Steigt das Wasser in der Pflanze?
Autoren: | |||
Publikation: | 1.5.2000 | ||
Lernstufe: | 2 | ||
Übersicht: | Die Schüler fragen sich, welchen "Weg" das Gießwasser in der Pflanze nimmt. | ||
Ziele: |
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Angestrebte Kenntnisse: | Einheit und Vielfalt der belebten Natur, Wachstumsbedingungen von Pflanzen | ||
Dauer: | ungefähr 3 Unterrichtsstunden; außerdem tägliche Beobachtungseinheiten | ||
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Ausgangssituation
Nach den Versuchen über den Wasserbedarf von Pflanzen ist eine Frage aufgekommen: "Wir gießen die Pflanze immer an der Wurzel und nie auf den Blättern; da es aber im Klassenraum nicht regnet, wie kommt dann das Wasser bis zu den Blättern? Das Wasser, das steigt doch nicht hoch?"
Hypothesen der Schüler
- Das Wasser steigt von der Wurzel zu den Blättern.
- Das Wasser wird von den Blättern angesaugt.
- Die Blätter brauchen kein Wasser.
- Die Blätter berühren den Boden und trinken Wasser von der Erde.
- Die Annahmen 3 und 4 wurden nach Durchführung der Versuche fallengelassen.
Von den Schülern vorgeschlagene Experimente
- Ein Loch in den Stängel machen und nachschauen.
- Den Stängel an "mehreren Stellen einschneiden und zusammendrücken: Wenn es tropft, ist da Wasser."
- Den "Kopf der Blume" ins Wasser legen.
- Wasser mit Mehl verrühren; auf diese Weise wird das Wasser weiß, und wenn das Wasser steigt, gibt es in der Pflanze Kügelchen (Klümpchen).
In der Klasse durchgeführte Experimente
1. Experiment
Ablauf: Ein Loch in den Stängel machen und den Stängel an
mehreren Stellen durchschneiden.
Feststellung: Eine wasserähnliche Flüssigkeit tropft heraus.
Schlussfolgerung: Die Schüler schließen daraus, dass
es in der Pflanze, und sogar in den Blättern, Wasser gibt, obwohl die
Blätter nicht begossen werden. Der Gedanke, dass das Wasser steigen muss,
wird erörtert.
2. Experiment
Ablauf: Der Kopf der Blume wird unter Wasser getaucht.
Schlussfolgerung: Keine. Die Kinder entnehmen diesem Versuch nichts von
Bedeutung.
3.Experiment
Ablauf: Eine Narzisse wird in ein Mehl-Wasser-Gemisch gestellt.
Feststellung: Nach einigen Tagen sinkt der Wasserstand im Krug, aber
hinsichtlich der Ausgangshypothese gibt es nichts festzustellen.
Schlussfolgerung: Aus diesem Versuch wird man nicht schlauer.
Nach einer Diskussion wird beschlossen, anstatt Mehl Farbe ins Wasser zu
mischen.
4. Experiment
Ablauf: Die Narzisse wird in mit blauer Tinte vermischtes Wasser
gestellt.
Feststellung: Der Wasserstand ist gesunken und die Narzisse ist nach
ein paar Tagen grün geworden.
Schlussfolgerung: Die Kinder sagen: GELB und BLAU, das ergibt
GRÜN!
"Das gefärbte Wasser ist vom Stängel bis in die Blätter und die
Blüte gestiegen."
Erweiterung
"Wie steigt das Wasser in der Pflanze? Wo fließt es durch?": Ein Stängel wird in der Mitte durchgeschnitten und die Leitbahnen unter dem Mikroskop betrachtet (Analogie mit einem durchgeschnittenen Gartenschlauch).
Kommentar der Lehrerin
Man bemerke die Fähigkeit der Kinder, Hypothesen aufzustellen.
Obendrein führte die Annahme, die ursprünglich am gewagtesten
erschien (die mit dem Mehl), die Kinder zum Erfolg.
Es ist auch interessant, dass die Kinder, nachdem sie die erste Vermutung
überprüft hatten, sich mit dem Erfolg nicht zufrieden gaben, sondern
munter neue Fragen stellten. Hier sind wir wirklich dabei, Wissen aufzubauen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023