Ein kleines (rollendes!) Auto bauen
Autoren: | |||
Publikation: | 8.2.2008 | ||
Lernstufe: | 1 | ||
Übersicht: | 3- bis 4-jährige Kindergartenkinder sollen rollende Gegenstände bauen. | ||
Material: |
Für den ersten Teil (für jedes Kind):
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Wie kann man ein Auto bauen?
Die Erzieherin bittet die Kinder zu suchen, aus welchen Teilen ein Auto besteht und diese Teile zu benennen. Auf die Frage "Wie baut man ein Auto?" antworten die Kinder:
- Mit 4 Rädern,
- mit einer Stange, die die vorderen Räder zusammenhält,
- mit einer Stange, die die hinteren Räder zusammenhält,
- einem Platz, wo man sich hinsetzen kann,
- und mit einem Motor.
Kommentar der Erzieherin
Da die Kinder im Kindergarten keinen Motor bauen können, bittet die Erzieherin die Kinder, sich eine Vorrichtung zu überlegen, mit dem sich die Räder drehen könnten. Die Kinder schlagen dann zum Beispiel vor, das Auto einfach anzuschubsen. Auf diese Weise stellen sie eine Verbindung zu den Spielzeugautos in ihrem Gruppenraum her.
Erste Versuche
Die Erzieherin zeigt den Kindern zwei Holzspieße, 4 Korken, Strohhalme und eine leere Küchenrolle und fragt die Kinder, ob man mit diesem Material ein Auto bauen könnte.
Abb. 1: Zur Verfügung stehendes Material und Werkzeug
Die Erzieherin arbeitet mit einer Vierergruppe. Die Gruppe schafft es, ein kleines Auto zu basteln und stellt ihr Werk den anderen Kindern vor. Beim Ausprobieren ihrer Konstruktion stellen sie aber ein erstes Problem fest: Das Auto rollt nicht.
Die Kinder sollen versuchen zu erklären, weshalb ihrer Meinung nach das Auto nicht rollt. "Wir haben die Spieße durch die Küchenrollte gestochen und als Räder am Ende der Spieße die Korken befestigt. Aber das Auto rollt nicht." "Wir haben es mit den Strohhalmen versucht, die sind aber zu weich, sie gehen kaputt. Die sind nur zum Verzieren da."
Die Erzieherin fragt die Kinder, was man machen könnte, damit das Auto rollt.
Darauf folgen Versuche und Diskussionen, die aber leider nicht zum erhofften Erfolg führen. Die Erzieherin schlägt schließlich vor, einen Strohhalm durch die Küchenrolle zu stecken und durch den Strohalm einen Spieß zu stecken. Dadurch wird der Spieß nicht mehr "gebremst" und das Auto kann rollen.
Jetzt kennt jede Gruppe die Lösung und jedes Kind soll sein eigenes Auto bauen. Dabei darf es natürlich auch anderes Material verwenden.
Und los geht's!
Dem Kind steht zum Beispiel folgendes Material zur Verfügung:
Abb. 2: Material und Werkzeug. Nagelbohrer und Rosenschere werden nur zusammen mit der Erzieherin verwendet.
Wenn Löcher angebracht werden müssen, bitten die Kinder die Erzieherin (die einen Nagel- oder Drillbohrer, eine Kneifzange oder eine Rosenschere, und eine Schere hat) die Löcher an der von ihnen gewünschte Stelle zu bohren. Nach vielen Versuchen und vielen Irrwegen stellen die Kinder fest, dass vier Löcher gebohrt werden müssen, zwei auf jeder Seite; diese Löcher müssen bei liegender Flasche "unten" sein und paarweise gegenüberliegen. Außerdem müssen noch Löcher in die Mitte jedes Deckels gebohrt werden. Anschließend muss der Strohhalm in eins der Löcher der Flasche eingeführt werden und aus dem gegenüberliegenden Loch wieder herauskommen. "Das ist schwer, weil die von der Erzieherin gebohrten Löcher zu klein sind, sie muss sie größer machen." Danach muss noch der Spieß durch den Strohhalm geführt (er muss an beiden Enden herausgucken) und die Deckel an die Enden des Spießes befestigt werden. Das Ganze wird für die anderen zwei Räder wiederholt.
Kommentar der Erzieherin
Die beiden Strohhalme müssen so gekürzt werden, dass die Spieße an beiden Seiten herausgucken. Damit die Räder besser halten, kann man sie zusätzlich mit Knete, Patafix oder Kleber befestigen.
Jedes Kind testet sein Auto unter den Augen der Gruppe. Wenn etwas nicht oder schlecht funktioniert, wird beraten, wie man das Auto verbessern könnte.
Kommentar der Erzieherin
Bei einem Auto hatte keines der Räder Kontakt zum Boden. Bei der gemeinsamen Begutachtung haben die Kinder festgestellt, dass die verwendeten Deckel nicht die gleiche Größe hatten.
Wenn das Auto einigermaßen gut funktioniert, können die Kinder es verzieren.
Die Schwierigkeiten
Den Strohhalm ins Loch und durch das gegenüberliegende Loch wieder herauszuführen, ist nicht ganz einfach.
Bemerkungen der Kinder
- "Es ist schwer, den Strohhalm durch die Löcher zu stechen."
- "Die Löcher müssen auf der Unterseite der Flasche angebracht werden."
- "Ich nehme lieber die Flasche, weil ich dann sehen kann, wo ich meinen Strohhalm durchführen muss."
- Die Erzieherin: "Warum kannst du deinen Strohhalm sehen?" Das Kind: "Weil die Flasche durchsichtig ist."
Die Deckel (Material und Form)
- "Korken sind manchmal zu klein, besser geht es zum Beispiel mit breiten Deckeln von Trinkjoghurtflaschen."
- Die Erzieherin: "Aus was sind die?" Das Kind: "Aus Plastik."
- "Die Räder, die wir mit den Deckeln von Camembertschachteln gemacht haben, sind gut, aber dazu passt nur ein großes Mittelteil."
Kommentar der Erzieherin
Durch die Schwierigkeiten, denen die Kinder begegnen, kann die Erzieherin einen präzisen Wortschatz einführen, zum Beispiel den Namen des Materials.
Abb. 3: Fertige aber noch nicht verzierte Konstruktionen
Abb. 4: Verzierte Autos
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023