Erfahrungsbericht zur Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005
Autoren: | |
Publikation: | 22.9.2005 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Einige wissenschaftliche Aspekte, praktische Ratschläge und pädagogische Anleitungen zum Thema Sonnenfinsternis |
Material: | Scheiben aus Pappe |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
3. Oktober 2005, die Sonne verfinstert sich!
Am Montag, dem 3. Oktober 2005, konnten Schüler (in Spanien, Algerien, Libyen, Äthiopien) im Verlauf des Vormittags, bei wolkenlosem Himmel, ein spektakuläres astronomisches Ereignis erleben: eine partielle Sonnenfinsternis. Zu diesem Thema geben wir im Folgenden einige Informationen, darunter auch Hinweise für sehr einfache Aktivitäten, die vor und während eines solchen Ereignisses mit der Klasse durchgeführt werden können.
Die sichelförmige Sonne
Paris, 9.45 Uhr: Die Sonne wird langsam vom Mond verfinstert (der Mond – es ist gerade Neumond – bleibt unsichtbar, weil die Sonne ihn "von hinten anscheint"). Sie verliert langsam ihre runde Gestalt. Gegen 11 Uhr ist sie sichelförmig. Erst um 12.15 Uhr ist die Sonnenscheibe wieder vollständig zu sehen.
Die ringförmige Sonnenfinsternis in Madrid
Noch ein wenig weiter im Süden, in Spanien, wird die Bevölkerung von Madrid eine ringförmige Sonnenfinsternis erleben. Dieses Phänomen ist einer totalen Finsternis sehr ähnlich. Der Unterschied besteht darin, dass bei der ringförmigen Finsternis der Durchmesser des Mondes ein wenig kleiner erscheint als derjenige der Sonne: Der Mond ist bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis ein Stück weiter von der Erde entfernt als bei einer totalen Finsternis. Während der maximalen Finsternis bleibt somit ein leuchtender Ring sichtbar, der verhindert, dass die Sonnenscheibe wie bei einer totalen Finsternis (die vom 11. August 1999 zum Beispiel) völlig dunkel wird. Im Laufe des folgenden Simulationsspiels können die Schüler entdecken, wie die Sonne auf drei verschiedene Weisen vom Mond verfinstert werden kann.
Beobachtung der Finsternis: Vorsicht, Gefahr für die Augen!
Die Sonne darf auf keinen Fall mit bloßem Auge betrachtet werden, auch nicht mit Hilfe von improvisierten Filtern (wie etwa übereinander gelegte Sonnenbrillen oder rußgeschwärztes Glas oder ein Dia). Solche "Filter" lassen einen Teil der äußerst schädlichen Sonnenstrahlung durch. Sonnenstrahlung ist deswegen so gefährlich, weil die durch sie bewirkten irreversiblen Verletzungen der Netzhaut keine Schmerzen verursachen. Nur im Handel erhältliche Filter, die völlige Sicherheit garantieren, dürfen verwendet werden: Sonnenfinsternis-Brillen und Schweißerbrillen der Filterstufe 14.
Abb. 1: Kinder mit Sonnenfinsternis-Brillen
Die ideale Lösung besteht darin, das projizierte Bild der Sonne mit einem einfachen und billigen Apparat, einem "Solarskop", zu betrachten. Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 11 bis 13 cm und kann von mehreren Schülern gleichzeitig beobachtet werden.
Abb. 2: Kinder schauen durch ein Solarskop.
Sichelförmige Sonnen unter den Bäumen
Sie haben keine "Sonnenfinsternis-Brillen" und auch kein "Solarskop"? Kein Problem! Sie können die Finsternis auch auf dem Boden oder auf einer von der Sonne beschienenen Mauer beobachten.
Unter Bäumen ist nämlich häufig folgendes Phänomen zu beobachten: Manchmal sind im Schatten des Laubwerks runde bis leicht ovale Lichtflecke zu erkennen. Diese Flecken wären exakt rund, wenn die Sonne vertikal über dem Baum stehen würde. Es handelt sich bei diesen Lichtflecken um Abbilder der Sonne selbst! Um sogenannte Sonnentaler, die auch dieser Internetseite ihren Namen gegeben haben, siehe: "Das Geheimnis der Sonnentaler".
Bei einer partiellen Sonnenfinsternis sind diese Lichtflecke nicht rund, sondern sichelförmig – Abbilder der teilweise verdeckten Sonne. Siehe auch: Beobachtung einer Sonnenfinsternis.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023