn entsteht nur eine einzige Pflanze.
- Samenkörner keimen unter bestimmten Bedingungen.

Aus den Bemerkungen und Vermutungen der Kinder lassen sich Fragestellungen einkreisen, die es näher zu erforschen lohnt. Die Erzieherin wählt ein oder meh­rere Themen aus, ohne Rücksicht auf irgendeinen vorgeschriebenen Plan. Die Einteilung der Zeit, die mit der Beobachtung der Entwicklung der Pflanze verbunden ist, bleibt ein immer wieder zu lösendes Problem.

Jede Sorte Samen bringt eine Art von Pflanzen hervor

Die Erzieherin nutzt das "freie Aussäen" in einem Topf, um folgende Fragen zu stellen:

Zwei Töpfe werden miteinander verglichen: "In jedem einzelnen Topf gibt es unterschiedliche Pflanzen, und auch die Pflanzen in den beiden Töpfen sind nicht die gleichen. Warum? Das ist so, weil die Samenkörner verschieden waren; weil sie auf unterschiedliche Weise gesät wurden; weil einige Samen­körner schlecht wachsen."

Mit 3- bis 5-jährigen Kindern kann die Erzieherin folgendes Experiment machen: Sie sät in einem Topf lediglich eine Art von Pflanzen an. Die Kinder vergleichen diesen Topf mit ihren eigenen und kommentieren die beobachtbaren Unter­schiede.

Wenn die 5- bis 6-jährigen Kinder bereits begreifen, dass sich "aus verschiede­nen Samen verschiedene Pflanzen entwickeln", kann man sie auffordern, diese Aussage zu beweisen. Ein möglicher Arbeitsauftrag wäre: "In diesem Topf soll nur eine Art von Pflanzen heranwachsen."

Aus einem Samenkorn entsteht nur eine einzige Pflanze

Die Erzieherin regt die Kinder dazu an, sich Fragen zu stellen: "In manchen Töpfen gibt es mehr oder weniger Pflanzen. Warum? Wie ist das möglich?" "Es liegt an der Anzahl der Samenkörner. Es liegt an der Größe der Samenkörner."

Mit den 3- bis 5-Jährigen kann man in 11 verschiedenen Töpfen null bis zehn Samenkörner säen. Die Töpfe kann man mit entsprechend vielen kleinen run­den Aufklebern bekleben oder man kann die entsprechende Zahl darauf schrei­ben. Dafür sollte man größere Samenkörner verwenden: Saubohnen, Erbsen, Feuerbohnen, zum Beispiel.

Foto: Es werden Samen gezählt

Abb. 5: "Wie viele hast du gezeichnet?" Ein Samenkorn entspricht einer Pflanze.

Bei 5- bis 6-Jährigen geht es darum, sie zum Nachdenken zu bringen und ihren Erkundungsdrang anzuregen mit Fragen wie: "Hängt die Anzahl der Pflanzen von der Anzahl der Samenkörner ab?". Man kann die Beobachtungen der Kin­der lenken, indem man mit ihnen ein (im Sand) gekeimtes Samenkorn vorsichtig herauszieht. Die Bestandteile des Keimlings werden beobachtet und benannt.

Man kann die Kinder auch herausfordern, indem man sie zum Beispiel bittet, drei verschiedene "Pflanzungen" zu machen, wobei jede aus einer unterschied­lichen, von der Erzieherin vorgegebenen Anzahl von Pflanzen besteht (z. B. 5 Setzlinge im ersten Topf, 10 im zweiten und viel mehr im dritten).

Samenkörner keimen unter bestimmten Bedingungen

Ein Samenkorn braucht Wasser und Luft zum Keimen. Es ist wärme- und kälte­empfindlich. Licht hat keinen Einfluss auf die Keimung. Andere Faktoren, die das Samenkorn selbst betreffen (Samenruhe/Dormanz, Lebensdauer des Sa­men­korns) sind manchmal der Grund für das Scheitern der Aussaat. In Kinder­garten und Vorschule geht es nicht darum, die Voraussetzungen für die Kei­mung zu untersuchen (das bleibt den Viert- bis Sechstklässlern vorbehalten), sondern diese erst zu entdecken. Die Erzieherin schlägt ein Vergleichsexpe­riment vor. Um zum Beispiel zu prüfen, ob Samen zur Keimung Wasser brau­chen, werden die Kinder ihre Aussaat begießen, während die Erzieherin ihre nicht gießt.

Fragen an die Kinder:

Die 5- bis 6-Jährigen kann man auffordern, alle bei der Befragung auftauchen­den Ideen zu prüfen. Dazu sollen Versuchsprotokolle vorbereitet werden. Um den Kindern zu helfen, schlägt die Erzieherin vor, jede Fragestellung Punkt für Punkt zu behandeln, wobei sie selbst den Großteil der experimentellen Versu­che übernimmt.

Beispiele von Fragen, die sich die Kinder stellen:

Bei jeder Untersuchung geht es um eine präzise Fragestellung. Die Erzieherin kann die Kinder bitten, die möglichen Lösungen mündlich vorzutragen, ebenso die Tests, die sie planen, um ihre Annahmen zu prüfen, und die Ergebnisse, die sie erwarten. Sie wird versuchen, eine gemeinsame Vorstellung der Kinder zu­sam­menzufassen, die als Grundlage für weitere Überlegungen und Diskussionen dienen soll, und fragt die Kinder, wie eine "Kontroll"-Aussaat aussehen müsste.

Um zum Beispiel nachzuweisen, dass Samenkörner zum Keimen Wasser brau­chen: "Nimmt man identische oder verschiedene Samen? Nimmt man einen Topf mit Wasser oder ohne?". Man wird ähnlich vorgehen, um festzustellen, dass Samenkörner wärme- und kälteempfindlich sind.

Um die Bedingungen für das Keimen zu erkunden, kann man die Kinder wieder herausfordern: Sie sollen Samenkörner in alle möglichen Substrate säen: Erde, Sand, saugfähiges Papier, Watte, Glaswolle, ...

Ziel des Experiments ist es, die Samenkörner zum Keimen zu bringen – die Substrate müssen das Gießwasser speichern können – und die zur Entwicklung der Pflanze notwendige Wurzelbildung zu bewirken. Die unterschiedlichen Substrate können sortiert werden, vom besten bis zum schlechtesten. Um diese Herausforderung zu meistern, müssen die Kinder bereits über praktische Erfahrungen mit dem Säen und dem Züchten verfügen.

Naturpflanzen und Kunstpflanzen: die Bedürfnisse der Pflanzen

Praktische Einführung

Angestrebte Kenntnisse:
- Pflanzen sind lebendig. Sie entstehen, wachsen, vermehren sich. Sie sterben.
- Die meisten Pflanzen bestehen aus einem oberirdischen (sichtbaren) und einem unterirdischen Teil.

Natur- und Kunstpflanzen vergleichen

Benötigtes Material: Die Erzieherin bringt eine oder mehrere Kunstpflanzen oder Kunstblumen in die Klasse (aus Seide oder Plastik). Einige werden in einen mit Erde gefüllten Topf gesteckt, andere nicht. Die im Klassenraum kultivierten Naturpflanzen werden zusammen mit den Kunstpflanzen zu einem hübschen Arrangement zusammengestellt.

Ablauf: "Was ist das? Warum steckt diese nicht in der Erde?" Man sollte die Begriffe "lebendig/nicht lebendig" nicht zu früh einführen, sondern sich darauf konzentrieren, zu vergleichen und die Unterschiede und Ähnlichkeiten hervor­zuheben.

Die Kinder vergleichen Form, Größe und Farbe und greifen – wenn er vorhanden ist – auf einen spezifischen Wortschatz zurück: "Blatt, Stängel, ...". Wenn ihnen diese Wörter noch fehlen, führt sie die Erzieherin ein.

Die Kinder vergleichen Material und Eigenschaften (Beschaffenheit, Geruch, Biegsamkeit, ...). Weitere Eigenschaften und Unterschiede könne ausgemacht werden: So kann man die Kunstpflanze problemlos aus der Erde ziehen und wieder einpflanzen, was man mit der Naturpflanze nicht kann; die eine ist widerstandsfähig, die andere empfindlich.

Die Bedürfnisse der lebenden Pflanzen werden von den Kindern vielleicht fol­gendermaßen kommentiert: "Die einen muss man gießen, die anderen nicht." Diese erste Definition der Bedürfnisse von Pflanzen wird später im Rahmen von Arbeiten zur Pflege der Aussaat noch ausgebaut. Ähnlich verhält es sich mit den Begriffen "lebendig/nicht lebendig" bei der Pflege von Tieren, die man gezüchtet hat (Stabheuschrecken, Mehlkäfer, ...). Es kommt vor, dass einige Kinder vorschlagen, noch mehr Beweise zu sammeln: "Man muss versuchen, sie nach draußen zu stellen, um zu sehen, ob Hummeln echte von künstlichen Blumen unterscheiden können."

Man wird die Terminologie "lebende Pflanze" einführen, sobald die Kinder ihre ersten Beobachtungen erschöpfend beschrieben haben. Jetzt kann man auch anfangen, sich über die Darstellung von Lebewesen Gedanken zu machen (Zeichnungen, Fotos, Filme), denn das ist für jüngere Kinder oft zwiespältig: Das Bild eines Lebewesens ist kein Lebewesen.

Die vollständige Entwicklung einer Pflanze beobachten

Die Herausforderung "die größtmögliche Pflanze heranzuziehen", kann zu viel­fältiger Tätigkeit führen. Es sollen verschiedene Pflanzenarten ausgemacht werden (manche davon sind und bleiben kleinwüchsig), um Einheitlichkeit und Vielfalt im Pflanzenreich zu beobachten. Alle untersuchten Pflanzen entwickeln Wurzeln, Stängel und Blätter, je nach Pflanzenart jedoch auf unterschiedliche Weise (Zeit, Größe, ...).

Es werden Samen ausgesät und Ableger oder Setzlinge in die Erde gesteckt, deren Entwicklung man über einen längeren Zeitraum beobachten möchte. Dabei soll das Wachstum und die Bildung bestimmter Organe beobachtet wer­den: das Wachsen der Wurzeln, die Verästelung und Verlängerung der Stängel, die Entwicklung der Knospen. Falls sich sogar Blüten, Früchte und Samen ent­wickeln, kann man etwas über die Vermehrung von Pflanzen lernen: Aus den erhaltenen Samen werden neue Pflanzen entstehen.

Fotografiert man die verschiedenen Stadien des Wachstums, kann man die Entwicklung und die Veränderungen der Pflanzen festhalten. Die Fotos können später dazu dienen, die wichtigen Entwicklungsstadien zu ordnen.

Kinder beobachten, wie sich ein Bohnenpflänzchen entwickelt

Abb. 6: Beobachten, wie sich ein Bohnenpflänzchen entwickelt.

Um die Aufgabenstellung zu lösen, müssen Messungen und Vergleiche vorge­nommen werden (Histogramme werden mit Papierstreifen dargestellt). Die Entwicklung der Pflanze ist bei dieser Tätigkeit der Maßstab für die Einteilung der Zeit.

Welche Pflanzen sollte man nehmen? Man wird vorzugsweise Samen wählen, die schnell und leicht Blüten, Früchte und Samen tragen, die wiederum als Saatgut verwendet werden können: Feuerbohnen, Erbsen, Saubohnen, Mais (große Samenkörner) oder Tomate, Senf, Radieschen (kleine Samenkörner). Bestimmte Arten stellen besondere Ansprüche an Wärme und Licht, und die Beobachtung ihres vollständigen Wachstumszyklus ist während des Schuljahres schwierig zu gewährleisten; mit Erbsen und Saubohnen ist dagegen eine frühe Aussaat möglich.

Anmerkung: Es kann interessant sein, die Größe der Samenkörner zu verglei­chen und Vorhersagen über die erwartete Größe der Pflanzen zu machen.

Neue Pflanzen erhalten, ohne Samenkörner zu säen

Als Auftakt oder Ergänzung kann man die Kinder bitten, bei ihren Eltern oder Großeltern nachzufragen. Sie werden dann mit konkreten Beispielen zurück­kommen und die Methoden vorstellen, die anschließend in der Klasse nach­gemacht werden können.

Parallel dazu stellt die Erzieherin Folgendes zur Verfügung: Blumenzwiebeln (mindestens eine pro Kind: Hyazinthen, Narzissen, ...) oder Knollen (Kar­toffeln): "Kann man Zwiebeln oder Knollen pflanzen? Wie?"

Jedes Kind pflanzt seine Zwiebel oder Knolle in einen eigenen Topf. Gleichzeitig kann man beim Pflanzen ein bisschen herumexperimentieren: Blumenzwiebeln auf Kieselsteine pflanzen oder in einen Topf, der direkt über einer Schüssel mit Wasser aufgehängt wird oder in durchsichtige Gläser, damit man die Entwick­lung der Wurzeln beobachten kann. Auch verschiedene Standorte (Klassen­raum oder Schulgarten) können ausprobiert werden.

Ableger: Eine Grünlilie, die Ausläufer gebildet hat, ist ein interessantes Unter­suchungsobjekt. Diese Pflanze befindet sich in nahezu allen Schulgebäuden und vermehrt sich sehr leicht durch Bildung von Ausläufern, oberirdische Sprossen, aus denen wieder neue Pflänzchen hervorgehen können, die sich bei Kontakt mit Erde Wurzeln bilden. Bei dieser Pflanze handelt es sich um vegeta­tive (das heißt ungeschlechtliche) Vermehrung, bei der aber trotzdem Samen­körner produziert werden können (geschlechtliche Vermehrung). Auf diese Weise lassen sich auch Geranien, Begonien, Usambaraveilchen usw. leicht vermehren.

Entdecken, wie eine Pflanze aufgebaut ist

Wenn die Kinder erst einmal die Vielfalt der Pflanzen entdeckt haben, können sie durch Vergleiche auch einen einheitlichen Aufbau beobachten. Pflanzen, beliebiger Größe, bestehen immer aus einem oberirdischen, sichtbaren Teil (Stängel mit Blättern und Knospen, eventuell Blüten und Früchte) und einem unterirdischen Teil (Wurzeln).

Man kann zum Beispiel einen Korb mit "Obst und Gemüse" vom Markt füllen und sich Gedanken machen über die Teile der Pflanzen, die zum Verzehr geeignet sind.

Kinder zeichnen ihre Pflanzen

Abb. 7: Erste Zeichnungen: Beobachtung der unterschiedlichen Arten

Anmerkung: Das Wort "Gemüse" ist kein botanischer Begriff, sondern eine für Nahrungsmittel benutzte Bezeichnung. Was als Gemüse bezeichnet wird, kön­nen Früchte sein (Auberginen, Tomaten), Samen (Bohnen, Erbsen), Knollen (Kartoffeln), Wurzeln (Möhren, Rüben), Blätter (Spinat, Kopfsalat), Blumen (Blumenkohl, Artischocken) oder auch Stängel (Spargel).

Untersuchungen

Angestrebte Kenntnisse:
- Pflanzen brauchen Wasser und Licht. Sie sind wärme- und kälteempfindlich.
- Die Wurzeln der Pflanzen nehmen Wasser auf.

Material: Blumenzwiebeln, Pflanzen, Ableger, Blumentöpfe, Kunstpflanzen, ...

Pflanzen brauchen Wasser

Die Erzieherin trägt lebende und künstliche Pflanzen zusammen und mischt sie. Sie fordert die Kinder auf zu vergleichen, befragt sie nach den Bedürfnissen und der Herkunft der Pflanzen. "Wer möchte die Pflanzen pflegen? – Was muss man dazu tun? Muss man alle Pflanzen gießen? Welche brauchen Wasser? Warum?"

Die Klasse untersucht Analogien zwischen "Kind/Puppe" und "Natur-/Kunst­pflanze": "Muss die Puppe zu trinken bekommen? Was ist mit euch, müsst ihr trinken? Warum?"

Wenn die Kinder das Adjektiv "lebendig" bis jetzt noch nicht verwendet haben, ist es an der Zeit, es einzuführen und ihnen die damit verbundene Erkenntnis klarzumachen: "Ich bin lebendig. Ich trinke Wasser. Pflanzen sind lebendig. Sie brauchen Wasser."

Anmerkung: Künstliche Blumen sind nicht tot, weil sie nie lebendig waren. Man kann bei einer anderen Gelegenheit einen Zweig mitbringen, den man hat eingehen lassen, um die Folgen von Wassermangel für Pflanzen festzustellen. Man wird deutlich machen, dass eine Pflanze, die nicht bekommt, was sie braucht, eingehen kann.

Pflanzen sind kälteempfindlich

Man kann die Entwicklung zweier Kulturen (Aussaat, Zweige, ...) vergleichen, einmal im Klassenraum und einmal draußen. Dabei beobachtet man die Auswir­kung von Frost. Eine sehr frostempfindliche Pflanze – zum Beispiel Grünlilien oder Begonien, die sich leicht durch Ableger vermehren lassen, oder aber auch im Klassenraum gezüchtete Tomaten- oder Bohnenpflanzen – eignen sich gut für dieses Experiment. Wird eine solche Pflanze dem Frost ausgesetzt, geht sie ein, während die im Klassenraum verbliebene Vergleichspflanze nicht eingeht. Man kann auf diese Weise auch winterharte Pflanzen ausfindig machen, die bei Frost nicht eingehen.

Pflanzen brauchen Licht

Kinder verwechseln meistens Licht und Wärme. Kinder können den Lichtbedarf von Pflanzen erst entdecken, nachdem sie Versuche zum Wasserbedarf und zur Kälte- und Wärmempfindlichkeit gemacht haben. Wenn das der Fall ist, kann man ein Versuch machen, bei dem man Feuer- oder Saubohnen im Dun­keln keimen lässt und die ersten Auswirkungen des Lichtmangels auf die Ent­wicklung abwartet. Stängel und Blätter wachsen zunächst, werden aber immer blasser und verkümmern schließlich. Man kann aber auch junge Pflanzen beob­achten, deren Stängel sich zum Fenster hin neigen. Auch hier können Kunst­pflanzen wieder als Vergleichsobjekte dienen.

Anmerkung: Lichtmangel beeinträchtigt nicht die Keimung, sondern das Wachs­tum der Pflanzen.

Die Kinder beobachten, was passiert, und die Erzieherin hilft ihnen, die Frage­stellungen zu definieren: "Die Pflanzen werden ganz weiß, wenn man sie im Schrank wachsen lässt! Was fehlt ihnen? Was ist unterschiedlich bei diesen zwei Kulturen?" (Es ist natürlich wichtig, zum Vergleich auch Pflanzen zu ha­ben, die sich im Sonnenlicht entwickeln.)

Die Pflanze nimmt über ihre Wurzeln Wasser auf

Das Ziel ist, die Bildung und das Wachstum der Wurzeln zu beobachten und diese Entwicklung mit einer Funktion zu verbinden: der Ernährung. (Man wird sich auf die Wasseraufnahme beschränken; die [unsichtbaren] Mineralsalze können, wenn es sich ergibt, kurz erwähnt werden.)

Die Erzieherin bringt Blumenzwiebeln mit (mindestens eine pro Kind); auch junge Sau- oder Feuerbohnenpflänzchen, die in Sand angesät wurden, damit sie leicht herausgezogen werden können sowie Pflanzenstecklinge (von Gera­nie, Papyrus, Fleißiges Lieschen, ...).

Einige Tage nach dem Pflanzen stellt man fest, dass sich Wurzeln an der Unterseite der Blumenzwiebeln, an den ausgesäten Samenkörnern und am unteren Ende der Stecklinge gebildet haben.

Die Kinder konnten also beobachten, dass Blumenzwiebeln und Pflanzen Wur­zeln bilden, die ins Wasser reichen (bei Blumenzwiebeln und Stecklingen). Auf die Frage "Was meint ihr, warum ist das so?" folgt die logische Annahme der Kinder: "Die Pflanze trinkt".

Mit den älteren Kindern kann man einen Versuch aufbauen, um die Wasserauf­nahme von Pflanzen zu demonstrieren. Man nimmt zwei Blumenzwiebeln, wobei die Wurzeln der einen gekappt werden, oder einfach keinen Wasserkontakt ha­ben. Die Entwicklung beider Pflanzen wird verglichen und so die mit der Was­ser­aufnahme durch die Wurzeln verbundene Ernährungsfunktion aufgezeigt.

Mit Blättern: vergleichen, sortieren, erkennen

Angestrebte Kenntnisse:
- Den Namen einiger Bäume aus der unmittelbaren Umgebung kennen lernen.
- Die Bäume an ihren Blättern erkennen.

Material: Zweige, Blätter, Baumrinde, ...

Praktische Einführung

Lebewesen zu untersuchen bedeutet auch, dass man in der Lage ist, sie zu identifizieren und zu unterscheiden. Man kann Pflanzenarten anhand ihrer Blätter bestimmen, insbesondere Bäume.

Am besten lässt es sich am Anfang des Herbstes und am Ende des Frühlings mit Baumblättern arbeiten. Die Erzieherin plant einen "Wandertag" in die nahe Umgebung, um ein paar Baumzweige zu sammeln. Die Anzahl der ausgewählten Arten hängt vom Alter der Kinder und von ihren Vorkenntnissen in diesem Be­reich ab. Jedes Kind darf zusätzlich ein Dutzend Blätter aufsammeln. Diese sollten schön geformt und unbeschädigt sein, damit man sie flach trocknen und anschließend in ein Herbarium kleben kann.

Versuche

Zurück in der Klasse werden die Kinder in Gruppen eingeteilt. Die Blätter wer­den gemischt und die Kinder werden aufgefordert, sie zu sortieren. Gemeinsam wird verglichen, indem die Blätter so genau wie möglich beschrieben werden. Auch der Tast- und der Geruchssinn können eingesetzt werden.

So wie die Tiere tragen auch Bäume Namen. Das schrittweise Erlernen dieser Namen kann spielerisch erfolgen. Bildbände zur Bestimmung von Bäumen, die der Altersstufe der Kinder entsprechen, können dabei helfen.

Man erkennt Bäume an der Form ihrer Blätter: Nadelblätter oder schuppenför­mige Blätter, flache, glatte, gezahnte, gekerbte oder gebuchtete Blätter, ge­fiederte Blätter.

Es ist sehr nützlich, alle "entdeckten" Verknüpfungen zwischen Blatt und Name des Baumes in einem Plakat zusammenzufassen, das im Klassenraum aufge­hängt wird.

Wenn die Kinder gelernt haben, die Blätter einiger Bäume wiederzuerkennen, und auch einige Pflanzenarten benennen können, kann man einen zweiten "Wandertag" einplanen, um die Bäume zu identifizieren, von denen beim ersten Mal Zweige und Blätter gesammelt wurden. Man kann einen Baum anhand seiner Blätter bestimmen, man kann ihn aber auch beschreiben: seine Größe, seine Form.

Man wird vielleicht Bäume entdecken, die in einem Park oder einem Wäldchen wachsen, andere an einem Bach oder an einer trockenen Stelle, auf einem Hügel, allein mitten auf einem Acker oder tief unten im Tal. So kann man den Lebensraum der einzelnen Arten und erste ökologische Zusammenhänge ent­decken.

Mögliche Erweiterungen

Nützliche Quellen

Bücher für Kinder

Bücher für Lehrende

Im Internet

Letzte Aktualisierung: 29.11.2023

Allgemeine Informationen Alphabetischer Index Sitemap Häufig gestellte Fragen La main à la pâte

Anmeldung

Passwort vergessen?

Registrieren