Die mechanischen Vorgänge der Verdauung
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Publikation: | 31.8.2001 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Die mechanische Zerkleinerung der Nahrung erfolgt im Allgemeinen in drei Abschnitten:
Mund und Pharynx
In dieser Phase entsteht der Nahrungsbolus (schluckfähiger Bissen): Von den Zähnen zerschnitten, zerbissen und zerrieben, wird die Nahrung zu einem weichen Brei, der mit Speichel durchtränkt und zum Schlund (Pharynx) geleitet wird. Der Nahrungsbolus wird anschließend durch Schlucken weiter in die Speiseröhre transportiert. Beim Schlucken werden das Gaumensegel und der Kehldeckel (Epiglottis) aktiviert, um die Atemwege zu verschließen.
Nach dem Schluckvorgang gleitet die Nahrung durch Muskelbewegungen, die wellenförmig verlaufen, die Speiseröhre hinab. Diese Muskelkontraktion wiederholt sich in allen Abschnitten des Verdauungstraktes. Diese Bewegung bezeichnet man als Peristaltik.
Gastrointestinaltrakt
In diesem Abschnitt sind die wichtigsten Vorgänge chemischer Natur, aber auch mechanische Vorgänge finden statt, und zwar in erster Linie im Magen.
Am Ende der Speiseröhre gelangt der Nahrungsbolus in den Magen, der sich allmählich füllt. Der Mageninhalt wird durch Kontraktionen der dreischichtigen Muskulatur der Magenwand mit dem Magensaft durchmischt.
Die Nahrung wird im Magen zu Speisebrei (Chymus) verarbeitet und anschließend über den Magenpförtner, der sich in regelmäßigen Abständen öffnet, in kleinen Mengen an den Zwölffingerdarm abgegeben.
Hier wird der Brei durch Bauchspeicheldrüsen- und Dünndarmsekrete, Galle und Umwälzungsprozesse weiterverdaut. Gleichzeitig wird der restliche Nahrungsbrei durch die Dünndarmperistaltik weitergeleitet.
Im Dünndarm erfolgt die Aufnahme über die riesige Oberfläche der Dünndarmschleimhaut. Die dort nicht assimilierten Rückstände sowie alle vom Dünndarm ausgeschütteten Stoffe (Galle, exokrine Sekrete, abgestorbene Darmzellen) wandern anschließend in den Dickdarm, an dessen Öffnung sich ein Ventilmechanismus befindet, der den Rückfluss in den Dünndarm verhindert.
Dickdarm
In diesem letzten Abschnitt werden die unverdaulichen Nahrungsmittelbestandteile durch die Peristaltik des Dickdarms verdichtet und der Stuhl gebildet. Durch die Rückresorption von Wasser wird dieser eingedickt. Der Dickdarm verfügt ebenfalls über zahlreiche Mikroorganismen (Darmflora oder Darmmikrobiota), deren Aufgabe bei der Verdauung von großer Bedeutung ist. Wenn der Mastdarm am Ende des Dickdarms mit Kot gefüllt ist, wird das Bedürfnis ausgelöst, den Darm zu entleeren, ein Bedürfnis, das sich mehr oder weniger kontrollieren lässt. Diese Kontrolle der Darmentleerung müssen kleine Kinder erst lernen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023