Warum sollte man sich in der Schule mit Biodiversität befassen?
Biodiversität – eine große Herausforderung
In den letzten Jahrzehnten hat die Menschheit mit zahlreichen demographischen, wirtschaftlichen und Umweltproblemen zu kämpfen gehabt wie zum Beispiel dem Anstieg der Weltbevölkerung, der zunehmenden Ausschöpfung natürlicher Ressourcen, dem Klimawandel, der Verminderung der Artenvielfalt usw. Lauter Herausforderungen, die uns drängen, unsere Konzeption der Natur und die Stellung des Menschen in der Natur zu überdenken.
Während wir tagtäglich wegen und inmitten ihrer Vielfalt leben, sie genauso verändernd wie unsere Lebensräume, ist unsere Kenntnis der Biodiversität noch recht mager. Was versteht man unter Biodiversität bzw. Artenvielfalt? Wie groß ist die Biodiversität auf der Erde? Welches ist die Stellung des Menschen in der Biodiversität und was kann er tun, um seine Einwirkung auf die Biodiversität möglichst gering zu halten. Dies sind einschneidende Fragen in einer Zeit, in der – wie Jacques Weber, Wirtschaftswissenschaftler, Biologe und Anthropologe, es zusammengefasst hat – "unsere Generationen die ersten sind, denen ihre Einflussnahme auf die Natur bewusst wird, und die letzten, die noch die Möglichkeit haben das Blatt zu wenden".
In diesem Sinne ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein wichtiges Thema – auch schon in der Grundschule. Das Kind, und auch der zukünftige Mitbürger in ihm, wird die Notwendigkeit, die Artenvielfalt zu erhalten, nur durch eine rationale Herangehensweise verstehen können: Der Mensch ist Teil der Natur, und sicherlich, seine Handlungen und sein Verhalten sollten den Bedürfnissen der Menschen Rechnung tragen – allerdings ohne Raubbau an den Ökosystemen. Diese sollten für zukünftige Generationen von Lebewesen erhalten werden – und zwar für alle Lebewesen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: ein wichtiges Thema
Die Frage der Erhaltung der Artenvielfalt ist eng mit der Thematik der nachhaltigen Entwicklung verknüpft. Bildung für nachhaltige Entwicklung nimmt seit einigen Jahren in der Schule einen wichtigen Platz ein (KMK: Bildung für nachhaltige Entwicklung – Globale Entwicklung). In ihren alltäglichen Gesten sollen Kinder für den Umweltschutz sensibilisiert werden, sie sollen sich sowohl ihrer Verantwortung als Verbraucher als auch ihrer politischen Rolle bewusst werden.
Die Grundschule: ein geeigneter Lernort
Die Grundschule ist für das Thema Biodiversität ein idealer Lernort. Biodiversität ist in erster Linie ein Thema aus den Biowissenschaften, es hat aber auch mit Erdkunde, Mathematik, politischer Bildung usw. zu tun. Die Polyvalenz der Grundschullehrer/innen ist ein Vorteil, wenn es darum geht, die ganze Bandbreite des Themas zu beleuchten: die ökologischen, die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Aspekte.
Abb. 1: Kinder beim Klassifizieren von Lebewesen
Letzte Aktualisierung: 24.9.2024