Evaluation zum Projekt "Mein Haus, mein Planet und ich!"
Autoren: | |
Publikation: | 1.9.2011 |
Lernstufe: | 3 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Das Unterrichtsmodul neigt sich dem Ende zu und die Lehrerin möchte womöglich den Lernerwerb der Schüler evaluieren. Es sei von vornherein klargestellt, dass die Fähigkeiten der Schüler im eigenständigen Erkunden/Erforschen nicht allein anhand eines Fragebogens bewertet werden können. Für eine "formative" Evaluierung muss die Mitarbeit während des gesamten Projekts betrachtet werden, und dafür ist das Versuchsheft natürlich ein wertvolles Werkzeug.
Eine Evaluation sollte nicht über die Schüler richten. Sie sollte vielmehr dazu dienen, den Schülern aufzuzeigen, wo sie mit ihrem Wissen stehen. Der Lehrerin sollte sie Hinweise geben, wie sie die einzelnen Schüler bei der Weiterentwicklung ihres Wissens und Könnens unterstützen kann. Falls die Lehrerin dennoch eine summative Evaluation haben möchte, mit dem Ziel, die erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen zu überprüfen und zu benoten, kann sie den folgenden Fragebogen einbeziehen.
Die zentralen Aussagen, zu denen die Schüler gekommen sein sollten, sind die folgenden.
-
Damit ein Haus/ein Gebäude umweltfreundlich ist, muss/müssen:
- der Energieverbrauch gering sein,
- der Wasserverbrauch gering sein,
- die Baumaterialien (Rohstoffe, Verarbeitung, Transport) möglichst umweltfreundlich sein.
- Ein Mehrfamilienhaus verbraucht im Vergleich zu einem Einfamilienhaus weniger Energie, weniger Baugrund und weniger Baumaterialien.
- Ökologisch Wohnen bedeutet, dass sich die Bewohner umweltbewusst verhalten.
Durchführung der Evaluation
Der Evaluationsbogen (Arbeitsblatt 18 und Arbeitsblatt 19) wird fotokopiert und an jeden Schüler verteilt.
Die Schüler verfügen über etwa eine Stunde, um – jeder für sich – die Fragen zu beantworten. Die Lehrerin fordert sie auf, ihre Antworten gut zu begründen.
Wichtig!
Die Schüler brauchen für die Frage 5 die Zeichnung , die sie ganz am Anfang gemacht haben, als es darum ging, das ideale Haus zu entwerfen. Sie sollen diese Zeichnung jetzt ergänzen und die Veränderungen vermerken, die an ihrem idealen Haus vorgenommen werden müssten, um es umweltfreundlicher zu gestalten. Wir raten, mit einer Fotokopie der Zeichnung zu arbeiten, damit das Original erhalten bleibt. Wenn die Originalzeichnung nicht aufbewahrt wurde bzw. die Veränderungen zu zahlreich sind, kann eine neue Zeichnung angefertigt werden. Die Aufgabe wäre dann: "Zeichne das Haus oder die Wohnung, in der du später mal wohnen möchtest."
Die Fragebögen sollten gemeinsam korrigiert werden. So wird das Projekt in der Evaluation noch einmal zusammengefasst. Die Fragen sollten, eine nach der anderen, mit der ganzen Klasse diskutiert werden.
Antworten auf die Fragen des Fragebogens
Nachfolgend passende Antworten und Hinweise für die Diskussion und/oder Benotung.
Frage 1
Dämmung bedeutet Wohnkomfort, vor allem aber hat sie den Vorteil, dass sowohl im Winter als auch im Sommer Energie gespart werden kann: im Winter Heizenergie und im Sommer Energie für die Klimaanlage (die man im besten Fall dann nicht mehr braucht).
Frage 2
Die genannten Dämmstoffe sind mehr oder weniger umweltfreundlich (Glaswolle, Steinwolle, Hanf, Kork, Holzfasern/Holzwolle, Styropor, Schafswolle, Enten- oder Gänsedaunen). Wichtig ist an dieser Stelle in erster Linie die wärmeisolierende Wirkung. Mit dem zweiten Teil der Frage kann man das selbständige Erkunden/Erforschen bewerten: Ist der Schüler im Stande ein Experiment vorzuschlagen, mit dem eine eingangs gestellte Frage beantwortet werden kann? (Zum Beispiel die Frage: "Ist dieses Material ein Dämmstoff?"). Der experimentelle Aufbau könnte zum Beispiel an die Experimente angelehnt sein, die zu Beginn der Unterrichtseinheit 3 gemacht wurden. Es sollte darauf geachtet werden, dass nur jeweils ein einzelner Parameter verändert wird, und dass ein Stoff als Referenzstoff dient.
Frage 3
Die beiden Lösungen unterscheiden sich in ihrer Kompaktheit. Das Mehrfamilienhaus ist im Vergleich zum Einfamilienhaus kompakter gebaut und hat eine kleinere Außenfläche. Dadurch lässt sich im Winter Heizenergie sparen, während sich das Haus im Sommer weniger schnell aufheizt. Mehrfamilienhäuser sind also energiesparender.
Frage 4
Was die beiden Familien unterscheidet, ist nicht nur die Ausstattung des Hauses (Regentonne und Filterung des Abwassers im einen Fall, Verbrauch von Trinkwasser für alle Zwecke und fehlende Abwasseraufbereitung im anderen Fall), sondern auch das Verhalten der einzelnen Hausbewohner: Beim Duschen wird weniger Wasser verbraucht als beim Baden, usw. Im rechten Haus wird auch an verschiedenen Stellen die Umwelt verschmutzt: Einsatz von Pestiziden im Garten oder Entsorgung von Farbe bzw. Lösungsmittel auf dem Dachboden.
Frage 5
Diese Frage ist mit Sicherheit die für eine Evaluation ergiebigste – und für die Schüler die schwerste. Alles was im Laufe des Unterrichtsmoduls erworben werden konnte, ist hier gefragt. Ist das ideale Haus ein Einfamilien- oder ein Mehrfamilienhaus? Wie ist es ausgerichtet? Aus was ist es gebaut? Ist es wärmeisoliert? Gibt es eine Einrichtung, um Regenwasser aufzufangen? Besitzt es eine energiesparende Heizungsanlage und/oder eine energiesparende Lüftungsanlage (Sonnenkollektoren für Warmwasser, Erdwärmetauscher usw.) Wird in und ums Haus viel Wasser verbraucht (Schwimmbecken, ...)?
Frage 6
Ist ein Haus wärmeisoliert, ist es sowohl für kalte als auch für warme Gegenden geeignet. In wärmeren Gegenden, wird man das Haus natürlich nicht nach Süden ausrichten, damit es sich nicht zu sehr aufheizt. In warmen Gegenden ist das Einsparen von Wasser im Allgemeinen wichtiger als das Energiesparen. Die Wahl der Baumaterialien wird sich nach traditionellen Bauweisen richten ([ungebrannter] Lehm, Holz, ...).
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023