11.2: Intermodalität: Wie kann man verschiedene Verkehrsmittel am besten kombinieren?
Autoren: | |
Publikation: | 1.7.2016 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Die Schüler bestimmen die beste Art, wie man eine mittlere Strecke (von etwa 10 Kilometer) überwinden kann. Sie stellen fest, welches die Besonderheiten einer "mittleren" Strecke sind. |
Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Planung, Intermodalität |
Dauer: | 1 Stunde 30 Minuten |
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Vorbemerkung
- In dieser Unterrichtsstunde wird, im Gegensatz zur vorherigen Stunde, eine typische tägliche Strecke von 3 bis 10 Kilometer untersucht. Man sollte das Beispiel so wählen, dass man auf der Strecke Fußweg, Fahrrad, Auto und öffentliche Verkehrsmittel kombinieren kann. Das kann der Weg zur Musikschule sein, der Weg zur Sport- oder Schwimmhalle, der Weg ins Kino usw.
- Die Strecke sollte nicht zu kurz sein (der Schulweg ist in der Regel ungeeignet), damit öffentliche Verkehrsmittel ins Spiel kommen. Der Schulweg wird in der Unterrichtseinheit 10 (Einrichtung eines "laufenden Busses") unter die Lupe genommen.
- In dem Arbeitsblatt 42 wird die folgende Strecke betrachtet: von der Turmstraße 17 bis zum Tempelhofer Feld (Treffpunkt: Beginn der nördlichen Landebahn). Die Klasse kann natürlich auch ein Beispiel aus ihrem eigenen Alltag untersuchen.
Mit einem CO2-Rechner kann der CO2-Fußabdruck der verschiedenen Verkehrsmittel berechnet werden. Auch auf manchen der weiter unten aufgeführten Internetseiten wird neben Fahrzeit und Fahrpreis der CO2-Fußabdruck angegeben.
Ausgangsfrage
Die Lehrerin stellt folgende Frage: "Stellt euch vor, ihr würdet in der Turmstraße 17 in Berlin wohnen und würdet euch mit Freunden am Tempelhofer Feld verabreden. Treffpunkt soll der westlichste Punkt der nördlichen Landebahn sein." Die Schüler schreiben, jeder für sich, die verschiedenen Möglichkeiten auf, wie man diese Strecke überwinden kann. Hier sind einige Vorschläge:
- zu Fuß / U-Bahn / S-Bahn / zu Fuß
- zu Fuß / U-Bahn / U-Bahn / zu Fuß
- zu Fuß / Bus / S-Bahn / zu Fuß
- Auto / zu Fuß
- Fahrrad
- Auto (bis Reinickendorfer Straße) / U- Bahn / zu Fuß
- Fahrrad (bis Reinickendorfer Straße) / U- Bahn / zu Fuß
Gemeinsame Erörterung
Die Lehrerin vergewissert sich, dass auch die gesamte Strecke betrachtet wurde, also zum Beispiel auch der Fußweg von der Wohnung zur nächsten Haltestelle, die Parkmöglichkeit für das Auto, das Umsteigen von einem Verkehrsmittel in ein anderes.
Die Lehrerin führt nun den Begriff der Intermodalität ein. Man spricht von Intermodalität, wenn für eine gegebene Strecke mehrere Verkehrsmittel kombiniert werden. Die Schüler werden feststellen, dass sie meistens mehrere Verkehrsmittel benutzen, ohne dass sie sich bisher darüber Gedanken gemacht hätten. Die Klasse betrachtet erneut das ausgewählte Beispiel und überprüft, ob auch tatsächlich alle Verkehrsmittel (auch die Fußwege) betrachtet wurden.
Literaturrecherche (Gruppenarbeit)
Die Lehrerin fragt anschließend: "Welches ist nun der beste Weg, um von der Turmstraße zum Tempelhofer Feld zu kommen?". Wichtig ist nun, dass die Schüler Kriterien ausmachen, die in Betracht gezogen werden müssen: die Kosten, die Fahrzeit, die Länge der Fahrstrecke, der CO2-Fußabdruck, ... "Wie könnte man all das herausfinden?".
Abb. 1: Screenshot der damaligen Qixxit-Seite (zum Vergrößern auf das Bild klicken) [1]
Je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht, können sich die Schüler auch mit einigen der folgenden Internetseiten befassen:
- Verkehrsclub Deutschland: Verkehrsmittel vergleichen
- CO2-Kompass der Deutschen Bahn: Fahrzeiten und CO2-Ausstoß vergleichen
- routeRANK (Schweiz): Fahrzeiten, Preise und CO2-Ausstoß vergleichen
- Google Maps: Fahrzeiten und Fahrpreise vergleichen
- CO2-Rechner des Umweltbundesamtes: den CO2-Fußabdruck berechnen
Gemeinsame Erörterung
Die Klasse überlegt sich, wie sie ihre Ergbnisse am besten präsentieren kann. Man kann zum Beispiel ein Schema erstellen, in dem Fahrzeiten, Fahrkosten und CO2-Ausstoß sowohl für jedes einzelne Verkehrsmittel als auch für die Verkehrsmittelkombination zur Überwindung der gesamten Strecke verzeichnet sind.
Die Schüler vergleichen die verschiedenen Möglichkeiten, den Weg zurückzulegen. Die Lehrerin betont, dass für kurze Strecken das Fahrrad meistens ideal ist. Sie erwähnt auch, dass es im Allgemeinen keine perfekte Lösung gibt. Jeder muss eine eigene Entscheidung treffen, nach Kriterien, die ihm oder ihr wichtig sind. Zum Beispiel spielen auch Dinge wie Wetter (bei Schnee kann man schlecht Fahrrad fahren) und Verkehrssicherheit eine Rolle (gibt es auf der Strecke Fahrradwege oder nicht?).
Zusammenfassung
Die Klasse formuliert gemeinsam eine Schlussfolgerung.
Beispiel:
Man kann mehrere Verkehrsmittel kombinieren. Das nennt man Intermodalität. Im Internet gibt es Fahrpläne, mit denen man die eigene, mit mehreren Verkehrsmitteln zurückgelegte Fahrstrecke, planen kann. Sanfte Verkehrsmittel wie Fahrradfahren oder zu Fuß gehen sind für kürzere Strecken gut geeignet.
Mögliche Erweiterungen
Im Anschluss an diese Unterrichtsstunde, kann man fortfahren mit:
- der Unterrichtseinheit 10: "Einrichtung eines laufenden Busses", um den Schulweg zu untersuchen, oder
- der Unterrichtseinheit 12: "Die ideale Stadt der Zukunft", um die Gestaltung einer Stadt zu untersuchen, in der man sich umweltbewusst fortbewegen könnte.
Fußnote
1: Leider ist die Seite von Qixxit inzwischen rein kommerziell, es werden auch keine CO2-Werte mehr angegeben.
Letzte Aktualisierung: 15.10.2024