Evaluierung
Autoren: | |
Publikation: | 15.4.2005 |
Übersicht: | Eingangs- und Abschlusstest (fakultativ) |
Dauer: | 1 Stunde |
Herkunft: | Sécurité Solaire/La main à la pâte, Paris |
Einleitung
Am Ende dieses Unterrichtsmoduls hat der Lehrer womöglich die wissenschaftlichen Kenntnisse seiner Schüler sowie die Aneignung der wissenschaftlichen Herangehensweise und Änderungen ihrer Verhaltensweisen in der Sonne zu bewerten.
Um ihre Verhaltensweisen zu bewerten, müsste man die Kinder idealerweise in einer Situation beobachten, in der sie der Sonne ausgesetzt sind und das Gelernte in der Praxis umsetzen. Da dies aus ethischen und organisatorischen Gründen nicht möglich ist, schlagen wir einen schriftlichen Fragebogen vor, mit dem weitgehend bewertet werden kann, wie sich die Kinder nach dieser Arbeit in der Sonne verhalten und welche Schutzmaßnahmen sie anwenden würden.
Dieser Fragebogen (Arbeitsblätter 8, 9 und 10) erlaubt es auch, die von den Kindern in diesem Modul erworbenen wissenschaftlichen Kenntnisse zu bewerten.
Eingangs- oder Abschlusstest?
Der Lehrer kann den Fragebogen entweder nur einmal als Abschlusstest, oder zweimal, nämlich sowohl als Eingangstest vor Beginn des Moduls als auch als Abschlusstest am Ende des Moduls verwenden. Auf diese Weise kann er ein vorher/nachher-Vergleich machen.
Falls der Fragebogen als Eingangstest verwendet wird, sollte mindestens eine Woche vergehen, bis mit dem Modul selbst begonnen wird. Ebenso sollte nach Beendigung des Moduls mindestens eine Woche verstreichen, bevor der Abschlusstest durchgeführt wird.
Folgende Kenntnisse werden bewertet:
-
Auswirkungen der Sonne:
- Die Gefährdungen für die Haut sind je nach Hauttyp unterschiedlich.
- Die Gefährdungen für die Augen sind für alle gleich.
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Faktoren, von denen der Gefährdungsgrad abhängt:
- Die Mittagszeit (11 bis 15 Uhr im Sommer und 10 bis 14 Uhr im Winter im deutschsprachigen Raum) ist die gefährlichste Tageszeit.
- Die Tageszeit mit hoher UV-Belastung lässt sich an der Länge unserer Schatten und an der Höhe der Sonne erkennen.
- Faustregel: "Wenn dein Schatten kleiner ist als du, musst du aufpassen!"
-
Sonnenschutz:
- Sonnenschutz besteht aus vielen Elementen (Hut, Sonnenbrille, Kleidung, Sonnencreme, Schatten eines Sonnenschirms usw.)
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Was zu beachten ist:
- UV-Strahlen: Man sieht und spürt sie nicht.
- Das Kältegefühl täuscht.
- Eine "kleine Wolke" schützt nicht vor UV-Strahlen.
- In den Bergen ist es besonders gefährlich (Höhe und Reflexion).
Durchführung der Beurteilung
Der Fragebogen (Arbeitsblätter 8, 9 und 10) wird fotokopiert und verteilt. Die Schüler haben ca. 1 Stunde Zeit, um die Fragen direkt auf dem Bogen zu beantworten (manchmal schriftlich, manchmal durch Zeichnungen, wo dies verlangt wird).
Der Lehrer sollte seine Schüler während dieser Beurteilung immer wieder dazu auffordern, ihre Antworten so genau wie möglich zu formulieren (sich nicht mit einem "ja" oder "nein" zu begnügen, sondern zu sagen, warum).
Antworten auf die Fragen des Fragebogens
Im Folgenden geben wir die Antworten auf die verschiedenen Fragen, sowie einige Hinweise für die Interpretation der Antworten.
Frage 1 (Arbeitsblatt 8): Du möchtest mit deinen Freunden an den Strand gehen. Jeder pasckt seine Sachen ein. Was nimmst du mit?
Mit dieser Frage kann überprüft werden, ob das Kind spontan an den Sonnenschutz denkt und nicht nur an seinen Ball und etwas Essbares! Man kann sehen, ob es dabei an mehrere Dinge denkt (Creme, Kleidung, Sonnenbrille, Hut, Sonnenschirm usw.) oder sich nur auf eine Sache konzentriert (wahrscheinlich Sonnencreme). Die beste Antwort ist daher diejenige, in der die meisten unterschiedlichen Sonnenschutzmittel aufgezählt werden. Natürlich muss die Bewertung auch die Hautfarbe der Schülerin oder des Schülers berücksichtigen: Ein Kind mit schwarzer Haut braucht für die Haut weniger Schutz. Aber es braucht eine Sonnenbrille und einen Hut.
Die Antwort auf diese Frage ist mit der Antwort auf Frage 9 zu vergleichen.
Frage 2 (Arbeitsblatt 8): Dies ist der Strand. Welche Tageszeit ist es? Umkreise die richtige Antwort.
Es ist Mittagszeit, etwa Sonnenmittag (die Begründung sollte bei der nächsten Frage angegeben sein).
Frage 3 (Arbeitsblatt 8): Woher weißt du das? Meinst du, dass es eine gute Idee ist, zu dieser Zeit an den Strand zu gehen?
Die Sonnenschirme sind größer als ihre Schatten: Es ist also Mittagszeit.
In der Mittagszeit zum Strand zu gehen, ist eine schlechte Idee – die Gefahr ist dann am höchsten (die UV-Strahlung am stärksten). Die Antwort ist mit der Antwort auf Frage 5 zu vergleichen.
Frage 4 (Arbeitsblatt 9): Zeichne in das Bild von Frage 2 die Sonne am späten Nachmittag. Zeichne dazu auch den Schatten des geschlossenen Sonnenschirms.
Das Ergebnis ist mit dem von Frage 2 zu vergleichen. Am Spätnachmittag steht die Sonne niedriger am Horizont als mittags und weiter im Westen. Ihre Position auf dem Bild hängt vom Breitengrad ab: In der nördlichen Hemisphäre ist der Westen rechts auf dem Bild (die bereits eingezeichnete Sonne am Mittag steht im Süden); in der südlichen Hemisphäre ist der Westen auf der linken Seite des Bildes (die Sonne im Zenit ist im Norden!). Die Positionierung rechts/links ist hier nicht so wichtig, denn entscheidend ist, dass die Sonne am Spätnachmittag niedriger eingezeichnet ist als am Sonnenmittag. Der Schatten des Sonnenschirms muss richtig ausgerichtet (in Richtung der Sonnenstrahlen) und ausreichend groß (größer als der Sonnenschirm) sein.
Frage 5 (Arbeitsblatt 9): Man hat mir folgenden Rat gegeben: "Wenn dein Schatten kleiner ist als du, pass auf!" Ist das deiner Meinung nach ein guter Rat? Warum?
Das ist ein guter Ratschlag! Wie in Frage 3 lautet die richtige Antwort, dass die Sonne mittags am gefährlichsten ist, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist. Die Länge des Schattens gibt Auskunft über die ungefähre Tageszeit.
Frage 6 (Arbeitsblatt 9): Zu welcher Tageszeit ist es am riskantesten, sich der Sonne auszusetzen? Kreise in der Abbildung der Frage 2 die entsprechende Stellung der Sonne ein.
Das Kind hat die Wahl zwischen der Sonne, die von Anfang an auf dem Bogen zu sehen ist (Mittag), und der, die es in Frage 4 selbst gezeichnet hat (Spätnachmittag). Hier dient nicht mehr die Länge des Schattens als Anhaltspunkt, sondern die Stellung der Sonne. Die "gefährlichste" Sonne ist die, die zu Anfang auf der Zeichnung war (Mittag).
Frage 7 (Arbeitsblatt 9): Sortiere in diese Tabelle folgende Wörter ein: Verjüngung, Bauchschmerzen, grauer Star, Wohlbefinden, Vitamin D, Hitzeschlag, Sonnenbrand, Hautkrebs, Wachsen der Haare.
Bei dieser Frage geht es mehr um Fakten. Es geht darum, die positiven und negativen Auswirkungen der Sonne auf unsere Gesundheit zu kennen. Die richtige Antwort lautet:
Die Sonne | Es liegt nicht an der Sonne | |
---|---|---|
tut mir gut | schadet mir | |
Wohlbefinden | Sonnenbrand | Verjüngung |
Vitamin D | Hautkrebs | Bauchschmerzen |
Grauer Star | Wachstum der Haare | |
Hitzschlag |
Frage 8 (Arbeitsblatt 10): Wer bekommt auf dem Bild als Erster einen Sonnenbrand? Warum?
Das Baby bekommt am schnellsten einen Sonnenbrand, weil seine Haut empfindlicher ist, sein Körper (bis auf den Hut) nicht geschützt ist und es auch noch die hellste Haut hat. Es folgen die liegende Frau (helle Haut, bereits etwas gebräunt) und dann das junge Mädchen mit dem Schläger (dunkle Haut), dass darüber hinaus auch ein Kleid trägt. Die Kinder sollten davon ausgehen, dass keine der Personen Sonnencreme aufgetragen hat.
Frage 9 (Arbeitsblatt 10): Zeichne in das Bild von Frage 8 die Dinge ein, die den drei Personen fehlen, um gut vor der Sonne geschützt zu sein.
Wie bei Frage 1 möchte man wissen, ob das Kind den Sonnenschutz als Arsenal verschiedener Sonnenschutzmittel versteht oder ob es denkt, dass eine Sache ausreicht (Sonnenbrille, Hut, Creme usw.). Die Tatsache, dass jede der Personen ein Sonnenschutzmittel (und nur eins) des Schutzarsenals hat, kann dem Schüler dabei helfen, dass er nichts vergisst.
Auf dem Bild fehlen mindestens die folgenden Dinge:
- Beim Baby: ein Sonnenschirm, Sonnenbrille und ein Kleidungsstück.
- Bei der liegenden Frau: mindestens die Sonnencreme!
- Bei dem jungen Mädchen mit dem Schläger: Sonnenbrille und Hut (wegen seiner Hautfarbe braucht es erst bei höherem UV-Index Sonnencreme).
Man kann diese Antworten mit der Antwort auf Frage 1 vergleichen. Wenn hier mehr Dinge aufgezählt werden als in Frage 1, kann man annehmen, dass die Botschaft nicht ganz rübergekommen ist: Das Kind kennt die für seinen Schutz notwendigen Dinge, denkt aber nicht "spontan" daran.
Frage 10 (Arbeitsblatt 10): Bist du mit folgenden Aussagen einverstanden? Warum?
- Nein, UV-Strahlen spürt man nicht. Daher muss man vorsichtig sein, selbst wenn man ein wenig friert (wenn es windig ist, wenn man nass ist usw.).
- Nein, eine dünne Wolkendecke lässt die UV-Strahlen durch. Man kann also einen Sonnenbrand bekommen, selbst wenn der Himmel (leicht) bewölkt ist.
- Ja. Das ist übrigens der Beweis dafür, dass man sogar dann einen Sonnenbrand bekommen kann, wenn man friert. Die Atmosphäre filtert die UV-Strahlen. In höheren Lagen ist die Luft dünner und daher treffen mehr UV-Strahlen auf den Körper.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023