Leben mit der Sonne
Autoren: | |||
Publikation: | 15.4.2005 | ||
Lernstufe: | 3 | ||
Übersicht: | "Leben mit der Sonne" ist ein Unterrichtsmodul für die 4. bis 6. Klasse, das Naturwissenschaften und Gesundheitserziehung miteinander verbindet und gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein der Kinder als Mitbürger fördert. In dem Modul werden die Kinder über die Risiken starker, langanhaltender Sonneneinstrahlung aufgeklärt und sie lernen vorbeugende Verhaltensweisen. | ||
Ziele: |
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Angestrebte Kenntnisse: |
Der menschliche Körper und die Gesundheitserziehung:
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Dauer: | 10 (sowie 3 fakultative) Unterrichtsstunden à ca. 60 Minuten | ||
Material: |
Es ist nur gängiges oder wenig kostspieliges Material erforderlich. Für die Klasse:
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Herkunft: | Sécurité Solaire/La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Einleitung
Dieses Unterrichtsmodul ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen La main à la pâte und der Association Sécurité Solaire (ASS). Die Association Sécurité Solaire ist ein Verein, der die Bevölkerung in Frankreich über die Risiken übermäßiger Sonneneinstrahlung informieren und sensibilisieren möchte.
Diese Rolle spielen in Deutschland das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), die ebenso wie die Association Sécurité Solaire eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten. Das BfS, die ADP, die ASS und das Sonnentaler-Team kooperieren im Rahmen von "Leben mit der Sonne", mit dem gemeinsamen Ziel, bereits bei Kindern ein Bewusstsein für die Gefährdungen durch übermäßige Sonneneinstrahlung zu entwickeln. Das BfS und die ADP bieten ebenfalls Unterrichtsmaterialien für die Grundschule an: "Sonne – aber sicher!" und "Sonnenschutz und Hautkrebsprävention für Klasse 1-4 und 6-10".
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat 2012 zusammen mit dem Umweltbundesamt, dem Robert-Koch-Institut und dem Bundesinstitut für Risikobewertung das "UMID-Themenheft UV-Strahlung" herausgegeben, in dem umfassend über die Wirkungen von UV-Strahlung, die Risiken (insbesondere Hautkrebs) und die Vorsorge (Hautkrebs-Screening, Sonnenschutzverhalten, ...) informiert wird.
In Österreich informieren das Institut für Medizinische Physik und Biostatistik der Veterinärmedizinischen Universität Wien und die Österreichische Krebshilfe, und in der Schweiz das Bundesamt für Gesundheit und die Krebsliga Schweiz über Nutzen und Schaden ultravioletter Strahlung.
Sonne und Hautkrebs
Die gesundheitsschädlichen Folgen übermäßiger Sonnenexposition,
insbesondere Hautkrebs (Basalzell- und Stachelzellkarzinom sowie malignes
Melanom) und der "Graue Star" (Katarakt), erreichen Rekordhöhen.
In Deutschland erkrankten 2019 19,3 von 100 000 Männern
und 18,3 von 100 000 Frauen an malignem Melanom, 2835 Menschen starben
daran (Quelle:
Robert-Koch-Institut).
In Deutschland verdoppelt sich die Inzidenz des malignen Melanoms
alle 10 bis 15 Jahre (Quelle:
UMID:
Themenheft UV-Strahlung, S. 25).
In Österreich lag die Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen) im Jahr 2019 bei
20,5 von 100 000 Männern und 14,3 von 100 000 Frauen
(Quelle: Statistik Austria, Krebserkrankungen in Österreich),
in der Schweiz bei 30,0 von 100 000 Männern und 25,2 von 100 000 Frauen (Quelle:
Bundesamt
für Statistik, 2015-2019). Die genannten Inzidenzraten beziehen sich auf eine
Europa-standardisierte Altersstruktur (für Deutschland wird noch die alte
Europa-Standardbevölkerung von 1976 verwendet).
Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) führt seit vielen Jahren zusammen mit der Deutschen Krebshilfe (DKH) mit großem Erfolg ein Lebensphasenprogramm durch. In diesem Programm werden jährlich unterschiedliche Altersgruppen (Eltern von Babies, Kindergartenkinder, Grundschüler, Kinder im Altersbereich 10-13 Jahre, Jugendliche im Bereich 14-18 Jahre) mit alters- bzw. gruppenspezifischen Informationen und Aufklärungsmaterial über die Risiken von natürlicher und künstlicher UV-Strahlung informiert. ADP und DKH wollen mit diesen Maßnahmen der primären Prävention ganz gezielt schon Kinder und Jugendliche erreichen. Die Kampagnen sind im Einklang mit Empfehlungen der Deutschen Strahlenschutzkommission, der Weltgesundheitsorganisation und der European Society of Skin Cancer Prevention (Euroskin).
Das Unterrichtsmodul "Leben mit der Sonne"
Das Unterrichtsmodul ist interdisziplinär angelegt: Neben den naturwissenschaftlichen Lerninhalten und denjenigen zum Thema Gesundheitserziehung gibt es Bezüge zu Geschichte, Geografie, Mathematik; auch das Erlernen der Sprache – sowohl mündlich als auch schriftlich – wird gefördert.
Im Laufe von 4 Unterrichtseinheiten mit insgesamt ca. 10 Unterrichtsstunden machen sich die Kinder mit den (positiven und negativen) Auswirkungen der Sonne auf die Gesundheit vertraut. Sie identifizieren die UV-Strahlen als Bestandteil des Sonnenlichts und untersuchen die Schwankungen der UV-Strahlung in Abhängigkeit von der Tageszeit, dem Ort, der Jahreszeit, dem Wetter usw. Die Kinder entdecken die verschiedenen Schutzmöglichkeiten für die Augen und die Haut, indem sie ihre potentielle Schutzwirkung in verschiedenen Situationen testen. Zum Schluss wird ein Poster erstellt, eine Charta, ein Spiel, ein Spruch entworfen bzw. kreiert, sodass die Kinder ihrerseits, in ihren Familien und bei anderen Schulkindern, Präventionsarbeit leisten können. In drei fakultativen Unterrichtsstunden können einige der wissenschaftlichen Hintergründe vertieft werden: die Schutzfunktion der Erdatmosphäre zum Beispiel oder die Ursache und die geografische Verteilung der verschiedenen Hautfarben.
Übersicht über die verschiedenen Unterrichtsstunden
Zu den Arbeitsblättern des Projektes "Leben mit der Sonne".
Abschnitt | Ziele | Unterrichtseinheiten |
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Evaluierung – Eingangstest | ||
1. Sonne und Gesundheit |
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1. Welche Auswirkungen hat die Sonne auf
unsere Gesundheit? 2. Sind die Risiken für alle gleich? 3. Warum gibt es verschiedene Hautfarben? (fakultativ) |
2. Sonne und UV-Strahlen |
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1. Was sind UV-Strahlen? 2. Sind die Risiken den ganzen Tag über gleich? 3. Sind die Risiken das ganze Jahr über gleich? |
3. Sonne und Atmosphäre |
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1. Was befindet sich zwischen uns und
der Sonne? 2. Sind die Risiken überall auf der Erde gleich? (fakultativ) 3. Welche Rolle spielt die Atmosphäre? (fakultativ) |
4. Schutz und Vorbeugung |
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1. Wozu dient die UV-Index-Vorhersage? 2. Wie kann man sich vor der Sonne schützen? 3. Sind alle Sonnenschutzmaßnahmen gleich wirksam? 4 Bei der Prävention aktiv mitmachen |
Evaluierung – Abschlusstest |
Die Versuche der mit gekennzeichneten Unterrichtsstunden können nur bei sonnigem oder leicht bewölktem Wetter durchgeführt werden.
Wann sollte dieses Modul unterrichtet werden?
Vorzugsweise im April/Mai, da einige der Versuche über UV-Strahlen nur im Frühjahr oder Sommer durchgeführt werden können. Außerdem ist diese Arbeit zur Vorbeugung von Sonnenschäden über 10 Unterrichtsstunden wesentlich wirkungsvoller, wenn sie kurz vor den Sommerferien durchgeführt wird.
Das "UV-Papier"
UV-Papier ist zur Durchführung der Experimente dieses Moduls unbedingt erforderlich. Dabei handelt es sich um ein spezielles Papier, das sich blau färbt, wenn es UV-Strahlung ausgesetzt ist, und ansonsten weiß bleibt. Je mehr UV-Strahlen auftreffen, desto dunkler wird das Blau.
Zur detaillierten Gebrauchsanweisung für das UV-Papier.
UV-Papier bestellen
Die Association Sécurité Solaire (ASS) stellt uns freundlicherweise UV-Papier zur Verfügung, so dass wir es an Sie weitergeben können, wenn Sie das Projekt "Leben mit der Sonne" mit Ihren Schülern durchführen möchten.
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Letzte Aktualisierung: 15.10.2024