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Homepage > Aktivitäten > Humanbiologie > Gesundheit, Vorbeugung > Leben mit der Sonne

Leben mit der Sonne

Autoren:
Publikation: 15.4.2005
Lernstufe: 3
Übersicht: "Leben mit der Sonne" ist ein Unterrichtsmodul für die 4. bis 6. Klasse, das Naturwissenschaften und Gesundheitserziehung miteinander verbindet und gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein der Kinder als Mitbürger fördert. In dem Modul werden die Kinder über die Risiken starker, lang­anhaltender Sonneneinstrahlung aufgeklärt und sie lernen vorbeugende Verhaltensweisen.
Ziele:
  • Die Risiken einer übermäßigen Sonneneinstrahlung verstehen.
  • Gefährliche Situationen erkennen (Orte, Tages- und Jahreszeiten).
  • Lernen, sich angemessen zu verhalten.
Angestrebte Kenntnisse: Der menschliche Körper und die Gesundheitserziehung:
  • kurz- und langfristige Folgen übermäßiger Sonnenexposition
  • nützliche und schädliche Folgen unserer Verhaltensweisen
Himmel und Erde:
  • Licht und Schatten
  • die scheinbare Bewegung der Sonne
  • die Tageslänge und ihre Veränderung im Laufe der Jahreszeiten
Dauer: 10 (sowie 3 fakultative) Unterrichtsstunden à ca. 60 Minuten
Material: Es ist nur gängiges oder wenig kostspieliges Material erforderlich.
Für die Klasse:
  • 1 Brille (Sehhilfe), 2 Sonnenbrillen
  • 2 kleine Papierschirmchen (mit denen Eisbecher dekoriert werden)
  • verschiedene Sonnencremes
  • verschiedene Stoffmuster unterschiedlicher Dicke
  • Grundausstattung: 1 großes Lineal (oder ein Maßband), 1 Bogen Pappe, einige bunte Zeitschriften
Für jede Gruppe:
  • 1 Taschenlampe
  • 1 Pampelmuse
  • einige Zahnstocher
  • 1 Bogen Tonpapier im A4-Format (Bristolpapier)
  • Knete
  • Grundausstattung: 1 Zirkel, 1 Schere, 1 Lineal, Tesafilm, 1 Stück Kreide
Herkunft: Sécurité Solaire/La main à la pâte, Paris
Bewertung:
5 (2 Bewertungen)

Schriftzug: Leben mit der Sonne


Einleitung

Dieses Unterrichtsmodul ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen La main à la pâte und der Association Sécurité Solaire (ASS). Die Association Sécurité Solaire ist ein Verein, der die Bevölkerung in Frankreich über die Risiken übermäßiger Sonneneinstrah­lung informieren und sensibilisieren möchte.

Diese Rolle spielen in Deutschland das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), die ebenso wie die Association Sécurité Solaire eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten. Das BfS, die ADP, die ASS und das Sonnentaler-Team kooperieren im Rahmen von "Leben mit der Sonne", mit dem gemeinsamen Ziel, bereits bei Kindern ein Bewusstsein für die Gefährdungen durch übermäßige Sonneneinstrahlung zu entwickeln. Das BfS und die ADP bieten ebenfalls Unterrichtsmaterialien für die Grundschule an: "Sonne – aber sicher!" und "Sonnenschutz und Hautkrebsprävention für Klasse 1-4 und 6-10".

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat 2012 zusammen mit dem Umweltbun­desamt, dem Robert-Koch-Institut und dem Bundesinstitut für Risikobewertung das "UMID-Themenheft UV-Strahlung" herausge­geben, in dem umfassend über die Wirkungen von UV-Strahlung, die Risiken (insbeson­dere Hautkrebs) und die Vorsorge (Hautkrebs-Screening, Sonnen­schutzverhalten, ...) informiert wird.

In Österreich informieren das Institut für Medizinische Physik und Biostatistik der Veteri­närmedizinischen Universität Wien und die Österreichische Krebshilfe, und in der Schweiz das Bundesamt für Gesundheit und die Krebsliga Schweiz über Nutzen und Schaden ultravioletter Strahlung.

Sonne und Hautkrebs

Zeichnung einer Mutter mit zwei Kindern unter einem Sonnenschirm

Die gesundheitsschädlichen Folgen übermä­ßi­ger Sonnenexposition, insbesondere Haut­krebs (Basal­zell- und Stachelzellkarzinom sowie mali­gnes Mela­nom) und der "Graue Star" (Kata­rakt), erreichen Rekordhöhen. In Deutsch­land erkrankten 2019 19,3 von 100 000 Männern und 18,3 von 100 000 Frauen an malignem Melanom, 2835 Menschen starben daran (Quelle: Robert-Koch-Institut).
In Deutschland verdoppelt sich die Inzidenz des malignen Melanoms alle 10 bis 15 Jahre (Quelle: UMID: Themenheft UV-Strahlung, S. 25).
In Österreich lag die Inzidenz (Anzahl der Neuerkran­kungen) im Jahr 2019 bei 20,5 von 100 000 Männern und 14,3 von 100 000 Frauen (Quelle: Statistik Austria, Krebserkrankungen in Österreich), in der Schweiz bei 30,0 von 100 000 Män­nern und 25,2 von 100 000 Frauen (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2015-2019). Die genannten Inzidenzraten beziehen sich auf eine Europa-standardisierte Altersstruktur (für Deutschland wird noch die alte Europa-Standardbevölkerung von 1976 verwendet).

Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) führt seit vielen Jahren zusammen mit der Deutschen Krebshilfe (DKH) mit großem Erfolg ein Lebensphasen­programm durch. In diesem Programm werden jährlich unter­schiedliche Altersgruppen (Eltern von Babies, Kindergartenkinder, Grundschüler, Kinder im Altersbereich 10-13 Jahre, Jugendliche im Bereich 14-18 Jahre) mit alters- bzw. gruppenspezifischen Informationen und Aufklärungsmaterial über die Risiken von natürlicher und künstlicher UV-Strahlung informiert. ADP und DKH wollen mit diesen Maßnahmen der primären Prävention ganz gezielt schon Kinder und Jugendliche erreichen. Die Kampagnen sind im Einklang mit Empfeh­lungen der Deutschen Strahlenschutzkommission, der Weltgesundheitsorgani­sation und der European Society of Skin Cancer Prevention (Euroskin).

Das Unterrichtsmodul "Leben mit der Sonne"

Das Unterrichtsmodul ist interdisziplinär angelegt: Neben den naturwissen­schaftlichen Lerninhalten und denjenigen zum Thema Gesundheitserziehung gibt es Bezüge zu Ge­schichte, Geografie, Mathematik; auch das Erlernen der Sprache – sowohl mündlich als auch schriftlich – wird gefördert.

Im Laufe von 4 Unterrichtseinheiten mit insgesamt ca. 10 Unterrichtsstunden machen sich die Kinder mit den (positiven und negativen) Auswirkungen der Sonne auf die Gesundheit vertraut. Sie identifizieren die UV-Strahlen als Be­standteil des Sonnenlichts und unter­suchen die Schwankungen der UV-Strah­lung in Abhängigkeit von der Tageszeit, dem Ort, der Jahreszeit, dem Wetter usw. Die Kinder entdecken die verschiedenen Schutzmöglich­keiten für die Augen und die Haut, indem sie ihre potentielle Schutzwirkung in verschie­denen Situationen testen. Zum Schluss wird ein Poster erstellt, eine Charta, ein Spiel, ein Spruch entworfen bzw. kreiert, sodass die Kinder ihrerseits, in ihren Familien und bei anderen Schulkindern, Präventionsarbeit leisten können. In drei fakultativen Unterrichts­stunden können einige der wissenschaftlichen Hintergründe vertieft werden: die Schutz­funktion der Erdatmosphäre zum Beispiel oder die Ursache und die geografische Verteilung der verschiedenen Hautfarben.

Übersicht über die verschiedenen Unterrichtsstunden

Zu den Arbeitsblättern des Projektes "Leben mit der Sonne".

Abschnitt Ziele Unterrichtseinheiten
Evaluierung – Eingangstest
1. Sonne und Gesundheit
  • Sich bewusst werden, dass die Sonne positive und negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat und dass wir unterschiedlich stark gefährdet sind.
1. Welche Auswirkungen hat die Sonne auf unsere Gesund­heit?
2. Sind die Risiken für alle gleich?
3. Warum gibt es verschiedene Hautfarben? (fakultativ)
2. Sonne und UV-Strahlen
  • UV-Strahlen als gefährlichen Bestandteil des Sonnenlichts identifizieren.
  • Sich der Bedeutung der Exposi­tionsdauer bewusst werden.
  • Verstehen, wie die Intensität des UV-Lichts in Abhängigkeit von der Tages- und Jahreszeit schwankt.
Sonnen-Logo 1. Was sind UV-Strahlen?
Sonnen-Logo 2. Sind die Risiken den ganzen Tag über gleich?
3. Sind die Risiken das ganze Jahr über gleich?
3. Sonne und Atmosphäre
  • Den Zusammenhang zwischen der Höhe der Sonne am Himmel und der Dicke der vom Licht durch­querten Atmosphäre herstellen.
  • Verstehen, wie die UV-Intensität in Abhängigkeit vom Ort (Höhe und geografische Breite) schwankt.
  • Die Schutzfunktion der Atmosphäre verstehen.
1. Was befindet sich zwischen uns und der Sonne?
2. Sind die Risiken überall auf der Erde gleich? (fakultativ)
Sonnen-Logo 3. Welche Rolle spielt die Atmosphäre? (fakultativ)
4. Schutz und Vorbeugung
  • Gefährliche Situationen erkennen und eine UV-Index-Vorhersage benutzen können.
  • Wissen, wie man Haut und Augen wirksam schützen kann.
  • Sich selbst an der Präventions­arbeit beteiligen.
1. Wozu dient die UV-Index-Vorhersage?
2. Wie kann man sich vor der Sonne schützen?
Sonnen-Logo 3. Sind alle Sonnenschutzmaßnahmen gleich wirksam?
4 Bei der Prävention aktiv mitmachen
Evaluierung – Abschlusstest

Die Versuche der mit Sonnen-Logo gekennzeichneten Unterrichtsstunden können nur bei sonnigem oder leicht bewölktem Wetter durchgeführt werden.

Wann sollte dieses Modul unterrichtet werden?

Vorzugsweise im April/Mai, da einige der Versuche über UV-Strahlen nur im Frühjahr oder Sommer durchgeführt werden können. Außerdem ist diese Arbeit zur Vorbeugung von Sonnenschäden über 10 Unterrichtsstunden wesentlich wirkungsvoller, wenn sie kurz vor den Sommerferien durchgeführt wird.

Das "UV-Papier"

Schematische Darstellung der unterschiedlichen Verfärbungen des UV-Papiers

UV-Papier ist zur Durchführung der Experimente dieses Moduls unbedingt erforderlich. Dabei handelt es sich um ein speziel­les Papier, das sich blau färbt, wenn es UV-Strahlung aus­gesetzt ist, und ansonsten weiß bleibt. Je mehr UV-Strah­len auftreffen, desto dunkler wird das Blau.

Zur detaillierten Gebrauchsanweisung für das UV-Papier.

UV-Papier bestellen

Die Association Sécurité Solaire (ASS) stellt uns freundlicherweise UV-Papier zur Verfügung, so dass wir es an Sie weitergeben können, wenn Sie das Pro­jekt "Leben mit der Sonne" mit Ihren Schülern durchführen möchten.

Bitte beachten Sie: Bestellungen von UV-Papier können nur bearbeitet wer­den, wenn Sie auf unserer Seite angemeldet sind. Falls Sie sich bereits regis­triert haben geben Sie bitte Ihre E-Mail-Addresse und Ihr Passwort im Kasten mit der Uberschrift "Anmeldung" ganz oben rechts (am Anfang dieser und aller anderer Seiten) ein und klicken Sie dann auf "Anmelden". Haben Sie sich noch nicht auf unseren Seiten registriert so ist dies der erste notwendige Schritt. Registrieren können Sie sich ebenfalls in dem Kasten oben rechts auf unseren Seiten (siehe auch Warum soll ich mich registrieren?).

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Letzte Aktualisierung: 15.10.2024

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