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Homepage > Aktivitäten > Humanbiologie > Blut- und Lungenkreislauf > Die Entdeckung des Lungenkreislaufs > Sezieren des Herzens

Sezieren des Herzens

Autoren:
Publikation: 30.3.2012
Lernstufe: 3
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Durch das Sezieren des Herzens werden die Herzklappen freigelegt: die Taschenklappen zwischen Arterien und Herzkammern sowie die Segelklappen zwischen Vorhöfen und Kammern. Das Hauptziel ist jedoch zu zeigen, dass es in der Herzscheidewand keine Poren gibt – im Gegensatz zum Vorschlag von Galenos.

Bevor man das Herz seziert, kann man den Weg des Blutes in jeder der beiden Herzhälften untersuchen. Dazu injiziert man mit einer Spritze, an deren Ende man einen weichen Schlauch befestigt hat, (zum Beispiel mit Tinte blau) gefärbtes Wasser in die Hohlvenen und Lungenvenen. Dies gelingt leichter, wenn man beim Metzger ein Herz-Lungen-System vom Lamm bestellt und selbst die Gefäße abgeschnitten hat, so dass diese wenigstens 3 cm aus dem Herz herausragen.

Foto: Lammherz mit Blutgefäßen -
ventrale Ansicht

Foto 1: Lammherz mit Blutgefäßen (ventrale Ansicht)

Wenn man das gefärbte Wasser in die Lungenvene injiziert, fließt es durch die Aorta wieder heraus. Das beweist, dass das Blut in der linken Herzhälfte über die Lungenvenen ins Herz fließt, dann in den linken Vorhof, und anschließend in die linke Kammer, bevor es aus der Aorta wieder herausfließt.

Foto: Gefärbtes Wasser wird in die
Lungenvene injiziert

Foto 2: Gefärbtes Wasser wird in die Lungenvene injiziert.

Auf dem Foto 3 ist zu sehen, wie das in die Aorta injizierte "blaue" Wasser nicht durchkommt, der Weg wird durch die Aortenklappe versperrt. Das zeigt, dass das Blut nicht über die Arterien ins Herz gelangen kann, das Blut fließt im Herzen also nur in eine Richtung.

Foto: Rückfluss des gefärbten
Wassers

Foto 3: Rückfluss des gefärbten Wassers, wenn man es in die Aorta injiziert (linke Herzhälfte)

Mit der rechten Herzhälfte verfährt man analog. Das gefärbte Wasser wird wieder in die Hohlvene injiziert, und es fließt aus der Lungenarterie wieder hinaus. Daraus kann man schließen, dass in der rechten Herzhälfte das Blut über die Hohlvenen ins Herz gelangt, in den rechten Vorhof fließt, anschließend in die rechte Herzkammer, um über die Lungenarterie wieder herauszufließen.

Um wirklich zu überprüfen, was im Herzinneren geschieht, wird man zuerst die rechte und anschließend die linke Herzhälfte aufschneiden müssen (oder umgekehrt). Zunächst wird das Herz in die Wanne gelegt, so dass die ventrale Seite oben ist und die Herzgefäße zu einem hin zeigen (siehe auch "Untersuchung der Morphologie des Herzens").

Öffnung der rechten Herzhälfte

  1. Es wird eine zusammengedrückte Pinzette oder ein geriffelter Schlauch in die Lungenarterie eingeführt, um besser schneiden zu können.
  2. Mit einer stabilen und gut schneidenden Schere wird zunächst die Wand der Lungenarterie aufgeschnitten und anschließend die Wand der rechten Herzkammer, immer an der oberen Herzkranzfurche entlang (Schnitt 1).
  3. Die Hohlvene wird am Ansatz abgeschnitten (Schnitt 2).
Zeichnung: Öffnung der beiden
Herzhälften

Zeichnung: Öffnung der beiden Herzhälften

Foto: Offene rechte Herzhälfte

Foto 4: Offene rechte Herzhälfte

Nachdem man die rechte Herzhälfte geöffnet hat, kann man die Herzscheidewand genauer untersuchen: Es sind – zumindest mit bloßem Auge – keine Poren zu sehen. Außerdem sieht man die Herzklappen: die rechte Segelklappe (Trikuspidalklappe) zwischen Vorhof und Kammer und die rechte Taschenklappe (Pulmonalklappe) zwischen Lungenarterie und Kammer.

Öffnung der linken Herzhälfte

  1. Es wird eine zusammengedrückte Pinzette oder ein geriffelter Schlauch in die Aorta eingeführt, um besser schneiden zu können.
  2. Mit der Schere wird zunächst die Wand der Aorta aufgeschnitten und anschließend die Wand der linken Herzkammer, diesmal an der unteren Herzkranzfurche entlang (Schnitt 3).
  3. Durch den linken Vorhof wird die Lungenvene am Ansatz abgeschnitten (Schnitt 4).
Foto: Offene linke Herzhälfte

Foto 5: Offene linke Herzhälfte

In der offenen linken Herzhälfte kann man die linke Segelklappe (Mitralklappe) beobachten, die von einem Sehnenstrang gehalten wird. Man sieht ebenfalls, dass die Wand der linken Herzkammer dicker ist als die der rechten Kammer.

Foto: Segelklappe in der rechten
Herzhälfte

Foto 6: Die rechte Segelklappe (Trikuspidalklappe) in der rechten Herzhälfte

Foto: Offene rechte und linke
Herzkammern

Foto 7: Offene rechte und linke Herzkammern

Foto: Querschnitt durch ein
Lammherz

Foto 8: Querschnitt durch ein Lammherz

Auf dem Foto mit dem Querschnitt durch das Lammherz sieht man sehr schön die Herzscheidewand, die die beiden Herzhälften trennt. Die Herzscheidewand ist absolut dicht. Man sieht auch ganz deutlich, dass linke und rechte Kammerwand unterschiedlich dick sind. In dieses Herz wurde gefärbtes Wasser injiziert: Die Herzklappen haben sich blau gefärbt und sind dadurch sehr gut zu sehen.

Letzte Aktualisierung: 1.3.2014

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