Vom Bilderbuch zur Naturwissenschaft
Publikation: | 26.5.2007 |
Manche Bilderbücher, die üblicherweise in der Vorschule und in den ersten Klassen der Grundschule gelesen werden, bieten sich als Anregung und Ausgangsmaterial für naturwissenschaftliche Aktivitäten in Vor- und Grundschule geradezu an. Das sprachliche ebenso wie das naturwissenschaftliche Lernen können durch einen "interdisziplinär" gestalteten Einstieg nur gewinnen.
Bilderbücher wecken bei Kindern nicht nur Interesse, sondern sind auch Träger einer in vielen Fällen literarischen oder poetischen Weltansicht. Die Gegenüberstellung mit der Wirklichkeit und mit der Erfahrung können Kinder dazu bringen, so eine Weltansicht in Frage zu stellen und sich eine naturwissenschaftliche Vorstellung aufzubauen. Aber der Übergang von der erfundenen Erzählung zur Realität ist kein ganz einfacher. Auch eine absolut fantastische Geschichte gibt noch keine Garantie für ein Infragestellen. Oft passiert genau das Gegenteil, weil es den Schüler/inne/n schwer fällt, sich dem Bann der Erzählung zu entziehen. Meistens gelingt jedoch der Übergang unter Anleitung der/des Lehrenden. Als Sprungbrett für die Passage von der einen Welt in die andere eignen sich Aufforderungen wie: "Wie wär´s, wenn man das, was das Bilderbuch darstellt, tatsächlich verwirklichen würde? Und wenn man ausprobieren würde, was dann passiert?"
La main à la pâte thematisiert den Fragenkomplex Bilderbücher nicht mit dem Ehrgeiz pädagogischer Vollständigkeit; es sollen nur ein paar Hinweise für die drei Lernstufen und für verschiedene Gebiete gegeben werden. Wir beschränken uns auf "erzählende" Bilderbücher und lassen Sachbücher oder "Dokufiktion" beiseite, und wir laden Sie ein, die Thematik mit Ihren Erfahrungen und Nachforschungen zu bereichern.
Die Aufforderung Ihre Erfahrungen in der Praxis hier einzubringen, hat den Sinn, dass jeder von der Kreativität der anderen profitieren kann (schreiben Sie an admin@sonnentaler.net).
Inhalt
- Allgemeine Grundsätze, die für die meisten Bücher zutreffen
- Das Leben der Pflanzen
- Umwelt (Lernstufe 3)
- Das Leben der Tiere
- Evolution (Lernstufe 3)
- Gegenstände und Materialien
Allgemeine Grundsätze, die für die meisten Bücher zutreffen
Um eine Unterrichtseinheit vorzubereiten, kann der/die Lehrende untersuchen, wie das Buch aufgebaut ist. Welche Mittel wurden für die Ikonografie, für den Text und die Verbindung der beiden verwendet; welches sind die frei erfundenen, welches die realen Elemente der Geschichte? Das macht es leichter herauszufinden, was mit den Schüler/inne/n näher untersucht werden könnte und wie der Einstieg gelingen könnte.
Ein paar Vorschläge für die Arbeit mit den Schüler/inne/n: Gegeneinander abgrenzen, was im Buch naturwissenschaftliche Realität und was freie Erfindung ist. Immer mit dem Gedanken an eine experimentelle Überprüfung.
Der Wortschatz der Autorin/des Autors wird ergänzt durch das Vokabular, auf das man bei der Untersuchungstätigkeit kommt.
Es ist reizvoll, sich die Schreib- und Erklärungsweise der Autorin/des Autors vor Augen zu führen. Damit werden den jungen Schüler/inne/n Mittel an die Hand gegeben, die sie bei ihren eigenen Untersuchungen verwenden können. Das Bilderbuch dient also nicht nur als Auslöser, sondern ist auch eine Hilfe bei der Weiterentwicklung einer zunächst handlungsgebundenen zu einer besser aufgebauten Sprechweise, die den Schüler/inne/n als Vorbild für den Aufbau ihrer eigenen dient.
Die Schüler/innen können auch die Bildverarbeitung der Illustratorin/des Illustrators mit ihrer eigenen in Zeichnungen zu den Versuchen vergleichen, oder sie können sich von den Illustrationen inspirieren lassen.
Auch der Zeitablauf im Bilderbuch kann der Zeitdauer entgegenhalten werden, die von der Klasse bei den Versuchen beobachtet wird. Oft stellt man fest, dass der Zeitablauf verzerrt oder allzu arg verallgemeinert wurde, insbesondere wenn es in den Büchern um die Keimungsumstände von Pflanzen geht. Dann lassen sich die im Buch dargestellten Stufen a posteriori zeitlich neu zuordnen.
Manchmal kann man, wenn man Text und Bild getrennt betrachtet, die verschiedenen Ansichten herausarbeiten und zum Gegenstand der Diskussion machen. Eine kritische Betrachtung des Buches hilft den Kindern, die Sichtweise der Autorin/des Autors zu erkennen und zu analysieren. Der Aufbau von Kenntnissen zum behandelten Gegenstand wird während der ganzen Dauer der Unterrichtseinheit in vielerlei Aufzeichnungen der Schüler/innen dargelegt.
Das Leben der Pflanzen
Die Lektüre eines erzählenden Bilderbuchs – oder mehrerer – zu diesem Thema führt dazu, dass die Schüler/innen in Frage stellen, Versuche machen, und sowohl die Begriffe lebendig/nicht lebendig als auch die Grundfunktionen des Lebendigen mit mehr Abstand betrachten.
Lernstufen 1 und 2
Aus den Lehrplänen
Lernstufe 1:
Beobachtung und Beschreibung der Natur bieten, zusammen mit der
Pflanzenbestimmung, die Gelegenheit auf die Hauptfunktionen des Lebendigen zu
sprechen zu kommen: Wachstum Ernährung, Fortpflanzung.
- Einrichtung, Unterhalt und Beobachtung von Pflanzenkulturen.
Lernstufe 2:
- Lebenserscheinungen der Pflanzen.
- Lebendiges und nicht Lebendiges dadurch unterscheiden, dass man die
Hauptfunktionen des Lebendigen entdeckt. Sich dabei stützen auf die
Beobachtung der Pflanzen – zunächst in der näheren, dann in der weiteren
Umgebung –, und auf die Einrichtung von Pflanzenkulturen in der Klasse
oder im Schulgarten.
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe
- Auslese von Samenkörnern nach Größe, Form, Farbe.
- Vergleich der in der Klasse durchgeführten Aussaaten mit dem Bilderbuch,
sowohl hinsichtlich der Zeiträume wie der Entwicklung der Pflanzen.
Verschiedene Samen ausbringen, sie bezeichnen, beobachten, ihre Entwicklung
über einen genügend langen Zeitraum vergleichen und die Veränderungen
notieren.
- Die Titelfigur scheint ihren Samen ganz richtig auszubringen, nur . (Enormes
Loch, Tasse, Tasse, Tasse.). Man wird bezüglich der Saat um Rat fragen oder
Gärtnereikataloge konsultieren.
- Verschiedene Samen aufschneiden.
- In den Bilderbüchern "Toujours rien?" von Christian Voltz ("Immer noch
nichts?") oder auch "Ten seeds" von Ruth Brown ("Zehn kleine Samenkörnchen")
[beide Bücher sind auf Deutsch nicht erhältlich] erscheint uns die
Schnittdarstellung als ganz selbstverständlich. Aber jungen Schüler/innen geht
dabei ein Licht auf, sie entdecken eine neue Darstellungsweise...
Vorschläge für Ausgangsfragen
- Was wird aus dem Samenkorn im Buch?
- Entwickeln sich alle Samenkörner in gleicher Weise? (Werden sie so groß,
brauchen sie genau soviel (oder so wenig) Zeit zum Wachsen?)
- Was ist ein Samenkorn?
- Wie entwickelt sich das Samenkorn? Ist das wie im Bilderbuch?
- Machen die Gärtner/innen es auch so?
Vierzehn Mäuse und der Kürbis.
Kazuo Iwamura, Findling, 2001 |
"Dieser Kürbissamen ist ein Lebensfunke" hat Großvater gesagt. Die ganze Familie pflanzt den Samen, beobachtet und schützt den Keimling, die Blätter, die sich entfalten, und der kleine Kürbis wächst. Sonne und Regen, Tag und Nacht geben in diesem Bilderbuch den Rhythmus an. |
Lernstufe 3
Aus den Lehrplänen
- Entwicklungsstadien eines (pflanzlichen) Lebewesens
- Entwicklungsbedingungen für Pflanzen
- Die verschiedenen Fortpflanzungsweisen der Pflanzen: ungeschlechtliche
Befruchtung und Fortpflanzung (Stecklinge...)
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe
- Trennung der Variablen: Wasser, Beleuchtung, Temperatur, Zeitdauer, Boden
- Untersuchung der Fortpflanzung von Pflanzen
Vorschläge für Ausgangsfragen
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Samen sich gut
entwickeln?
- Welche Bedürfnisse haben die Pflanzen?
- Haben alle den gleichen Bedarf an Wasser?
- Wie kommt man zu neuen Pflanzen?
- Welches sind die Bedingungen für die Entwicklung der Pflanzen und welches
sind ihre Stadien (dem Buch zufolge)?
- Kann aus einem Stock ein neuer Baum entstehen?
- Wie beeinflussen Abwässer aus der Fabrik das Leben der Pflanzen?
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Umwelt (Lernstufe 3)
Aus den Lehrplänen
Ökologische Erziehung (Lernstufe 3)
Erziehung in Ökologie ist fachübergreifend. In Verbindung mit dem
Ethikunterricht wird ein Bewusstsein für die Komplexität der Umwelt und der
Auswirkungen menschlichen Tuns entwickelt. Gestützt auf wissenschaftliches
Verstehen kommt man zu überlegten Entscheidungen:
- ökologische Herangehensweise in der näheren Umgebung
- Stellung und Rolle der Lebewesen; Vorstellungen von Nahrungsketten und
Ernährungsstrukturen
- Anpassung der Lebewesen an ihre Umgebung?
- Der Weg und die Verwandlungen des Wassers in der Natur
- Wasserqualität
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe
Der Zugang über die Lektüre von Bilderbüchern oder Romanen legt ein Infragestellen, ein Nachdenken über die Tatsachen, die Gründe, die Natur oder die Folgen der verschiedenen Umweltprobleme nahe. Ebenso in Frage gestellt werden die Mittel, die von verschiedenen Akteuren zur Vorbeugung gegen Risiken eingesetzt werden.
Eine vernetzte Lektüre von mehreren Werken führt zum Beispiel dazu, verschiedene Formen von Umweltverschmutzung zu vergleichen, wie auch die Maßnahmen, die ergriffen werden und die Ansichten, die von den verschiedenen Protagonisten vertreten werden. Es kommen die Dinge zum Vorschein, die die Bedeutung der Natur für den Menschen belegen.
Es können Rollenspiele durchgeführt werden: Ausgehend von den gelesenen Büchern werden Karten mit den Argumenten der verschiedenen Akteure hergestellt. So können Diskussionen veranstaltet werden, bei denen jede/r die Ansicht des jeweiligen "Kartenspielers", der ihr/ihm zugeteilt wurde, zu vertreten hat.
Die Rechte und Pflichten der umweltbewussten Mitbürger/innen aufzuzählen, die Bücher miteinander zu verknüpfen, in denen die Akteure nach Lösungen für die Umwelt suchen, vermittelt den Schüler/inne/n eine souverainere und eher politische Haltung.
Der Mann, der Bäume pflanzte
Jean Giono, Quint Buchholz, Sanssouci, 2006 |
Während eines Spaziergangs in der Haute Provence ist Jean Giono
eines Tages einem außergewöhnlichen Menschen begegnet, einem
einsamen und friedlichen Schäfer, der Bäume pflanzte, Tausende
von Bäumen. Im Laufe der Jahre hat der alte Mann sich seinen Traum
erfüllt: die karge trostlose Heide ist zu einer Landschaft voller
Leben geworden...
Eine einfache und großherzige Geschichte, ein rührendes Portrait und eine Hymne an die Natur. |
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Eines Tages im grossen, grünen Wald
Paul Geraghty Sankt Gabriel, Mödling, 1992 |
Im schönen und üppigen Dschungel, versucht eine kleine Maus einzuschlafen. Vergebens: Die Tiere um sie herum machen viel zu viel Lärm. "Hört auf mit diesem Krach!" schreit sie lauthals. Plötzlich sind die Tiere still und es ertönt das Lärmen einer schrecklichen Maschine, die die Bäume fällt... Das raubt der kleinen Maus nun wirklich den Schlaf... | |
Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder oder die
Veränderung der Landschaft
Sauerländer, 1973 |
Mappe mit einer Serie von aufklappbaren Bildern, auf denen die Veränderungen einer Landschaft und die Folgen des Städtebaus im Lauf der Jahre gezeigt werden. | |
He, du! Runter von unserm Zug!
John Burningham Sauerländer, 1999 |
Ein Bilderbuch über den Umweltschutz und den Schutz bedrohter Arten. Ein kleiner Junge geht schlafen, sein Zug liegt am Fußende des Bettes. Der Zug setzt sich in Bewegung, an Bord der kleine Junge und sein Hund. An jeder Haltestelle sammelt er ein vom Aussterben bedrohtes Tier ein (einen Kranich, einen Elefanten, einen Eisbären,...). |
Das Leben der Tiere
Lernstufe 1
Beobachtung der Eigenschaften des Lebendigen
Kleine Kinder haben eine besondere Beziehung zu Tieren. Deshalb entdecken sie
auch schnell bestimmte Eigenschaften der Lebewesen: Ein Tier wird geboren,
wächst heran, pflanzt sich fort und stirbt.
Beobachtung und Beschreibung der Natur bieten die Gelegenheit, in Verbindung
mit der Bestimmung von Tieren, auf die Hauptfunktionen des Lebendigen zu
sprechen zu kommen: Wachstum, Ernährung, Fortpflanzung, Fortbewegung (bei den
Tieren).
- Einrichtung und Beobachtung von Aufzuchten
Lernstufe 2
- Die Lebensäußerungen der Tiere
- Lebendiges und nicht Lebendiges dadurch unterscheiden, dass man die
Hauptfunktionen des Lebendigen entdeckt.
- Sich auf die Beobachtung von Tieren stützen, zunächst in der näheren, dann
in der weiteren Umgebung, und auch in der eigenen Aufzucht.
- Geburt, Wachstum, Fortpflanzung (die erst in der Lernstufe 3 behandelt wird)
- Nahrung und Ernährungsweisen (bei Tieren);
- Fortbewegung (bei Tieren);
Lernstufe 3
- Entwicklungsstadien eines Lebewesens (eines Tieres);
- Die verschiedenen Fortpflanzungsweisen (der Tiere): Zeugung
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe (alle Lernstufen)
- Eine Aufzucht einrichten. Nachdem Raupe, Kaninchen, Fische im Bilderbuch
betrachtet wurden, verschiedene Aspekte nachprüfen. Gleichzeitig üben, nach
der Natur zu zeichnen (Beobachtungsskizze).
- Anschließend Rückkehr zum Text: Vergleich von Erzählung und Realität.
- Sich eine Einrichtung ausdenken und dann aufbauen (Vermarium oder
Regenwurm-Schaukasten), die Spuren von Regenwürmern abzeichnen und miteinander
vergleichen.
- Sich eine Einrichtung ausdenken, mit der sich Nahrungs-, Helligkeits- oder
Temperaturvorlieben der Tiere feststellen lassen.
Vorschläge für Ausgangsfragen
- Ist das eine echte Raupe?
- Wie entwickeln sich Fische und Frösche?
- Welches sind ihre Entwicklungsstadien?
- Mit welchen Verwandlungen passen sie sich an ihre Umwelt an? (Zum Beispiel
im Fall der Frösche)
- Pflanzen sich alle Tiere auf die gleiche Weise fort?
- Wie lässt sich die Welt des Regenwurms beobachten?
- Wie bewegen sich Fische fort?
- Wie kommen die Tiere zu ihrer Nahrung?
- Stimmt es, dass Kaninchen nur Möhren mögen?
Die kleine Raupe Nimmersatt
Eric Carle Gerstenberg, 1994 |
Eines Sonntags schlüpft eine Raupe aus ihrem Ei. Sie hat großen Hunger. Am Montag isst sie einen Apfel, am Dienstag zwei Birnen, am Mittwoch drei Pflaumen, usw. Sie wird dick und rund, baut sich ein Kokon und verwandelt sich schließlich in einen wunderschönen Schmetterling. | |
Fisch ist Fisch
Leo Lionni, Beltz, 2004 |
Eine Kaulquappe und ein kleiner Fisch wachsen zusammen in einem Teich auf. Die Kaulquappe bemerkt eines Tages, dass ihr Vorderbeine wachsen. Nach einer langen Verwandlung verlässt der Frosch den Teich, lässt den kleinen Fisch allein und entdeckt die Welt... Als er wiederkommt, erzählt er dem Fisch so begeistert von seinen Erlebnissen, dass dieser auch versucht den Teich zu verlassen. Aber ein Fisch ist nur ein Fisch! | |
Der Regenbogenfisch
Marcus Pfister, Nord Süd-Verlag, 1996 |
Der Regenbogenfisch ist der schönste Fisch aller Ozeane. Seine Schuppen glitzern und funkeln in allen Regenbogenfarben. Aber vor lauter Stolz und Eitelkeit ist er ganz einsam. Eines Tages schenkt er einem kleinen Fisch eine seiner Glitzerschuppen, dann eine andere, und noch eine... | |
Schmeckt's, Herr Hase?
Claude Boujon, Moritz, 2002 |
Der Hase mag keine Möhren mehr. Er schaut in den Tellern seiner Nachbarn nach, findet dort aber nichts, was ihm schmeckt ... es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als sich selbst einen Topf voller Möhren zu kochen. |
Evolution (Lernstufe 3)
Aus den Lehrplänen
- Beobachtung und Vergleich der Lebewesen mit dem Ziel, sie zu klassifizieren
- Erarbeiten von ein paar grundlegenden Klassifizierungskriterien, Annäherung
an die wissenschaftliche Klassifizierung (Lernstufe 2)
- Ein paar Kenntnisse über die Evolution der Lebewesen (Lernstufe 3)
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe
- Die Klassifizierung in der Erzählung mit der Wirklichkeit vergleichen.
- Andere Klassifizierungskriterien finden.
Unterrichtseinheiten zur Klassifizierung sowie pädagogische Unterlagen zur Phylogenese und didaktische Prinzipien finden Sie unter den Aktivitäten für die Klasse – Biologie – Klassifizierung von Lebewesen.
Die Lektüre der folgenden Bücher kann man auch miteinander verknüpfen.
Der Baum des Lebens
Peter Sis Hanser, 2004 |
Charles Darwin entdecken. | |
Oskar, das Schnabeltier
Gerald Stehr, Willi Glasauer Aufbau-Verlag, 2002 |
Die Schule beginnt wieder: Oskar, das Schnabeltier, weiß nicht, zu
wem es sich setzen soll. Soll er zu den Milchtrinkern gehen, zu denen,
die einen Schnabel haben oder zu denen, die ein Fell besitzen? Die
Lehrerin muss sich also über die Sitzordnung ihrer Schüler
Gedanken machen.
Es wird klassifiziert: "Ihr werdet Gruppen bilden" und eines der ersten Kriterien ist "Alle, die Milch trinken kommen in eine Gruppe." Daraufhin stellt sich die Frage, wohin man Oskar zuordnen kann. Das ist nicht so einfach. Er ist ein Säugetier, schlüpft aber wie ein Reptil aus dem Ei, er hat einen Schnabel, aber gleichzeitig Zähne, er hat Schwimmhäute, aber auch Krallen und ein Fell. Die Doppelseite am Ende des Buchs fasst Wissenswertes über die Klassifikation von Lebewesen und über Schnabeltiere zusammen, es wird ein einfaches Klassifikationsbeispiel gezeigt. |
Gegenstände und Materialien
Lernstufe 1
Entdecken der gegenständlichen Welt, vorbeugende Erziehung in Sachen Gefahren und Risiken.
- Erste Vorstellungen von dem was ein System ist, und was seine Elemente sind.
- Die Verwendung verschiedener technischer Gegenstände in funktionalen
Zusammenhängen führt zunächst dazu, dass ihre Anwendungsmöglichkeiten entdeckt
werden, und die Benutzer/innen Geschicklichkeit im Umgang mit ihnen erwerben.
Unter den gegebenen Umständen lassen sich einfache Fragen stellen: Wozu dienen
diese Gegenstände? Wie sind sie zu verwenden? Woher kommen sie?
- Zusammenbauen und Zerlegen.
Lernstufe 2
Gegenstände und Materialien
- Entdeckung von Gegenständen, von ihrer Handhabung, von ihrer Verwendung;
entsprechende Regeln zur Vorbeugung von Gefahren;
- Untersuchungen zu Herkunft und Entstehung und zu Zukunftsperspektiven dieser
Dinge.
Lernstufe 3
Die von Menschen aufgebaute Welt
Suche nach technischen Lösungen, die eine Auswahl und eine vernünftige
Verwendung von Gegenständen und Materialien ermöglichen:
- Elektrische Schaltungen, die von Batterien gespeist werden: Leiter und
Isolatoren; Parallel- und Hintereinanderschaltungen;
- Sicherheitsprinzipien im Umgang mit Elektrizität;
- Hebel und Waagen; Gleichgewichte;
- mechanische Gegenstände; Übertragung von Bewegungen.
Mögliche, von den weiter unten aufgeführten Bilderbüchern ausgehende Unterrichtsabläufe
- Im Anschluss an die Lektüre kann man die Kinder auffordern, die Einrichtung
zu bauen, mit der der Wolf das Schwein fangen konnte?
- Die Umstände mit einem Seilzug nachahmen.
- Ausstellung der Geräte und Vorführung durch die Kinder + Zeichnungen/Texte
der verschiedenen Bauphasen.
- Schreiben der Bauanleitung.
- Die gezeichneten und beschriebenen Maschinen verwenden Seilzüge und
Räderwerke, die zu weiteren technologischen Schöpfungen veranlassen können
[Hier wird auf das Buch "Munari's Machines" von Bruno Munari angespielt, das
im Deutschen nicht erhältlich ist, Anmerkung des Übersetzers].
Ein Beispiel aus dem Kindergarten: So nähern wir uns der Funktionsweise von einem Seilzug und den Vorstellungen von "schwerer als", "leichter als", sowie der schematischen Darstellung (Pfeile zur Andeutung von Auf- und Abwärtsbewegung...).
Vorschläge für Ausgangsfragen
- Wie kann der Elefant mit der Maus wippen?
- Warum ist das Haus des dritten Schweinchens stabiler als die anderen?
- Sind die beschriebenen Maschinen funktionsfähig? [Hier wird auf das Buch
"Munari's Machines" von Bruno Munari angespielt, das im Deutschen nicht
erhältlich ist, Anmerkung des Übersetzers]
Plumps!
Philippe Corentin, Moritz, 2003 |
Allein auf dem Grund eines Brunnens ist ein Frosch Zeuge einer erstaunlichen Vorstellung: Es ist die Geschichte eines Wolfes, der in einen Brunnen fällt... Mit Hilfe der Rolle, des Seils und der zwei Eimer schafft er es, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, lockt aber gleichzeitig andere in die Falle. | |
Alle unsere Freunde
Lynn Munsinger, Anne Tompert Lentz, 2002 |
Zwei Fragestellungen werden beschrieben: 1) Wie kann der Elefant mit seiner Freundin, der Maus, schaukeln. 2) Wie könnte der Elefant mit der Maus schaukeln, ohne dass ihnen andere Tiere dabei helfen. | |
Die drei kleinen Schweinchen
Gondrom Verlag |
Drei kleine Schweinchen ziehen in die Welt hinaus. Das erste baut sich ein Haus aus Stroh, das zweite eins aus Holz und das dritte eins aus Ziegelsteinen. Ein Wolf klopft an die Tür des Strohhauses. Das Schweinchen lässt ihn nicht herein. Daraufhin zerstört der Wolf das Haus und frisst das Schweinchen auf. Genauso ergeht es auch dem zweiten Schweinchen... |
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023