Blutbestandteile
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Publikation: | 31.5.2002 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Blut ist ein flüssiges Gewebe. Es besteht aus freien Zellen, die im Plasma schwimmen. Es setzt sich aus drei Hauptbestandteilen zusammen:
Rote Blutkörperchen oder Erythrozyten
Rote Blutkörperchen sind sehr vereinfachte Zellen, da sie während ihrer Differenzierung ihren Zellkern verlieren. Sie reifen aus Stammzellen im roten Knochenmark heran.
Das Zytoplasma der roten Blutkörperchen ist hochspezialisiert und enthält nur sehr wenige verschiedene Proteine, hauptsächlich Hämoglobin und für den Glukoseabbau notwendige Enzyme. Hämoglobin enthält Eisen, welches in einer besonderen Struktur eingebunden ist, dem Häm, der für die rote Färbung der roten Blutkörperchen verantwortlich ist. Das Hämoglobin dient vornehmlich dem Sauerstofftransport aus den Lungen in die verschiedenen Gewebe. An der Oberfläche der roten Blutkörperchen befinden sich Moleküle, aus denen sich die Blutgruppe jedes Einzelnen ableiten lässt (ABO-System, Rhesusfaktor).
Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten
Grundsätzlich wird zwischen drei Leukozytenarten unterschieden:
- den Lymphozyten, die sich durch einen runden Kern auszeichnen, der die Zelle fast vollständig ausfüllt;
- den Monozyten, die einen gekrümmten Kern haben, der in reichlich Zytoplasma eingebettet ist;
- den Granulozyten, die über einen Zellkern mit besonderen Eigenschaften verfügen: Dieser ist polymorphkernig, weshalb man lange Zeit von mehreren Zellkernen ausgegangen ist. Aufgrund des unterschiedlichen Färbeverhaltens des Zytoplasmas wird zwischen 3 Granulozytenarten unterschieden: den neutrophilen, den basophilen und den eosinophilen Granulozyten.
Die Leukozyten spielen bei der Immunabwehr des Organismus eine entscheidende Rolle: Die Granulozyten und Monozyten eliminieren auf direktem Wege durch Phagozytose die Krankheitserreger, wie beispielsweise Bakterien. Die Lymphozyten synthetisieren spezielle Antikörper, die direkt die Krankheitserreger angreifen. Sie reifen genau wie die roten Blutkörperchen im Knochenmark heran. Jedoch weisen die Vorläuferzellen der Lymphozyten eine Besonderheit auf – sie verlassen ihren Ursprungsort und wandern in die "lymphoiden" Organe (Thymusdrüse, Milz, Lymphknoten), wo sie dann ihre immunitäre Fähigkeiten erlernen.
Blutplättchen
Blutplättchen sind winzige kugelförmige oder eiförmige Teilchen besonderer Herkunft: Sie werden im Zytoplasma riesiger Vorläuferzellen (Megakaryozyten), die sich ebenfalls im Knochenmark befinden, gebildet und individuell geprägt. Durch Fragmentation dieser Zellen werden diese Blutplättchen in den Blutkreislauf freigesetzt.
Sie werden vorwiegend in der Milz zerstört. Ihre Anzahl erhöht sich nach jeder Blutung, da ihre wichtigste physiologische Aufgabe darin besteht, einen "hämostatischen Pfropf" zu bilden. Sobald ein Blutgefäß verletzt wird, heften sich die Blutplättchen an die Zellen des verletzten Gefäßes, verkleben miteinander und bilden eine Art Pfropf, der die Verletzung verstopft.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023