Informationsblatt 5: Allen Lebewesen gemeinsame Funktionen
Publikation: | 26.3.2009 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Aus den Lehrplänen
Lernstufe 2:
Die Welt des Lebendigen
- Lebensäußerungen bei Tieren und Pflanzen
- Lebensäußerungen beim Kind
Lernstufe 3:
Einheit und Vielfalt der Welt des Lebendigen
- Die Entwicklungsstadien eines Lebewesens (Pflanze oder Tier)
- Die verschiedenen Fortpflanzungsweisen
Menschlicher Körper und Gesundheitserziehung
Erschwernisse durch den gängigen Sprachgebrauch
Wörter wie "Lebewesen", "pflanzlich", "Organismus" werden im Allgemeinen von Schülern wenig gebraucht. Es handelt sich um Vorstellungen, die erst aufgebaut werden müssen. Für junge Schüler ist vor allem die Fähigkeit, sich zu bewegen, das Kennzeichen eines Lebewesens. Daher wird das pflanzliche Leben später wahrgenommen, als das tierische. Gewiss zeigen auch Pflanzen Bewegung, aber doch nur begrenzt und im Allgemeinen kaum wahrnehmbar.
Das Wort Pflanze bezeichnet in der Umgangssprache alles Pflanzliche. Streng genommen sollte es nur das bezeichnen, was Wurzeln hat (also "gepflanzt" werden kann).
Erschwernisse aufgrund von vorgefassten Meinungen der Schüler
Meistens stellen sich Schüler nur das vor, was sie sehen; eine Pflanze wird deshalb oft ohne Wurzeln gezeichnet. Außerdem sind die Jüngsten empfänglicher für beobachtbare Unterschiede (zwischen einem Tier und einer Pflanze) als für die Ähnlichkeiten, die erst beim Nachdenken hervortreten (Einheit der Welt des Lebendigen).
Nicht immer bringen die Schüler eine Funktion (Beispiel: die Atmung) mit ihrem anatomischen Apparat (Beispiel: Lungen) in Verbindung.
Ein paar Klippen, an denen Beobachtung und Experiment scheitern könnten
Der Kenntniserwerb ergibt sich notwendigerweise aus aufeinanderfolgenden Experimentiertätigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen. Man sollte den Lernerwerb nicht nur mit einer einzigen Tätigkeit in Verbindung bringen.
Kenntnisse
Lebewesen unterscheiden sich von unbelebten Gegenständen durch ihnen allen gemeinsame Funktionen: Nahrungsbedarf und Ernährung, Atmung, Fortpflanzung, Beziehungen zur Umgebung. Sie gebären Individuen von der gleichen Art.
Bei Tieren und Pflanzen gehört zu jeder Funktion ein Organ oder mehrere Organe, die einen Apparat (oder ein System) bilden.
Lebewesen einer Art weisen eine im Großen und Ganzen ähnliche Funktionsweise auf (Einheit), doch können sich die Reaktionen eines Individuums von denen eines anderen geringfügig unterscheiden (Vielfalt).
Unter dem Metabolismus eines Lebewesens versteht man die Gesamtheit aller Reaktionen, die zur teilweisen Zerstörung der aufgenommenen organischen Stoffe und zur Aufnahme der entsprechenden (dann entstandenen) Stoffe durch die Zellen beitragen.
Zeugung macht die Geburt eines neuen Lebewesens möglich, das die Kennzeichen der Art aufweist, aber mit seinen Eltern nicht identisch ist.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung (durch natürliches oder künstliches Klonen) führt zur Geburt eines identischen Lebewesens.
Einsatz der Kenntnisse in anderen Zusammenhängen, verwandte Begriffe
- Die Vorstellung von Rhythmus; Zeitmaß; Gebrauch des Sexagesimalsystems (Zahlensystem zur Basis 60); grafische Darstellungen.
- Physiologische Anpassung bei körperlicher Anstrengung (zum Beispiel schlägt das Herz schneller und der Atemrhythmus wird beschleunigt, damit die Muskeln ausreichend versorgt werden); die Temperatur des Körpers steigt, die Haut schwitzt.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023