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Homepage > Dokumentation > IPCC-Berichte > IPCC-Sonderbericht „Klimawandel und Landsys­teme” – Zusammenfassung für Lehrende > Langfassung > Teil 3

3. Handlungsoptionen ermöglichen

1 Land, Menschen und Klima in einer wärmer werdenden Welt 2 Landbezogene Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel 3 Handlungsoptionen ermöglichen 4 Was können wir tun?
Autoren:
Publikation: 14.4.2022
Herkunft: Office for Climate Education

Inhalt


STRATEGIEN UND STEUERUNG

ANPASSUNG UND KLIMASCHUTZ – ERFOLGREICHE STRATEGIEN

Die richtigen Strategien können helfen, positive Ergebnisse beim Klima­schutz und der Anpassung an den Klimawandel zu erzielen. Gleichzeitig können dabei auch allgemeinere Entwicklungsziele erreicht werden.

Beispiele für solche Strategien sind Wetter- und Krankenversicherungen, So­zialschutz, Reservefonds und der allgemeine Zugang zu Frühwarnsystemen. Darüber hinaus können eine umweltfreundliche Landwirtschaftsplanung, die Entwicklung von Zertifizierungen für nachhaltige Produktionsweisen und die Flächennutzungsplanung rentabel sein und Anreize schaffen für die Sanierung degradierter Flächen, die Anpassung an den Klimawandel oder die Minderung von Treibhausgasemissionen.

Wirtschaftliche Strategien beinhalten zum Beispiel die Verbesserung des Zu­gangs zu Warenmärkten und Dienstleistungen sowie die Förderung eines um­weltfreundlichen Handelssystems. Zu den finanzpolitischen Strategien gehören ein besserer Zugang zu Finanzdienstleistungen und eine Reform der Subventio­nen, um Anreize für ein nachhaltiges Landmanagement zu schaffen.

Gesundheitspolitische Strategien können gleichzeitig die Ernährung verbessern, die Nahrungsmittelnachfrage beeinflussen, die Gesundheitskosten senken und zu geringeren Treibhausgasemissionen beitragen. Beispiele für entsprechende Maßnahmen sind: die Berücksichtigung einer größeren Vielfalt der Nahrungs­quellen bei öffentlichen Aufträgen, die Entwicklung von Sensibilisierungskam­pagnen und die Schaffung finanzieller Anreize. Die Nahrungsmittelnachfrage kann man beeinflussen, indem man Ernährungsweisen bewirbt, die sich an öffentlichen Gesundheitsrichtlinien orientieren. Das ermöglicht ein nachhaltige­res Landmanagement und trägt außerdem dazu bei, dass weitere Nachhaltig­keitsziele erreicht werden.

KURZ ZUSAMMENGEFASST



POLITISCHE HÜRDEN BEI DER UMSETZUNG DER MASSNAHMEN

Obwohl es verschiedene nachhaltige Landmanagementpraktiken gibt, verhin­dern eine Reihe von Hindernissen ihre breite Anwendung. Oft mangelt es an Wissen und praktischer Erfahrung. Andere Hindernisse sind der feh­lende Zugang zu Ressourcen und landwirtschaftlichen Beratungsdiens­ten sowie unzureichende und ungleiche persönliche und öffentliche An­reize.

Ein weiteres Hindernis ist der Zugang zu Land bzw. der Besitz von Land. Unsicherer Landbesitz bedeutet, dass Menschen, Gemeinschaften und Organi­sationen als Reaktion auf die Auswirkungen des Klimawandels oder andere externe Faktoren weniger in der Lage sind, landbasierte Veränderungen vorzu­nehmen. Dies kann ihre Vulnerabilität erhöhen.

WIE KÖNNEN WIR DIESE HÜRDEN ÜBERWINDEN?

Entscheidungen über das Landmanagement werden auf verschiedenen Ebenen getroffen – vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Staat. Eine gute Koordinierung ist wichtig, da sowohl die Landnutzungs- als auch die Kli­mapolitik oft mehrere Sektoren und Behörden betreffen, die für Umwelt, Was­ser, Energie und Infrastruktur sowie für Gesundheit und Verkehr verantwortlich sind.

Aufgrund der Komplexität der Herausforderungen und der Vielfalt der beteilig­ten Akteure kann eine Mischung verschiedener Strategien bessere Ergebnisse für den Klimaschutz und ein nachhaltiges Landmanagement liefern. Die Umset­zung eines Maßnahmenpakets (anstatt einer einzelnen Maßnahme, die ein einziges Ziel im Blick hat) kann Ressourcen sparen, die Widerstandsfähig­keit von Gemeinschaften erhöhen und die Wiederherstellung von Öko­systemen fördern.

Nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken können zu Landdegradation führen. Wenn man sich der Umweltkosten dieser Praktiken bewusst wird, könnte das Anreize für ein nachhaltigeres Landmanagement schaffen. Diese Kosten abzuschätzen, ist nicht einfach; es ist weitere Forschungsarbeit erforderlich, um diesem Problem auf den Grund zu gehen.

Sowohl die Entscheidungsfindung als auch die Steuerung der Maßnahmen sind effektiver, wenn lokale Interessengruppen in die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen eingebunden werden. Insbesondere kann die Einbeziehung derjenigen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind – wie zum Bei­spiel indigene Völker und lokale Gemeinschaften, Frauen sowie arme und aus­gegrenzte Menschen –, die Wirkung eines nachhaltigen Landmanagements erhöhen.

Für ein nachhaltiges Landmanagement muss zunächst geprüft werden, wo Landnutzungsdruck besteht (z. B. bei der Nahrungsmittelproduktion). Es müs­sen die Auswirkungen des Landnutzungsdrucks, mögliche Präventionsmaßnah­men und Maßnahmen zur Wiederherstellung degradierten Lands ermittelt wer­den. All das hängt von den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedin­gungen vor Ort ab, so dass eine Vielzahl von Interessengruppen an dem Aufspüren des Landnutzungsdrucks beteiligt werden muss.

Dank ihrer engen Verbindung zu ihrer Umwelt und ihres Wissens über das von ihnen bewirtschaftete, genutzte oder besetzte Land, können indigene und lokale Bevölkerungsgruppen mit ihren landwirtschaftlichen Praktiken dazu beitragen, die zusammenwirkenden Herausforderungen des Kli­mawandels, der Ernährungssicherheit und der Erhaltung der Biodiver­sität zu bewältigen und somit die Wüstenbildung und Landdegradation zu bekämpfen (siehe Abb. 15).

Frauen spielen eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Entwicklung, und sind gleichzeitig besonders anfällig für die Auswirkungen des Kli­mawandels. Die Stärkung von Frauen kann Synergien und zusätzlichen Nut­zen für die Haushalte mit sich bringen. Zu den Strategien zur Förderung einer größeren Beteiligung von Frauen an einem nachhaltigen Landmanagement gehören Geldtransfers an Frauen sowie Investitionen in Gesundheit, Bildung, Ausbildung und Kapazitätsaufbau.

FÜR DEN SCHULUNTERRICHT


Beiträge indigener Völker und lokaler Gemeinschaften ...

Abb. 15: Beiträge indigener Völker und lokaler Gemeinschaften zur Steigerung und zur Erhaltung wilder und domestizierter Biodiversität und Landschaften. Das Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Es wirkt sich aber regional aus und ist damit von globaler Bedeutung [1].
Zum Vergrößern auf das Bild klicken.


Fußnote

1: Quelle (angepasst): IPBESGlobal Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services – Summary for Policy Makers
Fotos von Quang Nguyen Vinh, Hans Ripa, Nici Keil, Julia Sadowska, Herbert Bieser, Rattasat, Adli Wahid (auf Pixabay, Pexels und Unsplash)

Reisterrassen

Reisterrassen, Foto und © Quang Nguyen Vinh

Letzte Aktualisierung: 14.10.2024

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