Was ist aus dem Wasser der Pfützen im Schulhof geworden?
Autoren: | |||
Publikation: | 1.1.1997 | ||
Lernstufe: | 2 | ||
Übersicht: | Die Kinder stellen fest, dass das Verschwinden des Wassers auf die Verdunstung zurückzuführen ist. Sie werden dafür sensibilisiert, dass gasförmige Stoffe nicht wahrnehmbar sind. | ||
Angestrebte Kenntnisse: | Zustandsänderungen von Stoffen | ||
Dauer: | 1 bis 2 Stunden | ||
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Ausgangssituation
An jenem Tag konnten wir wegen der Pfützen auf dem Sportplatz nicht mit den Tennisbällen spielen. Zwei Tage später sind die Pfützen auf dem Sportplatz verschwunden. Wo ist das Wasser geblieben?
Fragestellung
Das Wasser aus den Pfützen auf dem Schulhof ist verschwunden. Was ist aus diesem Wasser geworden?
Erklärungen der Schüler
- "Das Wasser ist in den Boden eingedrungen."
- "Das Wasser ist in der Luft verschwunden: Das ist wie wenn man Wäsche zum Trocknen aufhängt."
- "Die Sonne hat die Pfützen getrocknet."
Von den Schülern vorgeschlagene Versuche
Man könnte zwei Geschirrtücher in Wasser tauchen:
- Das erste wird nicht ausgewrungen.
- Das zweite wird gut ausgewrungen.
- Anschließend werden beide auf eine Wäscheleine gehängt.
Man könnte im Klassenraum Wasser in Gläser (oder Schälchen) gießen und jeden Tag den Wasserpegel beobachten.
In der Klasse durchgeführte Versuche
Versuch 1
Ablauf
- Ein T-Shirt wird ausgewrungen (keine Tropfen auf dem Boden).
- Ein T-Shirt wird nicht ausgewrungen (das Wasser tropft auf den Boden).
Abb. 1: Das Experiment mit den T-Shirts
Feststellung
Am nächsten Tag sind beide T-Shirts trocken.
Schlussfolgerung
Die Kinder kommen zu dem Schluss: "Ein Teil des Wassers ist im Boden verschwunden, der Rest ist verdunstet."
Versuch 2
Ablauf
In drei Gefäße unterschiedlicher Größe wird jeweils die gleiche Menge Wasser gegossen. Es wird der Wasserstand am Gefäß markiert.
Abb. 2: Wasser in einem Schälchen verdunstet.
Kommentar der Lehrerin
Die Kinder haben keine Markierungen an den Gefäßen 2 und 3 verwendet. Erst an den folgenden Tagen haben sie an die Markierungen gedacht.
Ergebnisse
Am nächsten Tag wird Folgendes beobachtet:
- Gefäß 1: Der Wasserstand hat sich kaum verändert.
- Gefäß 2: Die Kinder stellen nichts fest (und bedauern, dass sie keine Markierungen gemacht haben).
- Gefäß 3: Es ist nur noch sehr wenig Wasser im Gefäß.
Und zwei Tage später:
- Gefäß 1: Der Wasserstand ist gesunken.
- Gefäß 2: Der Wasserstand ist gesunken.
- Gefäß 3: Das Wasser ist verschwunden.
Schlussfolgerung
Das Wasser kann nicht im Boden "verschwunden" sein, also ist es in die Luft "entflohen", aber es ist nicht mehr flüssig. Es hat sich verändert und ist etwas anderes geworden. Es ist verdunstet.
Ergänzung
Definition des Begriffs "Verdunstung"; Einführung des gasförmigen Zustands
Von der Lehrerin vorgeschlagene Schematisierung:
Abb. 3: Schema zur Verdunstung
Kommentar der Lehrerin
Diese Versuche haben die Schüler dazu gebracht, sich weitere Fragen zu stellen:
- Warum war die Verdunstung in Gefäß 3 schneller als in den anderen?
- Die Temperatur im Klassenzimmer hat ihrer Meinung nach eine Auswirkung auf die Verdunstungsgeschwindigkeit gehabt. Sie haben vorgeschlagen, das Wasser in einem Topf zu erhitzen, um zu zeigen, dass die Verdunstung (in diesem Fall nennt man es Verdampfung) dann noch schneller ist.
Ergänzung
Kondensation: Woher kommt der feuchte Beschlag an den Fenstern?
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023