3.3: Wie kann man Schluckauf stoppen?
Autoren: | |
Publikation: | 7.11.2017 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Die Schüler untersuchen Informationsquellen im Internet. Sie sind kritisch und lernen Zuverlässigkeitskriterien zu erkennen. Sie lernen, wie man eine Internetsuche verfeinert und wie man einen Wiki vernünftig verwendet. |
Angestrebte Kenntnisse: |
Wissenschaftlich denken, kritisch denken:
Eine Information suchen, um neues Wissen aufzubauen. Für Anfänger: Vertrauenswürdige Wissensquellen finden. Kompetenzen: Mit Unterstützung der Lehrerin forschendes Lernen betreiben: Lernen, Informationsquellen zu benutzen; Texte, Tabellen und Bilder verstehen und interpretieren; eine Vorgehensweise vorschlagen, um ein Problem zu lösen oder eine wissenschaftliche Ausgangsfrage zu beantworten. |
Schwerpunkt: | Informations- und Kommunikationstechnologie, Wissenschaft und Technik, Deutsch |
Dauer: |
Aktivität 1: 3 Stunden (verteilt auf 4 Einheiten) Aktivität 2: 2 Stunden 15 Minuten (verteilt auf 3 Einheiten) |
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Aktivität 1: Kann man den Informationen aus dem Internet glauben?
Ablauf: Die Schüler führen eine Internetrecherche durch. Sie lesen sich eine Seite besonders gründlich durch (Phase 1) und untersuchen deren Zuverlässigkeit (Phase 2). Sie legen sich ein Analyseinstrument zurecht (mit von den Schülern festgelegten Kriterien), um die Zuverlässigkeit einer Internetseite beurteilen zu können (Phase 3). Das Analyseinstrument wird getestet (Phase 4).
Botschaft zum Mitnehmen: Informationen, die man im Internet recherchiert, sind nicht alle gleichermaßen zuverlässig und angemessen bzw. ausreichend. Man muss kritisch denken und die Information sorgfältig analysieren.
Phase 1: Eine Information im Internet recherchieren (ca. 45 min)
Die Schüler lernen zunächst, wie man Informationen im Internet recherchiert und analysiert. Dazu fragt die Lehrerin sie, was sie über Schluckauf wissen, und insbesondere ob sie Methoden kennen, wie man Schluckauf stoppen kann. Die meisten Schüler haben zu dem Thema einige Ideen, da jeder von ihnen schon mal Schluckauf hatte. Es wird eine Liste mit Tricks zum Stoppen von Schluckauf aufgestellt: "Wie könnten wir herausbekommen, ob diese Tricks tatsächlich funktionieren?" Man könnte Experimente machen oder die Meinung eines Experten einholen. Und wenn wir es schnell wissen müssen, praktisch sofort, dann "recherchieren wir im Internet".
Die Schüler beginnen ihre Internetrecherche – möglichst in Zweiergruppen. Sie benutzen eine Suchmaschine (z. B. Google, Startpage oder DuckDuckGo) und suchen nach Methoden, um Schluckauf zu stoppen, sowie ganz allgemein Informationen über Schluckauf. Zum Schluss präsentieren sie das, was sie gefunden haben, ihren Mitschülern.
Abb. 1: Vorschläge der Schüler, um Schluckauf zu stoppen
Pädagogische Anmerkung
Eine der Schwierigkeiten der Internetrecherche ist, aus den Unmengen (Tausende, Hundertausende, ...) von Treffern die geeignete(n) Seite(n) auszuwählen. Die Lehrerin kann die Schüler darauf aufmerksam machen, dass Google beim Stichwort "Schluckauf" 743 000 Treffer anzeigt, die in 0,38 Sekunden gefunden wurden [1]. So viel kann natürlich keiner lesen, und man schaut sich meistens nur die ersten Ergebnisse an – ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie zuverlässiger sind als andere.
Die Klasse diskutiert darüber, wie man eine Suche effizienter machen kann: Es ist u. a. wichtig, dass man die "richtigen" Suchbegriffe in die Suchmaschine eingibt. Was man noch machen kann:
- Ganz wichtig ist, das gesuchte Thema einzugrenzen. Man kann alles klein schreiben, auch Akzente und Satzzeichen sind überflüssig – die Suchmaschine berücksichtigt das alles nicht. Beispiel: schluckauf stoppen. Dann werden nur Ergebnisse angezeigt, in denen diese beiden Wörter (in dieser Reihenfolge) vorkommen.
- Sucht man nach einem Ausdruck, muss man ihn in Gänsefüßchen setzen. Beispiel: "Schluckauf stoppen".
- Man muss wissen, dass eine Suchmaschine Millionen von Seiten nach den Suchbegriffen durchforstet. Man muss also wirklich Schlüsselbegriffe eingeben, die das Thema eng eingrenzen. Es sollten nicht zu viele Schlüsselbegriffe sein, aber auch nicht zu wenige. Beispiel: tricks schluckauf stoppen.
Abb. 2: Zwei Schüler am Computer
Achtung: Effizienz ist nicht synonym mit Relevanz und Zuverlässigkeit. Die oben genannten Methoden helfen nur, schneller eine Antwort auf die Frage zu finden (weil es u. a. weniger Treffer gibt, also weniger "Ballast"), die gefundene Antwort ist aber nicht unbedingt (wissenschaftlich) besser.
Die Relevanz hängt nicht nur von der Wahl des Themas und der Schlüsselbegriffe ab. Nachdem die Suchmaschine ihre Arbeit getan hat, ist es an uns auszusortieren: Wir müssen die Relevanz der Ergebnisse beurteilen – in Bezug auf das Thema und in Bezug auf unsere ursprüngliche Fragestellung. Sucht man zum Beispiel Informationen zu einer wissenschaftlichen Frage, besucht man am besten wissenschaftliche Webseiten oder Webseiten, die wissenschaftliche Themen einem breiten Publik verständlich erklären, oder direkt Webseiten der Wissenschaftler selbst. Viele dieser Quellen sind aber für Viert- bis Sechstklässler zu schwierig.
Pädagogische Anmerkung
Bei ihren Recherchen klicken die Schüler auf der Seite der Suchmaschine manchmal auf den Menüpunkt "Bilder". Die Lehrerin erklärt, dass die angezeigten Bilder nicht unbedingt zum Suchbegriff passen – zum Beispiel dann nicht, wenn der Suchbegriff auf einer Seite auftaucht, auf der noch weitere Themen besprochen werden. Das Gleiche gilt für den Menüpunkt "Videos".
Phase 2: Eine Informationsquelle aus dem Internet analysieren (ca. 45 min)
Die Lehrerin fragt: "Mit welchen Kriterien kann man feststellen, ob eine Internetseite zuverlässig ist oder nicht?" Die Klasse stellt eine Liste von Kriterien auf, mit denen man eine Seite überprüfen kann:
- Die Verfasser der Seite: Sind sie namentlich erwähnt, handelt es sich um Experten?
- Die Art des Inhalts: Geht es um Meinungen oder um wissenschaftliche Fakten?
- Die Quellenangaben: Gibt es welche oder nicht? Wie ist deren Qualität? Stützen sich die Quellen auf wissenschaftliche Untersuchungen?
- Die angesprochene Zielgruppe (breite Öffentlichkeit/Spezialisten)
- Die verwendete Sprache (allgemeinverständlich/nur für Spezialisten verständlich, mit oder ohne wissenschaftliche Begriffe)
- Das Ziel: Soll informiert wird? Soll etwas verkauft werden?
Die Schüler können auch ihren eigenen Wissensstand bzw. ihr Urteil zu der besuchten Seite abgeben: "Ich denke, dass ich weiß, worum es geht: sehr gut / gut / mehr oder weniger / nicht gut / gar nicht" oder "Ich verstehe den Inhalt dieser Quelle: sehr gut / gut / mehr oder weniger / nicht gut / gar nicht".
Abb. 3: Wie kann man wissen, dass es stimmt?
Phase 3: Sich ein Analyseinstrument zulegen (ca. 45 min)
Mit Hilfe der gemeinsam erstellten Kriterienliste legen sich die Schüler ein Analyseinstrument zurecht, mit dem sie die Zuverlässigkeit von Internetseiten bewerten können (Gruppenarbeit).
Als Analyseinstrument wird hier eine Checkliste in Tabellenform verwendet. In der Tabelle sind alle Kriterien aufgelistet. Man kann in drei Spalten Kreuze machen, bei "ja", "nein" oder "nicht sicher". Mit der Checkliste ist sichergestellt, dass alle wichtigen Punkte zur Überprüfung der Zuverlässigkeit einer Internetseite abgehakt wurden.
Abb. 4: Eine Checkliste
Anmerkung: Eine Checkliste ist ein beliebtes Instrument, wenn es darum geht, eine Aufgabe zu erledigen. Sie dient hauptsächlich als Gedächtnisstütze, um bei einer komplexen (aber strukturierten und geordneten) Aufgabe keinen Schritt zu vergessen. Die Lehrerin kann zum Beispiel die Sicherheitschecks beim Fliegen erwähnen, wo die Flugbegleiter vor dem Abflug und vor der Landung in immer der gleichen Reihenfolge verschiedene Dinge kontrollieren. Ein weiteres Beispiel: Bei chirurgischen Operationen hat man Checklisten eingeführt, um insbesondere Operationsunfälle und das Risiko von Infektionen zu vermeiden. Der Zweck von Checklisten ist gerade, dass man sich nicht an jeden Einzelschritt erinnern muss. Eine Checkliste für die Überprüfung der Zuverlässigkeit einer Internetseite ist gerade in der Lernphase sehr nützlich, damit die notwendigen Etappen automatisiert werden, ohne dass man noch darüber nachdenken muss.
Überprüfen | Zuverlässigkeitskriterium | Unsere Bewertung | ||
---|---|---|---|---|
ja | nein | unsicher | ||
Verfasser | Der/die Verfasser ist/sind genannt: Name, Institution usw. | |||
Inhalt | Man kann leicht erkennen, ob es sich um Wissenschaft oder um eine Meinung handelt. | |||
Zielgruppe | Die Zielgruppe, an die sich die Seite wendet, ist leicht erkennbar: breite Öffentlichkeit, Fachleute usw. | |||
Zweck der Seite | Es sollen lediglich Informationen vermittelt werden. | |||
Aktualisierungs- datum |
Die Informationen sind aktuell und enthalten die neuesten Daten. | |||
Links und Quellenangaben | Die Quelle verweist auf weitere Quellen, die man überprüfen kann. | |||
Werden Fakten genannt, verweist die Seite auf wissenschaftliche Quellen (anerkannte, begutachtete Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften). | ||||
Man kann die Information an anderer Stelle überprüfen (auf anderen Internetseiten oder in Büchern). | ||||
Struktur | Die Information ist gut und strukturiert präsentiert. | |||
Sprache | Die Sprache ist klar und der Zielgruppe angepasst (einfache Sprache für die breite Öffentlichkeit, Fachbegriffe für die Spezialisten). |
Tab. 1: Die Checkliste zur Überprüfung der Zuverlässigkeit von Internetseiten
Phase 4: Die Checkliste anwenden (ca. 45 min)
Die von den einzelnen Gruppen produzierten Checklisten werden der ganzen Klasse präsentiert. Sie werden auf die Internetseiten angewandt, die in der Phase 1 gefunden wurden, um die Frage nach dem Schluckauf zu beantworten.
Die Schüler können dann zum Beispiel die Ja-Kreuze zählen. Die Anzahl der Ja-Kreuze ist ein Maß für die Zuverlässigkeit einer Internetseite: Je höher die Zahl, desto zuverlässiger die Seite. Man kann dann von Zuverlässigkeitsgrad der gefundenen Information sprechen. Die Klasse diskutiert gemeinsam, ab welcher Zahl eine Information als zuverlässig gelten kann.
Verlängerung: Einen Experten hinzuziehen
Nicht immer findet man eine Antwort – nicht einmal im Internet. Das gilt zum Beispiel auch für die Frage zum Schluckauf. Der Schluckauf ist in seiner nicht krankhaften Form wenig untersucht. Die Lehrerin kann eventuell ein Treffen mit einem Arzt oder einer Ärztin organisieren oder ihnen einen Brief schreiben, um mehr über die Mechanismen des Schluckaufs zu erfahren.
Aktivität 2: Wie funktioniert ein Wiki?
Ablauf: Die Schüler machen sich mit Wikipedia vertraut. Wikipedia ist eine kollaborative Enzyklopädie. Sie erkunden zunächst eine Seite und machen sich Gedanken darüber, wie sie von verschiedenen Autoren verfasst, verändert und ergänzt wurde. Wie werden Autoren registriert, wie wird die Qualität der Einträge kontrolliert? Sie vergleichen die Funktionsweise von Wikipedia und einer herkömmlichen Enzyklopädie (Phase 1). Anschließend, stellen sie ihre Kenntnisse über die Funktionsweise von Wikipedia unter Beweis, indem sie selbst eine Seite erstellen (Phase 2 und eventuell Phase 3).
Botschaft zum Mitnehmen: Wikipedia ist eine Enzyklopädie, an der zahlreiche, freiwillige Autoren kollaborativ zusammenarbeiten. Jeder kann beitragen, sollte aber einige Grundprinzipien respektieren. Die Einträge werden von aktiven Wikipedia-Benutzern kontrolliert, korrigiert und ergänzt (das dauert eine Weile). Für manche Bereiche gibt es eigens Redaktionen (z. B. für Biologie, Chemie, Physik, Informatik, Medizin usw.). Der Leser eines Artikels muss aber letztendlich immer selbst entscheiden, ob eine Information vertrauenswürdig erscheint oder nicht.
Vorbemerkungen:
- Schüler greifen oft auf Wikipedia (und andere Wikis) zurück, wenn sie Informationen suchen, sie wissen aber im Allgemeinen nicht, wie ein Wiki funktioniert.
- Es wird wahrscheinlich nicht möglich sein, dass die Klasse tatsächlich einen Artikel in Wikipedia publiziert, da einige Grundprinzipien von Wikipedia erfüllt sein sollten (insbesondere sollte ein Artikel relevant sein, es sollte um ein neues Thema gehen und es sollten Quellenangaben gemacht werden).
- Als Alternative bietet sich an, einen Artikel auf Papier zu verfassen, der "wie ein Wikipedia-Artikel" aufgebaut wird. Oder die Schüler schreiben einen Artikel auf der Plattform Vikidia (www.vikidia.org). Vikidia ist für 8- bis 13-jährige Kinder gedacht. Die deutsche Version gibt es seit Mitte 2017 [2].
Phase 1: Entdecken, wie Wikipedia funktioniert (ca. 45 min)
Die Schüler fassen noch einmal zusammen, was in der Aktivität 1 gemacht wurde: Sie haben sich mit dem Schluckauf befasst und mit der Analyse von Informationsquellen. Die Schüler rufen nun die Wikipedia-Seite über Schluckauf auf. Die Lehrerin kann die Seite eventuell an die Wand projizieren. Die Klasse untersucht die Struktur der Seite: die Überschriften, die Reiter und Menüpunkte. Es gibt die Möglichkeit, die Sprache zu wechseln (unten links) – in anderen Sprachen sind die Einträge zum Teil länger, zum Teil kürzer. Unter manchen Suchbegriffen erscheint ganz oben, direkt unter dem gesuchten Begriff, ein Kasten mit redaktionellen Kommentaren (dass Artikel sich überschneiden, dass Referenzen fehlen usw.).
Die Schüler sollen sich Gedanken über die Verfasser der Seite machen: "Wer kann/darf einen neuen Wikipedia-Eintrag schreiben? Wer kann einen bestehenden Eintrag verändern, und wie? Was passiert, wenn die angebrachten Korrekturen falsch/ungenau sind?" Die Antworten auf diese Fragen finden die Schüler auf Wikipedia:
Die Lehrerin kann den Schülern vorschlagen, "theoretisch" Änderungen an dem Wikipedia-Artikel über den Schluckauf zu machen: "Wie würdet ihr vorgehen? Was haltet ihr davon, dass jeder jederzeit eine Seite ändern kann? Und wenn jemand unseriöse Änderungen vornehmen würde? Oder ungeprüfte bzw. falsche Aussagen hinzufügen würde?" Den Schülern wird die Bedeutung und die Verantwortung bewusst, die das Schreiben von korrekten, überprüften und überprüfbaren Informationen mit sich bringt.
Die Schüler schreiben – jeder für sich oder alle gemeinsam – einen Absatz über die Funktionsweise von Wikipedia. Zum Beispiel: "Wikipedia hat nicht nur einen, sondern zahlreiche Autoren, die kollaborativ zusammenarbeiten. Jeder kann einen Artikel schreiben. Ein Artikel wird von den anderen Nutzern kontrolliert (das kann manchmal etwas dauern) und manchmal auch durch Redaktionen. Man sollte immer überprüfen, ob eine Information aus Wikipedia uns vertrauenswürdig erscheint, ob sie sich zum Beispiel auf einen wissenschaftlichen Artikel stützt."
Die Klasse kann eventuell eine Tabelle erstellen mit den Unterschieden zwischen Wikipedia und einer herkömmlichen Enzyklopädie.
Den Schülern sollte bewusst sein, dass es immer sinnvoll ist, sich bei Recherchen im Internet nicht nur auf eine einzige Quelle zu verlassen. Man kann Wikipedia zum Beispiel nutzen, um andere Internetseiten zu finden, die auf das gesuchte Thema spezialisiert sind. Oder man klickt auf die Seite, von der die Information ursprünglich kommt und liest dort weiter. Oder man bekommt Ideen, in welche Richtung man noch suchen könnte.
Abb. 5: Schüler im Computerraum
Phase 2: Einen Wikipedia-Artikel schreiben (ca. 45 min)
Die Schüler sollen nun die Funktionsweise von Wikipedia noch besser verstehen: Sie sollen selber einen Wikipedia-Artikel schreiben (oder zumindest einen Wikipedia-ähnlichen Artikel). Sie können ihn auf Papier schreiben, besser ist es jedoch, wenn sie ihn mit einem Texteditor am Computer schreiben. Das Thema des Artikels wird gemeinsam ausgewählt. Jede Gruppe kümmert sich um einen Aspekt: die verschiedenen Teile des Inhalts, Zitate, Bebilderung, Quellenangaben.
Das Ziel ist, dass ein einvernehmlicher Artikel entsteht. Manche Begriffe können (wie ein Link) auf weitere Seiten verweisen. Sie werden unterstrichen.
Phase 3 (optional): Einen Artikel bei Wikipedia veröffentlichen (ca. 45 min)
Um noch weiter in Wikipedia einzutauchen, können die Schüler – mit Hilfe der Lehrerin – ihren Artikel online eingeben. Dafür bietet sich die Seite Vikidia an.
Vikidia ist eine Seite, auf der man das kollaborative Publizieren von Artikeln üben kann. Vikidia richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 13 Jahren.
Wie bei Wikipedia hat man auch bei Vikidia Zugriff auf den Quelltext und auf die Versionsgeschichte (Chronik der Änderungen). Dabei lernen die Schüler aus eigener Erfahrung, wie man kollaborativ einen Artikel verfasst bzw. ändert und wie die Überprüfung der Einträge funktioniert.
Die Schüler können ihre Einträge anschließend in regelmäßigen Abständen aufrufen und beobachten, wie sie sich verändern, wer Änderungen vornimmt und wann diese Änderungen gemacht wurden. Sie können insbesondere überprüfen, ob andere Vikidia-Nutzer Inhalte und/oder Quellenanagaben hinzugefügt haben
Zusammenfassung
Die Schüler sollen die Gründe für die hier durchgeführten Aktivitäten erklären. Die Quellen für Sekundärinformationen, die man im Internet findet, sind von unterschiedlicher Qualität. Um sie sinnvoll und gezielt zu nutzen, muss man ihre Zuverlässigkeit bewerten können (den Verfasser finden, Checklisten zur Überprüfung der Qualität verwenden).
Das Bewerten der Qualität ist besonders wichtig bei gesundheitlichen, geschichtlichen oder wissenschaftlichen Themen, die sich auf unser Leben und die Gesellschaft auswirken. Die Lehrerin kann die Schüler auffordern, einige konkrete Beispiel zu nennen: Medikamente, Zeitgeschichte, der Klimawandel und seine menschengemachten Ursachen usw.
Evaluation
Aktivität 1: Die Schüler führen eine neue Internetrecherche durch, zu einem von der Lehrerin vorgegebenem Thema/Begriff. Sie suchen mit Hilfe der Checkliste nach einer zuverlässigen Informationsquelle.
Aktivität 2: Die Lehrerin wählt eine Wikipedia-Seite aus und bittet die Schüler, diese Seite zu analysieren. Sie sollen Folgendes bestimmen/suchen: die Anzahl der Verfasser, die zu dem Eintrag beigetragen haben, das Datum der letzten Aktualisierung, die redaktionellen Kommentare (falls es welche gibt, und wenn ja, insbesondere die Bemerkungen über fehlende Quellenangaben). Die Lehrerin kann für diese Evaluation den Evaluationsbogen 20 (Verlässliche Informationen finden) verwenden.
Fußnoten
1: Suchanfrage vom 11.1.2023
2: Im Juni 2024 gab es zum Beispiel 51 Artikel in der Kategorie "Person" und 98 Artikel in der Kategorie "Staat".
Letzte Aktualisierung: 9.8.2024