Ateliers zum Thema Wasser – für die Kleinen
Publikation: | 1.10.2002 |
Lernstufe: | 1 |
Übersicht: |
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Dauer: | etwa 5 Stunden |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Das erforderliche Material ergibt sich je nach Anzahl der Kinder. Vier Kinder an einer Wanne oder einer großen Schüssel erscheint vernünftig. Jede Aktivität dauert ungefähr eine Stunde, einschließlich Einführung, Aufräumen und Zusammenfassung.
Bei der Einführung und der Zusammenfassung kommt die ganze Gruppe zusammen. Wiederholungen, die Formulierung dessen, was sie schon gesehen haben oder sehen werden, tragen zum sprachlichen und naturwissenschaftlichen Lernprozess bei.
Aktivität | Ausgangsfrage | Angestrebtes Verhalten | Arbeiten mit den Kindern | Lernziele |
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Aktivität 1 | Was passiert, wenn ich mit Wasser spiele? |
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Sinnliches Entdecken. Spiel mit den Händen, mit verschiedenen Behältern (Umgießen, Behälter eintauchen, ...) |
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Aktivität 2 | Was bedeutet Wasser für mich? | Kontrollierter Umgang mit kleinen Mengen | Vergleich von Flüssigkeiten, Schärfung des sinnlichen Unterscheidungsvermögens | Erkennungskriterien für Wasser: Farbe (es ist nicht blau!), Trübung, Durchsichtigkeit, Geruch, eventuell Geschmack des Wassers |
Aktivität 3 | Welche Geräusche macht Wasser? | Um etwas zu hören, muss man leise sein. | Erkennen der unterschiedlichen Geräusche des Wassers im Alltag und in der Natur |
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Aktivität 4 | Was macht Wasser mit anderen Stoffen? |
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Aktivität 5 | Wie stellt man Eisstücke her? | Aufstellung von Hypothesen, Voraussage der Ergebnisse |
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Bemerkung: Die Aktivitäten 1 und 2 bedürfen keiner Anleitung. Die Aktivitäten 3 und 5 sind "halbangeleitet", eventuell mit Unterstützung durch einen zusätzlichen Erzieher. Die Aktivität 4 leitet der Erzieher.
Aktivität 1: Was passiert, wenn ich mit Wasser spiele?
Material
- durchsichtige Wannen, verschiedene Behälter unterschiedlicher Größe und Form
- Löffel, Plastikgabeln, Puppenkleider
- Trichter, Siebe
- wasserdichte Schürzen, Schwämme, Lappen
Arbeitsauftrag
"Spielt mit dem Wasser; probiert alle Geräte, die ihr habt; bleibt über der Wanne; wischt, wo nötig, mit dem Schwamm auf."
Sprachentwicklung
Beschreibung der Tätigkeiten (füllen, leeren, umgießen, überlaufen, aufwischen) und der Zustände (trocken, nass, feucht).
Naturwissenschaftliches Lernen
- Der flüssige Zustand von Wasser: Es fließt; es rinnt durch das Sieb; es durchdringt den Lappen, ...
- Erklären der Orts- und Raumveränderung von Wasser (Vorbereitung auf den Gedanken der Erhaltung. Wichtig ist, dass die Kinder sich nach und nach daran gewöhnen, dass das Wasser nicht verschwindet [1]): Das Wasser ist jetzt in dieser Flasche, ich gieße es um in diesen Behälter; ich habe das Wasser mit dem Schwamm aufgenommen, wenn ich den Schwamm zusammendrücke, kommt das Wasser heraus, usw.
Verbindungen mit anderen Lebenssituationen im Kindergarten und zu Hause
Der Erzieher ermutigt die Kinder sinnvolle Bezüge herzustellen (ein umgefallenes Glas; Flüssigkeit, die bei Tisch verschüttet wird und aufgewischt werden muss; Regen, der nass macht und die Kleider durchnässt).
Mögliche Erweiterungen
Erklärung von aufgetretenen Schwierigkeiten (es ist nicht einfach, Wasser in den Händen zu behalten; es ist schwer, sich nicht nass zu machen, den Boden trockenzuhalten).
Wie kann man sich schützen, wenn man mit Wasser spielt? (Begriffe wie wasserdurchlässig, wasserdicht, Ausprobieren verschiedener Tücher).
Womit kann man den Boden aufwischen? (Begriff der Absorption, Ausprobieren verschiedener Schwämme, Tücher, Papiersorten).
Aktivität 2: Was bedeutet Wasser für mich?
Einführung: Schutz, Gesundheitserziehung
Die vorbereiteten Stoffe sind nicht giftig und in kleinen Mengen dosiert. Das wird den Kindern erklärt. Aber sie müssen auch wissen, und daran erinnert sie der Erzieher, dass sie niemals in den Mund nehmen dürfen, was sie nicht kennen.
Material
- Mehrere kleine Flaschen mit verschiedenen, mehr oder weniger dick- oder dünnflüssigen, durchsichtigen, trüben, farbigen Flüssigkeiten (Leitungswasser, kohlensäurehaltiges Wasser, Wasser und Zucker, Wasser und Bittermandelextrakt, Wasser und Pfefferminzsirup, Wasser und Zitronensaft, Wasser und Salz, Wasser und Essig, Wasser und Milch, Wasser und Öl, ...) und ein oder zwei Flaschen mit Leitungswasser;
- blaue und rote Aufkleber;
- durchsichtige Becher, Eimer;
- eine Karaffe (oder ein Kännchen), die die Kinder selbst mit Wasser aus der Leitung füllen.
Arbeitsauftrag
"Findet unter den Fläschchen das mit dem Leitungswasser. Entnehmt kleine Mengen und vergleicht sie mit dem Wasser aus der Karaffe. Wenn es gleich aussieht, klebt einen roten Aufkleber auf das Fläschchen, wenn es anders aussieht, einen blauen."
Sprachentwicklung
Beschreibung des Aussehens (Farbe, Vorhandensein von Bläschen, klar, trüb, dickflüssig, flüssig, ...), des Geschmacks (süß, salzig, bitter, sauer, ...), des Geruchs, falls vorhanden ("es riecht, es riecht nach gar nichts, es riecht gut, es riecht schlecht, ...")
Naturwissenschaftliches Lernen
Annäherung an eine Methode: Ansehen (bestimmte Flüssigkeiten werden ausgesondert), dann riechen, schließlich schmecken. Oft ist das Berühren überflüssig.
Verbindung mit anderen Lebenssituationen im Kindergarten und zu Hause, Erziehung zur Vorsicht
Aufzählung von Flüssigkeiten, die man zu Hause hat und die man nicht in den Mund nehmen darf (Spülmittel, Waschmittel, Reinigungsmittel, Düngemittel für den Garten, ...). Erkennen von Aufschriften und Symbolen, die vor Gefahren warnen.
Mögliche Erweiterungen
Spiel mit verbundenen Augen zum Erkennen von Flüssigkeiten an ihrem Geschmack (Säfte, Milch, Wasser, ...).
Aktivität 3: Welche Geräusche macht das Wasser?
Material
- Eine im Kindergarten zu diesem Zweck hergestellte Aufzeichnung von Wassergeräuschen, die den Kindern vertraut sind (10 Minuten). "Eindringlinge" erhöhen das Interesse (Vogelstimmen, Nachahmung von Wassergeräuschen mit der Stimme, Klang eines Musikinstrumentes, ...) ebenso wie die Wiederholung von Geräuschen in verschiedenen Lautstärken;
- Fotos oder Zeichnungen zu den Situationen der jeweiligen Tonaufnahme (Dusche, Wasserhahn, Toilettenspülung, Schüssel, Gießkanne, Gartenschlauch, Füllen von Gläsern, ...);
- Fotos oder Zeichnungen, die Wasser in anderen Zusammenhängen zeigt (Fluss, Meer, Regen, Springbrunnen, ...);
- Fotos oder Zeichnungen von "Eindringlingen", die an Wassergeräusche erinnern (Klavier, Harfe, Schellen, Vögel, ...);
- eine Schachtel für die Fotos und Zeichnungen.
Arbeitsauftrag
"Hört euch diese CD an und legt die Fotos und Zeichnungen vor euch hin. Legt sie in die Schachtel, wenn sie darstellen, was ihr hört. Lasst auf dem Tisch liegen, was ihr nicht hört."
Sprachentwicklung
Beschreibung eines Klangs/eines Geräuschs: laut, leise, hoch, tief, kurz, lang, ...
Naturwissenschaftliches Lernen
Man beginnt auf diese Weise, Klangeigenschaften zu verstehen: Lautstärke, Tonhöhe, Klangfarbe.
Mögliche Erweiterungen
Aufzeichnungen von weniger vertrauten Geräuschen (Strömung, Wellen, ...); Nachahmungen mit Musikinstrumenten (Wassermaracas, Schlagzeug mit mehr oder weniger gefüllten Gläsern). Hör-Spiele; Vergleich der Geräusche von einem Tropfen, der auf einen Blechdeckel, auf Porzellan, oder auf ein anderes Material fällt. Nachahmung von Wassergeräuschen; Geräusche erzeugen.
Aktivität 4: Was macht das Wasser mit anderen Stoffen?
Einführung
Unterschiedliche Stoffe mischen sich mehr oder weniger gut mit Wasser. "Was passiert, wenn man Zucker ins Wasser tut, oder auch Saft, Sand, Bonbons, Salat, ...?" Die Kinder drücken sich in eigenen Worten aus: "verschwindet, schmilzt, der Salat schmilzt nicht, usw."
Material
- 4 mit Wasser gefüllte, kleine Kännchen (oder Ähnliches);
- 12 bis 16 kleine (leere) Gläser für Babynahrung mit Deckel;
- 4 niedrige Schüsseln, Schalen oder Tabletts;
- 4 Kaffeelöffel, 4 kleine spatenförmige Eislöffel;
- Aufkleber und ein Kugelschreiber;
- feste und flüssige Stoffe: Mehl, Zucker, Körner, Bonbons, Kuchen, Tinte, Farbe, Kreide, Pailletten, Papier, Erde, Sand, Klebstoff, Gras, Rinde, löslicher Kaffee, Schokolade, Milch, öl, Fettkreiden, ...
Arbeitsauftrag
"Mischt in einem Gläschen einen einzigen dieser Stoff mit Wasser. Macht das Gläschen fest zu, bevor ihr es schüttelt. Sagt mir den Namen des Stoffes, den ihr mit dem Wasser mischt, damit ich ihn auf das Etikett schreiben kann. Probiert auch die anderen Stoffe aus. Ihr könnt viel von einem Stoff in ein Glas tun und in ein anderes wenig. Ihr dürft aber nichts in den Mund nehmen."
Rolle des Erziehers
Der Erzieher leitet die Kinder durch seine Fragen an (gibt die gleiche Mischung immer das gleiche Ergebnis?). Er begleitet sie in ihren Überlegungen, hält sie zu sorgfältigem Vorgehen an und fordert sie auf zu zählen, wie viele Löffel eines Stoffs sie ins Wasser geben.
Sprachentwicklung
Der eine Stoff löst sich ("vermischt sich"), der andere nicht [2]. Aussehen der Mischung: trüb, klar, ...
Naturwissenschaftliches Lernen
Erstes Verstehen von Lösung und Sättigung. Den Kindern werden die Voraussetzungen für die Wiederholbarkeit ihrer Versuche bewusst (gleiche Ursachen führen zu gleichen Wirkungen): Es muss sorgfältig dosiert werden. Verständnis für Maß und Dosierung.
Mögliche Erweiterungen
Wenn man ein Rezept hat (Kochrezept, Salzteig, Tinten für das Malen, ...) muss man sich an die angegebenen Mengen halten.
Aktivität 5: Wie stellt man Eisstücke her?
Einführung
Was passiert, wenn man Eisstückchen aus dem Gefrierfach nimmt? Was kann man mit diesen Eisstückchen anstellen? Wie kann man sie herstellen?
Material
- Einen (großen) Vorrat an Eisstückchen (die nach und nach, in kleinen Mengen, an die Kinder verteilt werden);
- verschiedene Gefäße um sie als Formen für die Eisstücke zu verwenden;
- Knete (um Formen herzustellen oder sie in den Behältern zu formen).
Arbeitsauftrag
"Holt euch Eisstückchen und spielt damit mit den Händen und den Gefäßen."
Etwas später, im Anschluss an die Phase freien Entdeckens: "Kann man Eisstückchen herstellen? Mit was? Kann man mit dem Wasser eines geschmolzenen Eisstückchens wieder Eisstückchen herstellen?"
Rolle des Erziehers
Zu Hypothesen und Voraussagen auffordern: "Wie kann man Eisstückchen machen? Haben alle die gleiche Form?"
Der Arbeitsauftrag sollte an die Fähigkeiten der Kinder angepasst werden. Oft können die Kleinen aus der Knete noch keine Formen herstellen. Dann schlägt man ihnen vor, andere Formen zu verwenden. Man fordert sie auch auf, eine Form mit Knete zu füllen, um später zu sehen, dass ein und dieselbe Form immer zu gleich geformten Eisstücken führt, ob sie nun mit Wasser oder mit Knete gefüllt wurde (Musterform). Auf die Verwandlung von Eis in Wasser aufmerksam machen.
Sprachentwicklung
Das Eisstück, das Eis (Mehrdeutigkeit des Wortes: Speiseeis, Eiswürfel). Schmelzen, gefrieren.
Naturwissenschaftliches Lernen
Erstes Verstehen von den Zustandsänderungen des Wassers und ihrer Umkehrbarkeit.
Mögliche Erweiterungen
Schnee: Er wird zu Wasser, aber im Kindergarten ist es nicht möglich, aus Wasser Schnee zu machen.
Fußnoten
1: Die Verdampfung ist auf Kindergartenniveau nicht einfach zu vermitteln.
2: Für 3- bis 5-Jährige ist der Begriff "sich auflösen" noch etwas schwierig.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023