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Homepage > Dokumentation > Naturwissenschaften > Biologie > Weitere Informationen > Nahrungsaufnahme der Tiere

Nahrungsaufnahme der Tiere

Autor:
Publikation: 22.12.2006
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Nahrungsaufnahme

Die verschiedenen Mechanismen zur Nahrungsaufnahme und die Organe, die sie übernehmen, das heißt die Organe, über die die Nahrung in den Verdauungstrakt gelangt (Mundwerkzeuge der Insekten, Zähne, Schnäbel usw.) richten sich nach der Struktur der von den Tieren aufgenommenen Nahrung (z.B. flüssige Nahrung, mikroskopische oder makroskopische Nahrung).

Flüssige Nahrung

Einige Tiere nehmen flüssige Nahrung auf. Dabei kann es sich um Flüssigkeiten pflanzlichen Ursprungs handeln, wie Pflanzensaft (bei Insekten wie einigen Wanzen, den Blattläusen, den Schildläusen) oder um den Nektar der Blütenpflanzen (bei zahlreichen Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Mücken, aber auch bei einem Vogel, dem Kolibri, und selbst bei Säugetieren, wie gewissen Fledermäusen). In diesem Fall spricht man von Nektarsaugern.

Fotos: Taubenschwänzchen und Biene

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) und Biene
Die Nektar saugenden Schmetterlinge besitzen einen Rüssel, mit dem sie den Nektar vom Blütenboden aufsaugen können.

Es kann sich auch um das Blut anderer Tiere handeln, wie bei den Blutegeln (wasserlebende Würmer), bei den Weibchen zahlreicher Mücken (Insekten) und bei einer südamerikanischen Fledermausart, dem Vampir. Diese Tiere werden Blutsauger genannt. Schließlich gibt es Tiere, die ihrer Beute einen Gewebe auflösenden Speichel injizieren und die dadurch gewonnene Flüssigkeit aufsaugen. Das ist insbesondere bei den Spinnen, aber auch bei Seesternen und den Larven einiger Insekten (Schwimmkäfer, Ameisenlöwen) der Fall.

Mikroskopische Nahrung

Zahlreiche Wassertiere nehmen ihre Nahrung in Form von mikroskopischen, im Wasser suspendierten Teilchen auf. Das ist oft bei sessilen (festsitzenden) Tieren wie Austern und Muscheln (Weichtiere) der Fall.

Foto: Auster

Die Kiemen der Auster sind mit Härchen versehen. Diese erzeugen einen Wasserstrom, durch den mikroskopische Partikel zur Mundöffnung gelangen.

Aber dies kann auch für bewegliche Tiere zutreffen, meist kleine (Süßwasserkrebse wie Daphnien), aber auch größere Tiere wie die Plankton fressenden Fische. Alle diese Tiere sind im Allgemeinen mit Vorrichtungen ausgestattet, mit denen sie die im Wasser suspendierten Partikel filtrieren können.

Makroskopische Nahrung

Auch die anatomischen und physiologischen Vorrichtungen zur Aufnahme von makroskopischer Nahrung (lebende oder tote Tiere, Pflanzen) sind sehr vielfältig. Im Gegensatz zur flüssigen oder mikroskopischen Nahrung erfordert die makroskopische Nahrung meistens Vorrichtungen zur Zerkleinerung der Nahrung wie die Mandibeln der Insekten oder die Zähne gewisser Wirbeltiere. Es kann sich um pflanzliche Nahrung handeln, zu der sich die Tiere nur hinbewegen müssen, um sie zu erreichen (phytophage Tiere, d. h. Pflanzenfresser) oder bewegliche Beutetiere, die schwer zu fangen sind (Raubtiere).

Foto: Gottesanbeterin und Löwin

Zwei Raubtiere

Bei den Räubern gibt es viele verschiedene Jagdtechniken: z.B. die Lauerjagd mit oder ohne Falle (Spinnen), die Verfolgungsjagd (Löwe, Gepard), der Überraschungsangriff (einige Fische, Schlangen, Greifvögel) und sogar die gemeinsame Jagd im Rudel mit einer Umzingelungstaktik wie bei Präriehunden oder Wölfen. Schließlich sind zahlreiche Tiere Aasfresser, die sich nur von Resten bereits toter Tiere ernähren, wie die Aaskäfer (Insekten) und die Geier (Vögel).

Ernährung

Tiere werden allgemein in drei Gruppen eingeteilt: Pflanzenfresser (Herbivore), Fleisch­fresser (Carnivore) und Allesfresser (Omnivore). Die Realität ist jedoch etwas komplexer. Innerhalb dieser drei Gruppen gibt es eine Vielzahl von mehr oder weniger spezialisierten Ernährungstypen. Einige Tiere, darunter zahlreiche Schmetterlingsraupen, ernähren sich ausschließlich von einer einzigen Nahrungsmittelart (zum Beispiel fressen Maulbeer­seiden­spinner [Bombyx mori] nur Maulbeerblätter). Andere wiederum ernähren sich von verschiedenen Pflanzen und/oder von anderen Tieren, wobei der Anteil an pflanzlicher bzw. tierischer Nahrung je nach Habitat und Jahreszeit variiert. Einige Arten sind bei der Nah­rungswahl opportunistischer als andere.

Pflanzenfresser sind im weitesten Sinne Tiere, die sich hauptsächlich von Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs ernähren. Neben der Bezeichnung Pflanzenfresser wird auch oft, insbesondere für Kleinlebewesen, die Bezeichnung Phytophage verwendet. Man kann Pflanzenfresser weiter unterteilen, zum Beispiel nach dem Pflanzenorgan, das sie fressen: Samenfresser (Graminivore) ernähren sich von Samen – wie einige Vogel- und Rüsselkäfer­arten; Fruchtfresser (Frugivore) von Früchten – wie viele Vögel und Primaten; Nektarfresser (Nektarivore) ernähren sich von Blumennektar – wie der Kolibri (Vogel) und zahlreiche Insekten, insbesondere Schmetterlinge. (Bienen dagegen sind keine strikten Nektarfresser, sie ernähren sich auch von Pollen.) Außerdem gibt es Pflanzensaftsauger – wie die meisten Blattläuse –, Blattfresser (Phyllophage) – wie die Giraffen und die meisten Schmetterlingsraupen –, oder Wurzelfresser – wie Engerlinge von Maikäfern. Man kann Pflanzenfresser aber auch nach ihrer Ernährungsweise einordnen: Rinder zum Beispiel sind Weidegänger, sie ernähren sich von Gräsern und Kräutern.

Auch Fleischfresser kann man weiter unterteilen. Es gibt Insektenfresser (Insektivore), Fischfresser (Piscivore), Aasfresser (Nekrophage) usw.

Bei den Omnivoren, die man auch als Polyphage bezeichnet, können die Anteile der ver­schiedenen Nahrungsmitteltypen sehr unterschiedlich sein. Manche Tiere sind sehr spe­zialisiert: Ein Pflanzensaftsauger wie die Wanze, oder ein Blutsauger wie die weibliche Mücke werden keine Alternative für ihre Ernährung finden. Viele Omnivore sind dagegen weniger spezialisiert und passen ihre Ernährung den verschiedenen Bedingungen an. Füchse und Marder sind im Wesentlichen Fleischfresser, die jedoch im Frühling, Sommer und Herbst auch Früchte nicht verschmähen. Die Ernährungsgewohnheiten eines Tieres können von seinem Entwicklungsstadium abhängen: So frisst der Engerling des Maikäfers Wurzeln, während der ausgewachsene Maikäfer sich von Blättern ernährt. Die Ernährung kann außerdem vom Geschlecht abhängen, wie bei den Mücken, wo sich nur die Weib­chen von Blut ernähren.

Zahlreiche Tiere gehören zu den Folgezersetzern (Saprobionten). Sie ernähren sich von verschie­denen toten organischen Substanzen, die sich im Boden oder im Wasser befin­den. Beispiele sind Tiere, die das Wasser filtrieren und organische Partikel oder im Wasser schwebende Mikroorganismen aufnehmen. Diese Tiere sitzen meistens fest oder bewegen sich wenig von der Stelle wie zum Beispiel Muscheln. Zu dieser Gruppe gehören auch viele der Muschelarten, die auf unserem Speiseplan stehen: Austern, Miesmuscheln, Herzmuscheln, Venusmuscheln, usw.

Verdauungsmechanismen

Struktur und Funktion des Verdauungsapparates sind bei den verschiedenen Tierarten sehr unterschiedlich – sie hängen eng mit der Ernährungsweise zusammen. Der Verdauungs­apparat besteht grundsätzlich aus einem an beiden Enden offenen "Rohr" (der Mund und der Anus), das in verschiedene Segmente unterteilt ist, die je nach Tiergruppe verschie­dene Strukturen und Funktionen aufweisen: die Speiseröhre, der Magen, der Kropf, der Kaumagen, der Darm usw. Durch ihre Bewegungen befördern die Muskeln des Verdau­ungstraktes den Speisebrei. Feste, für die Verdauung zu große Nahrungsstücke werden im Verdauungstrakt mechanisch zerkleinert – Zähne oder ein Kaumagen sind für diesen Zweck besonders effektive Werkzeuge.

Dem Verdauungstrakt stehen verschiedene Drüsen zur Seite. Die Drüsen, die sich von Tiergruppe zu Tiergruppe unterscheiden, übernehmen diverse Funktionen. Bei den Land­wirbeltieren zum Beispiel bilden die Speicheldrüsen Speichel, der den Speisebrei gleitfähig macht. Andere Drüsen (die Leber bei den Wirbeltieren, der Hepatopankreas bei den Weichtieren) sorgen für die Speicherung von Glykogen und die Sekretion verschiedener Enzyme für die chemische Verdauung (Spaltung von Kohlehydraten, Eiweiß, ...).

Beim Regenwurm zum Beispiel besteht der Verdauungstrakt aus einem Mund, einem von Verdauungsdrüsen umgebenen Schlund (Pharynx), einer Speiseröhre (Oesophagus), einem Kropf, einem muskulösen Kaumagen (auch Muskelmagen genannt) und schließlich einem Darm, den eine weitere Verdaungsdrüse umgibt (das Chloragoggewebe).

Letzte Aktualisierung: 11.2.2014

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