4. Was können wir tun?
Autoren: | |
Publikation: | 14.4.2022 |
Herkunft: | Office for Climate Education |
Inhalt
JETZT HANDELN
Rasches Handeln ist erforderlich, um im Landwirtschaftssektor Risiken und Verluste zu verhindern oder zumindest zu verringern.
Es muss schnell gehandelt werden, weil mit voranschreitendem Klimawandel das Potenzial mancher Klimaschutzmaßnahmen abnimmt. Eine Möglichkeit zur Verringerung von Treibhausgasemissionen besteht zum Beispiel darin, den Gehalt an organischem Kohlenstoff in den Böden zu erhöhen. Die Fähigkeit der Böden als Senken für die Kohlenstoffsequestrierung zu dienen, nimmt jedoch mit steigender Temperatur ab. Darüber hinaus werden Verzögerungen bei der Vermeidung oder Verringerung der Landdegradation bzw. der Wiederherstellung von Ökosystemen wahrscheinlich langfristige Auswirkungen haben. Zu erwarten sind u. a. ein rascher Rückgang der Produktivität von Landwirtschaft und Weideland, die Degradation von Permafrostböden und Schwierigkeiten bei der Wiedervernässung von Mooren.
Eine Verzögerung der Maßnahmen wird irreversible Auswirkungen auf viele Ökosysteme haben, mit negativen Folgen für die Nahrungsmittelproduktion, die Gesundheit der Menschen und den Lebensraum. Das hätte wiederum zunehmend größere wirtschaftliche Folgen in zahlreichen Ländern in vielen Teilen der Welt. Langfristig könnte eine Verzögerung auch zu erheblichen zusätzlichen Treibhausgasemissionen führen und damit die Erderwärmung beschleunigen.
KURZ ZUSAMMENGEFASST
- Eine rasche Verringerung der anthropogenen Treibhausgasemissionen über alle Sektoren hinweg – so wie es ehrgeizige Klimaschutzpfade vorsehen – würde die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf Landökosysteme und Nahrungsmittelsysteme verringern.
- Eine Verzögerung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen über alle Sektoren hinweg könnte sich negativ auf das Land auswirken und eine nachhaltige Entwicklung erschweren.
ZUGANG ZU INFORMATION UND KAPITAL
KAPAZITÄTSAUFBAU, TECHNOLOGIETRANSFER UND WISSEN
Es gibt bereits eine Reihe von Maßnahmen, die sofort umgesetzt werden können. Wissens- und Technologietransfer sind dabei der Schlüssel zum Erfolg, sie können zu einer nachhaltigen Verwendung von Ressourcen beitragen und gleichzeitig die Nahrungsmittelsicherheit in einem sich wandelnden Klima sicherstellen. Die Maßnahmen umfassen die Bewusstseinsbildung, den Kapazitätsaufbau sowie die Aufklärung über nachhaltige Anbaumethoden und Beratungsdienste für Erzeuger und Landnutzer.
MONITORING UND FRÜHWARNSYSTEME
Das Monitoring von Landnutzungsänderungen ist von großer Bedeutung. Der verstärkte Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, die Nutzung von Klimadiensten sowie fernerkundlich erfasste Land- und Klimainformationen über Landressourcen erleichtern das Monitoring.
Die Bereitstellung von Informationen über klimabedingte Risiken ermöglicht rechtzeitige Entscheidungsfindungen und kann die Kapazität von Landmanagern verbessern, auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren. Wenn Daten und Informationen über die Wirksamkeit, die Nebeneffekte und die Risiken neuer Landmanagementpraktiken verfügbar und besser zugänglich sind, kann dies zu einem nachhaltigeren Landmanagement beitragen.
Die Einrichtung von Frühwarnsystemen für extreme Wetter- und Klimaereignisse kann den Menschen helfen, auf die klimatischen Bedingungen zu reagieren, und auf diese Weise Leben, Eigentum und Existenzgrundlagen zu schützen. Saisonale Vorhersagen und Frühwarnsysteme sind besonders für die Nahrungsmittelsicherheit und das Monitoring der Biodiversität (einschließlich Schädlingen und Krankheiten) wichtig.
INVESTITIONEN UND WIRTSCHAFT
Die Kosten stellen oft ein Hindernis für ein nachhaltiges Landmanagement dar. Investitionen in die Landsanierung können jedoch im Endeffekt Vorteile bringen, so dass sich diese Investitionen bereits kurzfristig rentieren. Manche Maßnahmen können zum Beispiel die Ernteerträge und den wirtschaftlichen Wert von Weideland verbessern. Maßnahmen zur Landsanierung verbessern die Lebensgrundlagen und bieten sowohl kurzfristig wirtschaftliche Gewinne als auch längerfristig zahlreiche Vorteile wie den Erhalt der Biodiversität und funktionierende Ökosystemdienstleistungen. Staatliche Unterstützung und ein leichterer Zugang zu Krediten können dazu beitragen, die Hindernisse zu überwinden, mit denen insbesondere arme Kleinbauern konfrontiert sind.
KURZ ZUSAMMENGEFASST
- Kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung der Wüstenbildung und der Landdegradation sowie zum Erhalt der Ernährungssicherheit können längerfristige Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel unterstützen.
- Kurzfristige Maßnahmen können auch auf sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und entwicklungspolitischer Ebene positive Nebeneffekte haben: Sie können zum Beispiel zur Beseitigung der Armut und zu resilienteren Lebensgrundlagen von vulnerablen Bevölkerungsgruppen beitragen.
Foto und © Andrew Itaga / Unsplash
ALLGEMEINE ZUSAMMENFASSUNG
Land liefert Nahrungsmittel, Futtermittel, Fasern, Energie und Süßwasser, ohne die die menschliche Gesellschaft und ihre Wirtschaft nicht existieren könnten. Diese Versorgung ist jedoch bedroht, infolge der beispiellosen, durch die Erderwärmung noch verschärften Ausbeutung von Land und Süßwasser in den letzten Jahrzehnten.
Land spielt eine wichtige Rolle im Kreislauf der Treibhausgase, vor allem in der Landwirtschaft. Eine vernünftige Landnutzung – darunter ein nachhaltiges Management von Wäldern und Ökosystemen – kann jedoch erheblich zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel beitragen.
Durch schnelle und konzertierte Anstrengungen zur Förderung eines transformativen Wandels kann Land erhalten, wiederhergestellt und nachhaltig genutzt werden, während gleichzeitig globale gesellschaftliche Ziele erreicht werden.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023