7.4: Wie kann man auf angenehme Weise zusammen reisen?
Autoren: | |
Publikation: | 5.3.2015 |
Lernstufen: | 2, 3 |
Übersicht: | Die Schüler sprechen über Erfahrungen aus ihrem Alltag im Straßenverkehr/mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie fragen sich, wie manche negativen Erlebnisse zu vermeiden wären. |
Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Menschen mit Behinderungen, Barrierefreiheit |
Dauer: | 1 Stunde |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Diskussion
Die Lehrerin fragt: "Warum benutzen die Menschen lieber ihre Autos, anstatt sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen?". Im Lauf der Diskussion lenkt sie die Aufmerksamkeit auf Begriffe wie Rücksichtslosigkeit und Fehlverhalten in der Öffentlichkeit. Sie kann betonen, dass Rücksichtslosigkeit und Fehlverhalten im Verkehr unabhängig vom Verkehrsmittel zu beklagen sind (Gefahren des Straßenverkehrs, Streit, Missachtung allgemeiner Regeln für ein gutes Miteinander in den öffentlichen Verkehrsmitteln). Auch kann sie die Schwierigkeiten erwähnen, denen Verkehrsteilnehmer mit eingeschränkter Mobilität ausgesetzt sind. Auch sie haben ein Recht auf Nutzung der Verkehrsmittel, und die Missachtung dieses Rechts – öffentliche Verkehrsmittel sowie Bahnhöfe und Haltestellen sind nicht immer barrierefrei – kann als institutionelles Fehlverhalten gelten.
Abb. 1: Beispiele für Fehlverhalten im Verkehr [1]
Mit den Einsichten aus den vorherigen Unterrichtsstunden kann sich die Klasse über die Gründe für Fehlverhalten im Verkehr Gedanken machen: lange Fahrzeiten, zäher Verkehr/Stau, Lärmbelastung, Schmutz, Gestank und mangelnder Komfort, und das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer, das unser eigenes Verhalten beeinflusst.
Wie ließe sich erreichen, dass Verkehrsteilnehmer freundlicher miteinander umgehen? (Gruppenarbeit)
Die Schüler überlegen in Gruppen, wie man den Alltag der Verkehrsteilnehmer verbessern könnte. Sie bringen ihre Vorschläge in Zeichnungen und Texten zum Ausdruck, oder auch nur im Gespräch. Lösungsvorschläge können zum Beispiel sein: höhere Fahrfrequenz der öffentlichen Verkehrsmittel, um Wartezeiten zu verkürzen und Gedränge in Bahn und Bus zu vermeiden; benutzerfreundlichere Gestaltung des öffentlichen Raums (Geschäfte, Dienstleistungen, ästhetische Gestaltung der Umgebung); Ermutigung zur Benutzung "sanfter" Verkehrsmittel (zu Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen – was gleichzeitig die körperliche Aktivität fördert); Anlegen von Fuß- und Radwegen. Meist sind die Schüler jedoch eher und betont auf Sanktionen aus, sie denken an stärkere Überwachung (Strafen, Kontrollen, Kameraüberwachung).
Abb. 2: Vorschläge für ein freundlicheres Miteinander von Verkehrsteilnehmern [1]
Gemeinsame Erörterung
Die Schüler stellen der Klasse ihre Vorschläge vor und erklären sie. Je nachdem ob sich die Schule auf dem Land oder in der Stadt befindet, werden die Vorschläge sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn die Lehrerin es möchte, kann sie auch noch die Problematik des Unfallrisikos zur Diskussion stellen. Angenommen, das Unfallrisiko im Auto habe die Größe 1, dann ist es (statistisch):
- 1,5 bis 2 Mal größer zu Fuß und auf dem Fahrrad,
- 8 Mal größer auf einem Moped/Motorrad,
- sehr viel kleiner als 1 in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Anmerkung: Je mehr Radfahrer am Straßenverkehr teilnehmen, desto geringer ist (prozentual) für sie das Unfallrisiko: Die Autofahrer sind es dann eher gewohnt, dass sie (beim Ausscheren, Abbiegen) auf Radfahrer achten müssen.
Zusammenfassung
Die Klasse formuliert gemeinsam eine Schlussfolgerung.
Beispiel: Im Straßenverkehr und in öffentlichen Verkehrsmitteln sind Rücksichtslosigkeit und Fehlverhalten keine Seltenheit. Das beeinträchtigt die Lebensqualität.
Mögliche Erweiterungen
Falls untersucht werden soll, wie sich der Verkehr auf die natürliche Umgebung auswirkt, kann man mit der nächsten Unterrichtseinheit (Auswirkungen des Personen- und Güterverkehrs auf die Ökosysteme) fortfahren. Falls die bereits untersuchten Lösungen der Umweltproblematik ins Blickfeld gerückt werden sollen, kann man gleich zu Teil 3: "Ökomobilität" übergehen. Die Vorschläge der Schüler aus dieser Unterrichtsstunde dienen dann zur Einführung und als erste Ansätze für die Unterrichtseinheit zur idealen Stadt der Zukunft.
Fußnote
1: Abb. 1 und 2: 5. Klasse von Marion Fouret (Le Kremlin-Bicêtre)
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023