Warum sollte man sich in der Schule mit Bauen und Wohnen befassen?
Umweltfreundlich bauen und wohnen: eine große Herausforderung
In den letzten Jahrzehnten hat die Menschheit mit zahlreichen demographischen, wirtschaftlichen und Umweltproblemen zu kämpfen gehabt wie zum Beispiel dem Anstieg der Weltbevölkerung, der zunehmenden Ausschöpfung natürlicher Ressourcen, dem Klimawandel, der Verminderung der Artenvielfalt usw.
Lauter Herausforderungen, die uns drängen, unsere Konzeption des Wohnens zu überdenken. Der direkte Energieverbrauch privater Haushalte machte 2006 in Deutschland ca. 40% des Primärenergieverbrauchs aus, und das in einer Zeit, wo man überall den maßvollen Umgang mit Energie predigt. Um dem zu begegnen, versucht man durch ökologisches Bauen und Wohnen die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Dabei werden sowohl hochtechnologische Lösungen (High-Tech-Strategie) als auch traditionelle Technik und Baustoffe (Low-Tech-Strategie) eingesetzt.
Es gilt dabei, über das Einfamilien- und Mehrfamilienhaus hinaus zu denken, man muss die ganze Stadt neu erfinden, indem man städtische Dichte und Lebensqualität wieder miteinander in Einklang bringt, und so weit wie möglich den Gebrauch des Autos begrenzt. "Nachhaltige Städte" gibt es noch nicht, aber man findet immer häufiger "nachhaltige Stadtteile" oder "Öko-Viertel". Diese entstanden zunächst im Norden Europas, sind inzwischen aber – ob schon fertig oder in Planung – auf der ganzen Welt verbreitet.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: ein wichtiges Thema
Bildung für nachhaltige Entwicklung nimmt seit einigen Jahren in der Schule einen wichtigen Platz ein (KMK: Bildung für nachhaltige Entwicklung – Globale Entwicklung). In ihren alltäglichen Gesten sollen Kinder für den Umweltschutz sensibilisiert werden, sie sollen sich sowohl ihrer Verantwortung als Verbraucher als auch ihrer politischen Rolle bewusst werden.
Die Grundschule: ein geeigneter Lernort
Die Grundschule ist für das Thema Bauen, Wohnen und Umwelt ein idealer Lernort. Das Thema ist interdisziplinär, es hat mit Naturwissenschaften und Technologie zu tun, aber auch mit Geschichte, Erdkunde, Mathematik, politischer Bildung usw. Die Polyvalenz der Grundschullehrer ist ein weiterer Vorteil, wenn es darum geht, die ganze Bandbreite des Themas zu beleuchten: die ökologischen, die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Aspekte.
Letzte Aktualisierung: 14.10.2024