Meine 5 Sinne
Publikation: | 1.1.2001 | ||
Lernstufe: | 2 | ||
Übersicht: |
Mit den Sinnen einen Gegenstand identifizieren und seine Eigenschaften bestimmen.
Dieser Bericht hat 2001 einen "La main à la pâte"-Preis gewonnen. |
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Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Einleitung
Brief an die Eltern
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts wird Ihr Kind an Aktivitäten teilnehmen, die sich auf "die 5 Sinne" beziehen. Es wird auch Recherchearbeiten zu Hause durchführen. Wir würden Sie bitten, Ihrem Kind dabei zu helfen. In diesem Zusammenhang können Sie ihm Fragen zu den in der Schule durchgeführten Experimenten stellen. Sie können natürlich auch gern selbst in der Schule vorbeikommen, um sich über unsere Arbeiten zu informieren und die Berichte in dem Elternheft zu lesen, das Ihnen vor Ort zur Verfügung steht.Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Die Lehrerin
Inhalt der Unterrichtseinheit
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Unsere fünf Sinne – Einführung
Die Schüler werden gebeten alle ihre Sinne einzusetzen, um einen einfachen Gegenstand zu beschreiben. -
Der Sehsinn
Die Schüler betrachten aufmerksam einen ihnen bekannten Gegenstand und entdecken anschließend durch welche Merkmale sie ihn bestimmen können. -
Dinge vergrößern – Beobachtung mit der Lupe
Die Schüler bedienen sich einer Lupe, um die Gegenstände besser betrachten zu können. -
Beobachtung in freier Natur
Die Schüler gehen spazieren und betrachten aufmerksam die Dinge und Details um sie herum, die sie bisher nicht wahrgenommen hatten. -
Der Tastsinn
Die Schüler erforschen den Tastsinn. Man bittet sie, geheimnisvolle Gegenstände zu beschreiben und zu bestimmen. -
Materialien sammeln, die sich unterschiedlich anfühlen
Die Schüler sammeln die Dinge, die sie gern berühren möchten und sortieren sie (Konsistenz). -
Das Gehör
Die Schüler erforschen den Hörsinn und die unterschiedlichen Laute in ihrer Umgebung. -
Geheimnisvolle Töne
Die Schüler schütteln kleine Dosen und lauschen aufmerksam den Geräuschen, die sie machen. Sie versuchen zu erraten, welche Gegenstände sich im Innern verbergen. -
Der Geruchssinn
Die Schüler entdecken den Geruchssinn, indem sie die Gerüche von einfachen Dingen und Substanzen beschreiben. -
Geheimnisvolle Gerüche
Die Schüler versuchen die Gerüche der in den geheimnisvollen Schachteln verborgenen Gegenstände und Substanzen zu erkennen und einzuordnen. -
Der Geschmackssinn
Die Schüler erforschen und beschreiben den Geschmack verschiedener einfacher Nahrungsmittel. -
Abschließende Bewertung
Mit der Abschlussaktivität kann die Lehrerin die Entwicklung der Fähigkeiten ihrer Schüler bewerten.
1. Unsere fünf Sinne – Einführung
Erste Unterrichtsstunde
Die Schüler von zwei zweiten Klassen versammeln sich im Raum für den naturwissenschaftlichen Unterricht.
In der Mitte des Raumes befindet sich ein Tisch, auf dem etwa 20 Gegenstände liegen. Es sind zufällig ausgewählte Gegenstände aus diesem Raum, die den Schülern allerdings bekannt sein sollten.
Aufgabe 1
Betrachtet diese Gegenstände aufmerksam und sammelt zu jedem einzelnen so viele Informationen wie möglich.
"Die Farbe?" Ihr könnt noch viel mehr! Ihr könnt Auskünfte geben über: Form, Größe, Farbe, Herkunft, Preis, Verwendung, Eigentümer, Zusammensetzung ... wie richtige Detektive.
Abb. 1: Verschiedene Brote
Beispiel
Florianna: "Dies ist ein Plastiklöffel. Er ist klein und weiß. Man benutzt ihn, um Pulvermilch in die Babyflasche zu füllen. Er ist nicht zerbrechlich, außer man tritt drauf. Er ist kostenlos, da er bereits in der Milchpackung enthalten ist. Später kann man ihn für den Kaffee nehmen, wenn die Packung leer ist."
Anschließend zeige ich den Schülern weitere Dosierlöffel unterschiedlicher Größe. Zwei sind gleich, mit Ausnahme der Farbe (rot für den einen und blau für den anderen). Ich bitte nun die Schüler, nachdem sie beide genau betrachtet haben, mir zu sagen, welcher größer ist.
Kann man sich also allein auf den Sehsinn verlassen?
Aufgabe 2
Hier sind verschiedene Apfelsorten. Sucht euch zu zweit einen Apfel aus und betrachtet ihn genau. Schreibt mindestens 10 Informationen über "euren" Apfel auf einen Zettel.
Ablauf
- Erörterung mit der gesamten Klasse
- Gespräch zwischen den beiden Partnern
- Schreibarbeit in Zweiergruppen
- Bekanntgabe der Beobachtungen der 9 Gruppen
- Der Apfel wird gegessen.
Dina hat eine Idee: "Ich habe noch gar nichts über den Geschmack des Apfels gesagt. Er ist süß, das werde ich auch auf den Zettel schreiben."
Ergebnis der ersten Unterrichtsstunde
- Die Beobachtungen sind zutreffend.
- Einige Zweiergruppen haben, dafür dass es das erste Mal war, sehr gut zusammengearbeitet.
- Andere Zweiergruppen brauchen ständig Hilfe beim Aufschreiben.
- Einige Schüler zeichnen sich bereits durch ihre Selbstständigkeit aus.
Abb. 2: Imène und Florianna beschreiben ihre Apfel.
Zweite Unterrichtsstunde
Jede Zweiergruppe setzt ihre Arbeit von Dienstag fort. Das Blatt mit der Beobachtung des Apfels wird wieder hervorgeholt, und die von der Lehrerin ins Reine geschriebenen Notizen werden noch einmal durchgelesen. Eine Gruppe (Imène und Florianna) stellt ihre Ergebnisse der Klasse vor.
Alle verwendeten, die fünf Sinne betreffenden Adjektive werden in einer Tabelle aufgelistet. Es wird über das Adjektiv "rund" diskutiert. Emmanuel meint: "Es ist die Hand, die fühlt, dass er rund ist.", Dina dagegen: "Ich kann sehen, dass er rund ist."
Die fertig gestellte Tabelle wird gemeinsam besprochen. Die Schüler stellen fest:
- In der Spalte "SEHEN" stehen mehr Informationen.
- In der Spalte "HÖREN" steht nichts.
Emmanuel ist damit nicht einverstanden: "Also wenn ich mit meinem Apfel auf den Tisch klopfe, macht er Geräusche". Die Schüler gehen mit der Aufgabe nach Hause, Äpfel zu schütteln und zu hören, ob sich die Kerne im Apfel bewegen.
Abb. 3: Adjektive zu den fünf Sinnen (von der Lehrerin ins Reine geschriebene Tabelle)
Dritte Unterrichtsstunde: Spiel mit dem geheimnisvollen Beutel
Mit nur drei Hinweisen zu seinem Aussehen sollen die Schüler einen Gegenstand erraten, der im schwarzen Müllsack verborgen ist.
Gegenstand 1 / die Lehrerin
Er ist 20 cm groß. Es ist außen goldbraun und innen weiß.
Die Kinder finden sofort die Lösung: ein Stück Brot.
Gegenstand 2 / Jordan
Er ist dick, die Farbe ist Orange und die Form ist rund.
Eine Apfelsine (Orange).
Gegenstand 3 / Laura
Er ist rund, aus Metall und mit Punkten verziert.
Die Schüler überlegen sehr lange.
Es gibt die unterschiedlichsten Vorschläge. Die Schüler müssen immer
wieder feststellen, dass ihre Vorschläge nicht zu der von Laura am
Anfang gegebenen Beschreibung passen. Niemand findet die Lösung.
Laura zeigt schließlich ihren Gegenstand: ein Armband.
Hausaufgabe: Die Schüler sollen zu Hause einen Gegenstand auswählen und diesen auf einem Zettel beschreiben.
2. Der Sehsinn
Unterrichtsstunde 1
Einführung
Die Schüler haben von zu Hause einen Gegenstand mitgebracht, den ihre Mitschüler erraten sollen, indem sie nur drei Hinweise erhalten, mehr nicht. 14 Gegenstände standen bereits am Montagmorgen zur Verfügung. Diese Übung scheint sie zu motivieren!
Gegenstand 4 / Geoffrey
- Es ist braun, hart und zerbricht, wenn man es auf den Boden wirft.
- Es ist erst weich und wird dann hart.
- Mein Vater hat es aus den Bergen mitgebracht.
Diese drei Hinweise reichen nicht aus. Geoffrey werden Fragen gestellt, die er nur mit ja oder nein beantworten darf. Letztendlich muss er die Lösung verraten: "Es ist ein Vulkangestein".
Aufgabe 1
Hier sind 5 kleine Metallgegenstände. Jede Gruppe zeichnet einen davon. Die Aufgabe besteht darin, den Gegenstand anhand der Zeichnung wiederzuerkennen.
Ein Kind pro Gruppe zeichnet, die anderen geben ihm Tipps. Das ist unsere erste Gruppenarbeit! Die 5 Zeichnungen werden präsentiert.
Abb. 4: Zeichnungen von verschiedenen Gegenständen aus Metall
Bemerkungen der Schüler
- "Die Zeichnungen sind sehr unterschiedlich"
- "Die Zeichnungen sind gut geworden."
- "Die von Jordan ist besonders gut, da wir sofort erkannt haben, dass es ein großer Nagel ist. Er hat wichtige Details sehr gut hinbekommen."
- "Die von Kelly ist schlecht, aber wir haben den Gegenstand trotzdem erkannt, weil es die letzte Zeichnung war."
Aufgabe 2
Da ihr sehr gute Beobachter seid, schlage ich euch eine schwierigere Aufgabe vor. Ihr seid schließlich in der 2. Klasse. "Hier sind 18 Samen, Kerne oder Körner. Einige sehen sich ähnlich, andere nicht. Ihr sollt diese Samen, Kerne oder Körner wieder zeichnen. Danach sollt ihr sie anhand eurer Zeichnung wiedererkennen."
Jordan: "Oh nein, das ist zu schwer!" Die Lehrerin: "Gut, um euch zu helfen, gebe ich euch eine Lupe."
Die Kinder betrachten den Samen, den Kern oder das Korn lange, bevor sie anfangen ihn/es zu zeichnen. Sie nutzen die Gelegenheit auch dazu, ihren Daumen, ihren Radiergummi, ihre Federtasche und die Hand ihres Mitschülers mit der Lupe zu betrachten.
Die 18 Zeichnungen werden präsentiert.
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Vorschläge der Schüler zu den größten Kernen,
die sogleich erkannt werden; es sind die von Hichem und Jordan:
- der eine hatte eine ganze Walnuss,
- der andere einen Pfirsichkern.
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Vorschläge zu den anderen Samen, Kernen oder Körnern:
- Die beiden Zeichnungen eines Maiskorns werden erkannt und gut unterschieden;
- das eine Maiskorn hatte in der Mitte einen Fleck,
- das andere eine Art Ringkragen am unteren Ende.
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Vorschläge zu den nur einmal vorkommenden Samen, Kernen oder
Körnern:
- Die Linse von Marvin war das einzige grüne Samenkorn,
- die weiße Bohne von Imène war als einzige weiß mit einem schwarzen Punkt,
- der Apfelsinenkern von Houda war der einzige so schön hellgelbe.
Schlussbemerkung zu dieser Aufgabe 2
Ich finde, dass die Schüler die Aufgabe sehr gut gelöst haben, denn sie waren nicht nur gute Zeichner, die schnell und genau gearbeitet haben, sondern auch gute Beobachter, denn Zeichnung und Kern/Samen waren sehr ähnlich.
Zweite Unterrichtsstunde
Ich schlage den Schülern vor, das Spiel mit dem geheimnisvollen Beutel weiterzuführen. Im Beutel befinden sich noch 13 Gegenstände.
Ein weiteres Beispiel
Gegenstand 5 / Laura
- "Es ist rosa und weiß."
- "Es ist lang und rund."
Zahlreiche Vorschläge werden unterbreitet und jeder passt zu den gegebenen Hinweisen. Auflösung: ein Springseil.
Neue Aufgabe
Hier sind 18 Blätter, heruntergefallen vom selben Baum auf dem Schulhof. Sie sind verschieden. Ihr werdet jetzt genaue Zeichnungen von ihnen anfertigen. Das Ziel ist es, wie auch bei den Kernen/Samen, sie anhand eurer Zeichnungen wiederzuerkennen.
Maxime: "Können wir wieder die Lupen benutzen?" Die Lehrerin: "Wenn ihr denkt, dass es euch hilft."
Abb. 5: Zeichnung eines Blattes
Die 18 Zeichnungen werden präsentiert, die Blätter werden erkannt.
Bemerkung der Lehrerin: Die Zeichnungen werden immer genauer, allerdings hat diese Unterrichtsstunde zu lange gedauert und einige Schüler haben nicht bis zum Schluss zugehört. Wurde ihr Blatt wiedererkannt, verloren die Schüler das Interesse an der Aufgabe.
Zum Abschluss
Nehmen wir uns nun die Zettel vor, auf denen ein Gegenstand von zu Hause beschrieben wurde. Einige Blätter werden der Klasse vorgelesen, um den Gegenstand zu erraten.
Schriftliche Aufzeichnungen zur Unterrichtsstunde
Die Schüler werden gebeten, die beiden Unterrichtsstunden in einem Satz zusammenzufassen. Einen Satz, den sie anschließend, mit Hilfe des Hilfslehrers Farouk, in den Computer eingeben sollen.
Abb. 6: Weitere Zeichnung eines Blattes
3. Dinge vergrößern – Beobachtung mit der Lupe
Erste Unterrichtsstunde
Wir setzen unser Spiel mit dem geheimnisvollen Beutel fort, indem wir alle am vergangenen Montag von den Schülern mitgebrachten Gegenstände verwenden.
Gegenstand 6 / Jordan
- "Es ist braun, weiß und grün. Ein Teil davon ist höher."
Es kommen zahlreiche Vorschläge. Da Jordan ungeduldig wird, fügt er noch hinzu:
- "Es ist wie die Titanic in viel kleiner!"
Auflösung: ein Schiff.
Gegenstand 7 / Imène
- "Es ist gelb, hat Löcher und man kann es in die Badewanne mitnehmen."
Es kommen nur wenige Vorschläge, denn die Antwort ist schnell gefunden: ein Schwamm.
Gegenstand 8 / Emilie
- "Es ist vorne blau und hinten grau, es glänzt etwas. Drinnen sind Fische."
Es kommen Vorschläge, die aber nicht annähernd die lösung sind: eine Schneekugel mit einem Delfin darin.
Und nun zur Lupe
Wozu dient eine Lupe? Sénem: "Sie vergrößert Gegenstände." Hichem: "Damit kann man gut Details erkennen."
Lasst uns nun unsere Federtasche und ihren Inhalt mit der Lupe betrachten. Die Schüler betrachten Gegenstände mit und ohne Lupe. Sie sehen sich ihre Haare an.
Die Lehrerin: "Jetzt sehen wir uns verschiedene Papiersorten unter der Lupe an und zeichnen sie genau so, wie wir sie sehen." Es werden fünf verschiedene Papiersorten mit unterschiedlicher Struktur betrachtet:
- Toilettenpapier
- Küchenrolle
- Kaffeefilter
- Papiertaschentuch
- Krepppapier
Präsentation der Zeichnungen/der Papiersorten
Bemerkung: Die Schüler griffen selten zur Lupe, um das Stück Papier zu vergrößern.
Zweite Unterrichtsstunde
Die Lehrerin fragt erneut: "Wozu dient eine Lupe?". Geoffrey erklärt, wie man damit Gegenstände vergrößern kann. Es sollen Garn, Woll- und Bindfäden sowie ein Seil betrachtet werden.
Bemerkung: Diesmal haben die Schüler die Lupe zur Vergrößerung benutzt.
Abb. 7: Zeichnung verschiedener Fäden
4. Beobachtung in freier Natur
Erste Unterrichtsstunde
Das Spiel mit dem geheimnisvollen Beutel, mit dem seit einer Woche jede Unterrichtsstunde zum Thema fünf Sinne beginnt, ist zu einem Ritual geworden.
Gegenstand 9 / Sheng Yi
- "Es ist rund."
- "Es ist aus Plastik und Eisen."
- "Es ist grün."
Vorschläge: kleiner Ball, großer Ball, Schachtel, Flasche, Spielzeug, Apfel. Bei jedem Vorschlag überprüft die Klasse die Übereinstimmung mit den Hinweisen, aber niemand kommt drauf. Die Klasse stellt Sheng Yi Fragen:
- "Kann man das essen?"
- "Geht es kaputt?"
- "Ist es weich?"
Sheng Yi verrät die Lösung: ein Tamagotchi (virtuelles Küken).
"Sind wir durch diese Versuche zu besseren Beobachtern geworden?" Natürlich sind die Schüler davon überzeugt, gute Beobachter geworden zu sein. Dina bemerkte kürzlich, dass die Lehrerin einen Akzent an der Tafel vergessen hatte.
Die Lehrerin verkündet: "Wir gehen jetzt hinaus auf den Schulhof und ihr versucht, nur mit Hilfe eurer Augen, neue Details, kleine Dinge zu entdecken, die ihr vorher nie wahrgenommen habt."
Die Schüler nehmen eine Pappunterlage sowie Papier und Bleistift für Notizen mit.
Auf dem Schulhof
Die Schüler suchen auf dem Schulhof nach neuen und beachtenswerten Details. Die Lehrerin beobacht sie dabei: Sie sehen sich um, berühren jedoch auch hier und da Dinge und unterhalten sich miteinander.
Emmanuel: "Mir ist nie aufgefallen, dass die weißen Markierungen auf dem
Boden viel glatter sind, als der Asphalt auf dem Hof."
Maxima: "Ich habe immer gedacht, dass alle Bäume den gleichen Stamm
haben. Aber jetzt sehe ich, dass es nicht so ist."
Marvin: "Emmanuel hat mir meine Bank weggenommen."
Abb. 8: Dinge, die Geoffroy auf dem Schulhof entdeckt hat.
Zweite Unterrichtsstunde – Auswertung der Beobachtungen auf dem Schulhof
- Die Schüler präsentieren ihre Notizen und Zeichnungen und kommentieren einzeln jedes Detail, das sie bemerkt und dargestellt haben.
- Viele Schüler haben lauter Zeichnungen angefertigt. (Die Aufgabe lautete jedoch die Details ganz genau festzuhalten.)
- Die Lupe, mit einer Schnur um den Hals befestigt, hat gute Dienste geleistet (die Neugier war offensichtlich).
- Sie hatten sehr oft das Bedürfnis, ihre Entdeckungen sofort ihren Mitschülern mitzuteilen.
Bemerkung: Wir werden die Lupe noch in anderen Situationen verwenden. Ich bin jedoch nicht sicher, ob sie verstanden haben, dass dieses Hilfsmittel dazu dient "Dinge, die dem bloßen Auge verborgen bleiben, besser wahrzunehmen."
5. Der Tastsinn
Erste Unterrichtsstunde
Montag haben wir mit der Lupe neue Details im Hof entdeckt. Ihr habt viele Dinge berührt, um euch ein genaueres Bild zu verschaffen. Heute wollen wir ein kleines Experiment machen, um den "Tastsinn" zu trainieren.
Dinge im geheimnisvollen Beutel ertasten
Es liegen zwei große schwarze Beutel auf dem Tisch, die jeweils 14, den Kindern unbekannte Gegenstände enthalten. Die Kinder sollen sie durch Ertasten mit beiden Händen identifizieren.
Dina und Jordan beginnen. Dina erkennt 5 Gegenstände: Handschuh, Camembertschachtel, Lappen, Küchenpapier, Alufolie. Jordan erkennt 6 Gegenstände: Plastiktüte, Küchenpapier, Handschuh, Band, Camembertschachtel, Alufolie.
Gemeinsame Lösung der Aufgabe
Die 14 Gegenstände werden aus dem Beutel genommen und auf dem großen Tisch im Nawi-Raum ausgebreitet. Die Schüler betrachten die 14 Gegenstände. Zurück in ihrem Klassenzimmer, sollen sie sich die Gegenstände ins Gedächtnis zurückrufen und sie auf ein Blatt Papier schreiben.
Abb. 9: Die 14 Gegenstände aus dem Beutel (Geoffrey)
Jeder versucht sich an die 14 Gegenstände zu erinnern. Viele Kinder schreiben die Wörter auf und bitten die Lehrerin gelegentlich um Hilfe. Sie buchstabiert die unbekannten Wörter, nachdem das fragende Kind sie mündlich nach Silben getrennt hat.
Abb. 10: Die 14 Gegenstände aus dem Beutel (Maxime)
Bemerkungen der Lehrerin
- Die unterschiedlichen Papiersorten wurden durch Befühlen nicht sehr gut erkannt. Es stimmt, dass ich einen hohen Schwierigkeitsgrad gewählt habe: Papier, Toilettenpapier, Küchenpapier, Papiertaschentuch, Papierserviette.
- Die Kirschtomate und die Zucchini wurden zwar als Gemüse erkannt, konnten jedoch nicht benannt werden.
- Der Schnürsenkel und der Zweig wurden nicht wahrgenommen. Vielleicht waren sie einfach in einer Beutelfalte verborgen.
- Die Schüler zogen mehrheitlich das Aufschreiben der Wörter dem Zeichnen der Gegenstände vor. Ich denke, dass sie jetzt in der Lage sind, präzisere Notizen zu machen. Ich habe sie in dieser Hinsicht auch gelobt.
Es gelingt euch weitestgehend, verborgene Gegenstände mit den Händen zu ertasten. Mit Hilfe welcher anderen Körperteile könnte man Gegenstände, ohne sie zu sehen, erkennen?
- Imène: "dem Knie."
- Jordan: "dem Kinn."
- Emmanuel: "dem Ellenbogen."
- Florianna: "der Nase."
- Jimmy: "dem Bein."
Starten wir einen Versuch. Hier habt ihr 3 runde Gegenstände: einen Tennisball, einen Plastikball und eine Apfelsine. Würdet ihr sie mit verbundenen Augen wiedererkennen, indem ihr sie nur mit der Nase, dem Kinn oder dem Ellenbogen berührt?
Versuchsprotokoll
Wir verständigen uns zunächst über die Versuchsbedingungen und bereiten eine Tabelle vor, um die Ergebnisse festzuhalten. In jeder Gruppe wird ein Verantwortlicher zur Gestaltung der Tabelle und zum morgigen Eintragen der Ergebnisse gewählt.
Bemerkung: Alle Tabellen sind richtig, bis auf diejenige der Gruppe 5. Diese berücksichtigt nicht alle "Bälle". Vielleicht verstehen sie den Sinn der Tabelle besser, wenn sie sie morgen ausfüllen müssen.
Versuch
Die Schüler testen nun in den einzelnen Gruppen ihren Tastsinn, indem sie versuchen, mit verbundenen Augen die beiden Bälle und die Apfelsine wiederzuerkennen. Der gestern gewählte Verantwortliche trägt die Ergebnisse mit ja/nein in die Tabelle ein. Die Versuche laufen gut; jeder beobachtet, wartet auf die Antwort.
Auswertung der Ergebnisse
Die Schüler sehen sich aufmerksam die Ergebnisse an und kommentieren die Arbeiten der anderen Gruppen.
Schriftliche Aufzeichnungen
Abb. 11 und 12: Plakate
Ergebnisse der Schüler
Sie zählen die Anzahl der JAs für jeden runden Gegenstand zusammen:
- Tennisball: 12
- Plastikball: 14
- Apfelsine: 11
Zusammenfassung/Auswertung der Beobachtungen
Warum habt ihr den Plastikball und die Apfelsine verwechselt?
- Jordan: "Sie sind beide glatt."
- Senem: "Der Tennisball hat mir an der Nase gekitzelt."
- Laura: "Mit der Stirn lassen sich die Bälle nicht so gut erkennen."
Warum habt ihr den Tennisball mit den beiden anderen verwechselt, obwohl dieser doch nicht glatt ist?
- Emmanuel: "Wenn man den Ball nur so hinlegt, erkennt man ihn nicht genau. Man hätte ihn ein wenig auf der Haut hin und her rollen müssen."
- Marvin: "Ich habe lange überlegt."
Die Lehrerin erklärt den Schülern, dass es manchmal länger dauert, eine Entscheidung zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu treffen. In der Wissenschaft darf man nichts dem Zufall überlassen. Es ist besser, sich Zeit zu lassen. Man sollte jedoch seine Entscheidung später begründen können.
6. Materialien sammeln, die sich unterschiedlich anfühlen
Ausgestattet mit Bleistift und einem weißen Blatt Papier, gehen die Schüler auf die Suche nach Oberflächen, die sich unterschiedlich anfühlen, und machen davon Abdrücke. Sie erforschen den Flur, den überdachten Teil des Hofes, den Pausenhof. Die Schüler berühren fast alles mit ihren Händen und fragen die Lehrerin nach dem entsprechenden Wort. Sie korrigiert Ungenauigkeiten im Wortschatz:
- Sitz / Stuhl
- Auf dem Boden / Fußboden
- Scheibe / Fensterscheibe
- Holz / Kork
- Plastik / Kitt
Zurück im Klassenraum
Die gesammelten "Proben" werden gemeinsam betrachtet. Die Mitschüler versuchen die Oberflächen zu bestimmen. Anschließend werden die Blätter mit den Oberflächenproben in das Versuchsheft geklebt.
Abb. 13: Verschiedene Oberflächen auf ein Blatt Papier "übertragen"
7. Das Gehör
Erste Unterrichtsstunde
Welche Geräusche habt ihr heute Morgen in der Küche gehört? Die Antworten sprudeln nur so hervor.
- Jordan: "Das Wackeln der Bank."
- Hichem: "Das Quietschen der Tür."
- Emmanuel: "Das Radio."
- Maxime: "Das Durchlaufen des Kaffees."
- Jimmy: "Das Laufen des Wasserhahns."
- Laura: "Das Schreien meiner Schwester."
- Dina, Nivetha: "Den Fernseher."
- Sheng Yi: "Geräusche von der Straße, wie Vögel, Autos, Motorräder."
- Sénem: "Die Schritte meines Vaters."
- Florianna: "Die Tassen, die auf den Tisch gestellt werden."
- Kelly: "Meine Mutter, die mit meinen Geschwistern spricht."
- Imène: "Den Fön meiner Mutter, vor allem seit sie sich Strähnchen hat machen lassen."
Individuelle Aufzeichnungen
Die Kinder notieren mit Hilfe einer Zeichnung alle Geräusche, die sie morgens gehört haben, sowie ihre Ursache.
Zweite Unterrichtsstunde: Hausgeräusche wahrnehmen
Am einem schulfreien Vormittag wurde eine Kassette mit Hausgeräuschen aufgenommen. Am nächsten Tag wird diese Kassette in einer Umgebung, die ein konzentriertes Arbeiten begünstigt, angehört, nämlich in der Bibliothek, auf dem Teppich sitzend, mit genügend großem Abstand zum nächsten Mitschüler, und mit geschlossenen Augen.
Ergebnis
Die vertrauten Geräusche wurden schnell erkannt:
- Wasser, das aus dem Wasserhahn läuft;
- das Laufen der Kaffeemaschine;
- Schritte im Treppenhaus;
- Musik, Fernsehen, Radio;
- die Waschmaschine.
Geräusche, die von den Kindern nicht so schnell erkannt wurden:
- Schneiden von hartem Brot;
- Suchen nach Münzen im Portemonnaie.
Die Kinder waren durchgängig für 30 bis 40 Minuten mit dieser Arbeit beschäftigt. Diese Aufgabe war für einige Kinder zu schwierig.
Wie können all diese Geräusche beschrieben werden?
- Sie wiederholen sich.
- Sie sind erst laut und werden dann leiser.
- Sie gehen einem auf die Nerven.
- Sie machen Angst.
- Sie sind etwas ruckartig.
Geräusche im Schwimmbad
"Welche Geräusche habt ihr heute Vormittag im Schwimmbad gehört?" Auch hier gibt es wieder zahlreiche Antworten.
- Emilie: "Die Füße, die im Wasser plätschern und die Hände, die über den Beckenrand gleiten."
- Imène: "Unter Wasser hört man einen anhaltenden dumpfen Ton, wie bei einem Motor. Ich höre auch die Geräusche der Füße der Kinder, wenn sie die Leiter hinunterklettern."
- Marvin: "Die Stimmen im Umkleideraum, Menschen, die mit der Dame am Eingang sprechen, die Badekappen verkauft."
- Houda: "Das Spritzen des Wassers, wenn die anderen ins Wasser springen."
- Florianna: "Hände, die aufs Wasser schlagen und die an der Beckenstange entlanggleiten, und wenn alle Kinder durch das Fußbecken gehen."
- Kelly: "Das Geräusch der Dusche auf den Gummibadekappen, die Klettverschlüsse der Turnschuhe, die Reißverschlüsse der Jacken."
- Maxime: "Das Aufdrehen der Dusche, die "Schwimmnudeln", die ins Wasser geworfen werden."
- Hichem: "Das Geräusch von nassen Sachen, wenn ich meine Badehose ausziehe."
- Jimmy: "Die Spiele und das Spritzen des Wassers."
Individuelle Aufzeichnungen
Die Kinder zeichnen einen Plan des Schwimmbeckens und den Ursprung aller Geräusche (Laute), die sie soeben beschrieben haben. Alle Geräusche werden eingekreist für eine vereinfachte Präsentation im Rahmen der gemeinsamen Zusammenfassung.
Abb. 14: Zeichnung der Geräusche im Schwimmbad
Dritte Unterrichtsstunde
Da ihr jetzt gelernt habt Geräusche besser zu erkennen und sie genauer zu beschreiben, schlage ich euch eine kleine Umfrage in der Klasse vor: Unter allen Geräuschen, die ihr seit eurer Geburt gehört habt, welches war
- das lauteste,
- das leiseste?
Folgende Geräusche wurden von den Schülern als laut und unerträglich empfunden:
- Gewitter, Donner, Sturm, Blitz;
- Hundebellen, Schreien des Vaters, Streit;
- Musik aus Horrorfilmen;
- nachts, der Wind in den Bäumen;
- Albträume.
Folgende Geräusche wurden von den Schülern als leise und angenehm empfunden:
- Vogelgesang;
- die Stimme der Mutter beim Aufwachen;
- der Schlaf, die Stille;
- Zeichentrickfilme;
- sanfte Musik;
- mit leiser Stimme erzählte Geschichten.
Wie wird ein Geräusch, das aufhört und wieder anfängt, bezeichnet? Die Kinder überlegen eine Weile. Lasst uns andere Laute finden, die aufhören und wieder beginnen:
- die Uhr, die Wanduhr;
- die Waschmaschine;
- die Kaffeemaschine
- der Regen;
- das Telefon
- Schritte.
Letztendlich einigen wir uns auf das Adjektiv "diskontinuierlich" (zeitweilig unterbrochen).
Abb. 15: Tabelle der Klänge und Geräusche
8. Geheimnisvolle Töne
Die geheimnisvollen Schachteln
Jede Gruppe erhält eine undurchsichtige Dose. Jede Dose enthält den gleichen Gegenstand. Der Arbeitsauftrag lautet: Durch Schütteln der Dose sollt ihr herausfinden, welcher Gegenstand darin enthalten ist. "Ihr sagt mir eure Lösung erst, wenn ihr innerhalb der Gruppe diskutiert habt und zu einer gemeinsamen Meinung gekommen seid."
Gruppe 1: ein Stein
Warum? – Es geht beim Schütteln nicht kaputt, also ist es hart wie
ein Stein.
Gruppe 2: Kreide
Warum? – Beim Hin- und Herrutschen in der Flasche rollt es nicht so wie
beim Versuch mit den Gerüchen. Deshalb glauben wir, dass es Kreide ist.
Gruppe 3: ein Korken
Warum? – Wenn man rüttelt, macht es kaum Geräusche, wie ein
Flaschenkorken.
Gruppe 4: eine Kastanie
Warum? – Wir haben ordentlich geschüttelt und Chiong, die Kastanien
gut kennt, hat gesagt, dass es eine ist.
Gruppe 5: ein Kieselstein
Warum? – Maxime behauptet, dass es genauso klingt wie Kieselsteine, die
man wirft. Jordan tippt eher auf ein Kastanie, denn er hat gerade eine
gegen seine Flurtür geworfen.
Auflösung: Es ist eine Kastanie.
Basteln einer Klangdose (ein Spiel mit Tönen)
Was haltet ihr davon, eine Klangdose zu bauen? Es gibt ausreichend Materialien im Nawi-Raum, vor allem leere Kakaodosen.
Was ist nötig, damit eine Dose Töne erzeugt?
- Jordan: "Man kann draufhauen."
- Florianna: "Man muss Dinge rein tun."
- Imène: "Man muss verschiedene Dinge rein tun, damit es besser klingt!"
Was kann man alles hineintun?
- "Reis, Sand, Körner, Nudeln."
Aufgabe
"Jeder von euch bastelt jetzt eine Musikdose, wobei jede einen anderen Ton hervorrufen muss." Jeder entwirft für sich eine Musikdose und erstellt eine Bauanleitung.
Zusammentragen der Ergebnisse
Die Lehrerin erinnert die Kinder daran, dass alle (Kakao-)Dosen identisch sind, die Aufgabe jedoch darin besteht, daraus unterschiedliche Töne zu erzeugen.
- 6 Schüler wollen Reis hineintun. Was muss man tun, damit trotzdem unterschiedliche Töne entstehen? Nicht die gleiche Menge Reis hineintun.
- 3 Schüler entscheiden sich für Kastanien, haben aber bereits untereinander abgesprochen, dass jeder eine unterschiedliche Menge in seine Dose tut.
- 3 Schüler entscheiden sich unabhängig voneinander für Murmeln.
- Die Lehrerin hat auch eine Bauanleitung vorbereitet, sie wird Nägel in ihre Dose tun.
Abb. 16: Zwei Klangdosen
Anfertigung der Klangdosen
Die Schüler fertigen ihre Klangdose nach ihrer Bauanleitung an.
- Die Kieselsteine lassen sich um die Bäume herum auf dem Schulhof finden (Jordan).
- Um an Murmeln zu kommen, sollten wir unsere Mitschüler fragen (Dina und Imène)
- Beim Sand, den Kastanien, den Körnern und dem Reis braucht man sich einfach nur zu bedienen.
Überprüfung
Erzeugt jede Klangbox wirklich einen anderen Ton? Es werden alle Klangdosen getestet.
- Zunächst werden die drei Klangdosen mit dem Reis getestet. Ergebnis: Die 3 erzeugten Töne unterscheiden sich leicht, aber nicht sehr (Chiong). Die vollste Dose erzeugt den tiefsten Ton.
- Anschließend werden die beiden mit Steinen gefüllten Dosen getestet. Ergebnis: Die Töne sind gänzlich unterschiedlich. Die Dose, die nur einen Stein enthält, klingt besser (Hichem).
- Zum Schluss werden die mit Kastanien gefüllten Dosen getestet. Hier kann man sich unmöglich irren, der Ton der Kastanien ist unverkennbar (Imène).
9. Der Geruchssinn
Erste Unterrichtsstunde
Welche Gerüche habt ihr heute Morgen in eurer Küche wahrgenommen? Die Kinder überlegen eine Weile; dann äußern sich die Ersten:
- "Bei mir zu Hause roch es nach Kaffee", sagt Dina.
- "Meine Schwester hat ins Bett gepullert und das roch bis in die Küche", sagt Emmanuel.
- "Meine Mama hat Kuchen gebacken, aber es roch überall verbrannt", sagt Hichem.
- "Bei mir zu Hause roch es nach warmer Milch", sagt Imène
Die Lehrerin verteilt an jede Gruppe eine Wanne mit Gegenständen. Die Kinder sollen daran riechen und sagen, woran die Gerüche sie erinnern. In den Wannen befinden sich zum Beispiel ein Plastiklöffel, ein Stein, eine Apfelsine, ein Apfel, Sonnenblumenkörner.
Chiong, der erkältet ist, kann nichts zu den Gerüchen sagen. Daraus schließen wir, dass die Nase für Gerüche wichtig ist!
- Die Kartoffel: "Sie riecht nach Erde und ein bisschen nach Frucht, so wie der Apfel, den wir vorhin betrachtet haben."
- Der Stein: "Er riecht nach Berg, nach Zeltlager, nach Belgien, nach Erde, Kälte und Schnee."
- Die Apfelsine: "Sie riecht ein wenig nach Banane."
- Der Plastiklöffel: "Er riecht nach gar nichts, er hat keinen Geruch."
- "Die Sonnenblumenkerne riechen nach Salz."
10. Geheimnisvolle Gerüche
Heute stelle ich euch vor die größte Herausforderung, vor der je eine 2. Klasse gestanden hat. Ihr sollt 10 Gerüche erkennen, die in 10 undurchsichtigen Flaschen enthalten sind, in deren Deckel ein kleines Loch gebohrt ist.
- Jeder erstellt eine eigene Tabelle.
- Ihr teilt eure Flaschen mit den Kindern eurer Gruppe.
- Wenn ihr fertig seid, werden wir sehen, ob ihr euch einig seid.
- Die Flaschen werden verteilt und die Kinder machen sich an die Arbeit.
Abb. 17: Die verschiedenen Gerüche in den Flaschen
Bemerkung: Diese Stunde hat länger gedauert als vorgesehen. Die Kinder haben sich Zeit genommen, um den Geruch in der Flasche ganz sicher zu bestimmen. Alle Gruppen haben sich die 10 Proben friedlich geteilt. Nur in Gruppe 3 gab es zwischen Jordan und Geoffrey Streitereien. Für die beiden anderen aus dieser Gruppe, Florianna und Chiong, war das schwierig.
Zusammenfassung
- "Schwer zu erriechen" waren Kreide und Nagel. Warum? "Sie riechen nach nichts."
- "Schnell erkannt" waren Kaffee, Kakao, Essig, Duschgel/Shampoo. Warum? "Es sind Gerüche, die wir jeden Tag riechen, also kennen wir sie gut."
Schlussfolgerung
Man kann einen Geruch nur dann bestimmen, wenn man ihn vorher schon einmal gerochen hat. Wenn man ihn vorher noch nie gerochen hat, kann man einen Geruch nicht identifizieren.
11. Der Geschmackssinn
Erste Unterrichtsstunde
Wir haben uns bereits viel mit unserem letzten Sinn, dem Geschmackssinn beschäftigt. Ich würde nun gern wissen, was ihr bevorzugt: salzig, süß oder bitter?
Individuelle Aufzeichnungen
Viele Kinder mögen sowohl den salzigen als auch den süßen Geschmack. Einige Kinder (6) mögen den bitteren Geschmack. Die Kinder haben sehr bereitwillig vom Kochen zu Hause und von ihren Lieblingsspeisen erzählt. Auf diese Weise haben wir einige Gerichte aus Indien, Marokko und den Antillen kennengelernt.
Abb. 18 und 19: Zwei Plakate zum Geschmackssinn
12. Abschließende Bewertung
Im Nawi-Raum liegen 40 Kieselsteine auf einem großen Tisch. Die Kinder betrachten sie genau.
Fragen:
- Woher kommen sie?
- Wie kann man sie ordnen?
- Kann man daraus "Familien" bilden, wie bei Pflanzen oder Tieren?
Antworten der Schüler:
- Jordan: "Alle Kieselsteine, die flach und dunkelrosa sind."
- Houda: "Alle Kieselsteine, die rund und weiß wie die Wolken sind."
- Chiong: "Die dunkelgrünen und grauen Felsstückchen."
- Florianna: "Die braunen Kieselsteine, die durchlöchert sind wie Schwämme."
Warum sind alle Kieselsteine abgerundet?
- Maxime: "Das liegt am Meer, das sie durch ständiges Hin- und Herbewegen abnutzt. Sie riechen übrigens auch nach Salz. Das ist ein Beweis!"
Individuelle Beobachtungen
Jeder Schüler wählt einen Kieselstein aus, betrachtet ihn eingehend und zeichnet ihn dann genau ab, bevor er ihn mit adäquaten Adjektiven beschreibt.
Ihre Beschreibung ist deutlich präziser als zu Beginn der Unterrichtseinheit, als es um den Apfel ging.
Sie zeichnen ihre Stein von vorn und von hinten. Einige Kinder haben ihre Kieselsteine vermessen, was andere auf neue Ideen gebracht hat. Es sind keinerlei Fantasiefarben in den Zeichnungen zu finden. Die raue Beschaffenheit kommt sehr gut zum Ausdruck. Aber haben sie wirklich ihre 5 Sinne benutzt? Nur ein einziger Schüler sprach vom Geruch, hat ihn jedoch nicht in seinem Bericht erwähnt.
Abb. 20: Zeichnung und Beschreibung eines Steins
Auszüge aus den Versuchsheften
Abb. 21: Der Tastsinn – "Mit den Händen ist es leichter."
Abb. 22: Aussehen, Geschmack, Geruch von Flüssigkeiten
Abb. 23: Wie fühlen sich Tennisball und Schuamstoffball an?
Abb. 24: Welches Glas ist am vollsten?
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023