Einleitung zu "Biodiversität macht Schule!"
Autoren: | |
Publikation: | 22.1.2012 |
Lernstufe: | 3 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
- Zusammenfassung des Projekts "Biodiversität macht Schule!"
- Warum sollte man sich in der Schule mit Biodiversität befassen?
- Partner des Projekts "Biodiversität macht Schule!"
Wie ist dieses pädagogische Modul anzuwenden?
Das für die Lernstufe 3 konzipierte Modul beinhaltet eine Reihe von "gebrauchsfertigen" Aktivitäten, die Schritt für Schritt dargestellt sind. Es werden Unterrichtsmaterialien angegeben sowie mögliche Reaktionen der Schüler beschrieben. Der Lehrer bekommt Hilfestellungen an Stellen, an denen Probleme, wissenschaftlicher oder pädagogischer Art, auftreten können. Außerdem können sich Lehrende in den wissenschaftlichen Hintergründen mit den großen Themen vertraut machen, die mit der Biodiversität zusammenhängen.
Die im Mittel anderthalb Stunden langen Unterrichtsstunden bauen aufeinander auf. Für jede Unterrichtsstunde sind die Ziele und die angestrebten Kenntnisse und Fähigkeiten angegeben; außerdem die Liste der benötigten Materialien, ein möglicher Ablauf des Unterrichts sowie Hinweise für eventuelle Fortsetzungen. Es sind weiterhin typische Fragen oder Schlussfolgerungen aufgeführt, die dem Lehrer die Anleitung erleichtern sollen. Dort, wo das Arbeiten mit Unterlagen notwendig wird, steht eine Reihe von Bildtafeln und Arbeitsblättern zur Verfügung.
Abb. 1: Ein Kind beim Klassifizieren
Der hier vorgestellte Verlauf der Unterrichtsstunden folgt einem geeigneten roten Faden. Es steht dem Lehrer natürlich frei, die Reihenfolge beliebig zu ändern bzw. der Klasse anzupassen, oder auch nur die Arbeitsblätter als Grundlage für seinen Unterricht zu verwenden. Es mag zum Beispiel sinnvoll sein, die Unterrichtseinheit 2 (in der die Biodiversität vor Ort beobachtet wird) vorzuziehen. Je nachdem, in was für einer Umgebung sich die Schule befindet, und je nachdem, wie viel Zeit er investieren möchte, kann der Lehrer den Untersuchungsgegenstand an ganz konkrete Beispiele aus dem Alltag der Kinder oder an gerade in den Medien besprochene Themen anpassen.
Das Unterrichtsmodul ist so konzipiert, dass es mit den verschiedensten "Zugängen" zur Natur durchgeführt werden kann, ob in der Stadt oder in ländlicher Umgebung. Während die meisten Unterrichtsstunden zu jeder beliebigen Jahreszeit durchgeführt werden können, wird man eine Beobachtung der Biodiversität in der Natur idealerweise im Frühling beginnen – die Biodiversität ist schließlich eng mit dem Rhythmus der Jahreszeiten und den damit einhergehenden natürlichen Zyklen verknüpft.
Die Biodiversität forschend erkunden
In diesem Unterrichtsmodul soll die Klasse das Thema Biodiversität forschend erkunden. Diese Herangehensweise, die La main à la pâte und Sonnentaler sehr am Herzen liegt, führt die Schüler unter Anleitung des Lehrers dazu, selbständig zu beobachten, zu hinterfragen, nach Mitteln zu suchen, um etwas Bestimmtes zu erforschen und sich so ihre Erkenntnisse selbst anzueignen – und nicht über Bücher oder das Internet. Sie sind dadurch gezwungen, die erhaltenen Informationen kritisch zu betrachten.
Das Erforschen der Biodiversität besitzt eine starke deskriptive Komponente: Hier wird die Vielfältigkeit der Welt erforscht, eine für die Schüler sehr stimulierende Aktivität. Die Untersuchung der Biodiversität bietet zwar weniger Raum für "Experimente" im engeren Sinne – wie man sie aus der Physik oder der Chemie kennt –, trotzdem steht das Erforschen im Mittelpunkt: Es werden Fragestellungen formuliert, Modelle aufgestellt, Unterlagen studiert, diskutiert, und vor Ort die Natur beobachtet.
Wie viel Zeit muss man für das Projekt aufwenden?
Die Biodiversität zu erkunden ist sicherlich, insbesondere in den Klassen 4 bis 6, in jeder Hinsicht ein ehrgeiziges Unterfangen. Ihre Klassifizierung und Geschichte sowie ihre Empfindlichkeit gegenüber menschlichen Eingriffen wird in 14, im Mittel anderthalbstündigen Unterrichtsstunden erkundet. Ein Teil der Unterrichtsstunden ist fakultativ, sie können, falls die Zeit knapp ist, übersprungen werden.
Das pädagogische Modul ist so konzipiert, dass es innerhalb eines Schuljahres durchgeführt werden kann, es kann sich aber durchaus auch über mehrere Schuljahre hinziehen.
Dem Lehrer ist zu raten, sich vorab in die Materie einzulesen und sich mit den Themen und Konzepten wirklich vertraut zu machen. Er muss auf zahlreiche Fragen der Schüler gefasst sein.
Benötigte Materialien
Die Aktivitäten dieses Moduls benötigen nur gängige Materialien, die nicht viel kosten. Für einige Unterrichtsstunden müssen die Bildtafeln und Arbeitsblätter ausgedruckt bzw. fotokopiert werden – und zwar farbig – Biodiversität ist zum großen Teil auch eine Diversität der Farben. Die Bildtafeln können zum Beispiel laminiert werden; auf diese Weise sind sie geschützt und können jahrelang verwendet bzw. in mehreren Klassen eingesetzt werden.
Die einzelnen Bildtafeln können entweder einzeln im jpg-Format heruntergeladen werden oder als Gesamtdokument im pdf-Format (70 MB). Die auszufüllenden Tabellen für die Klassifizierung der Tiere und die Arbeitsblätter für die Feldforschung gibt es auch im Excel-Format, damit der Lehrer sie leicht ändern kann, falls er das wünscht.
Aufstellung der Materialien für die 14 Unterrichtsstunden des Moduls
- ein (neues!) Heft, das als "Biodiversitätsbuch" dienen soll
- Klarsichthüllen
- Papierblätter im A4- und A3-Format
- eine Schere und Kleber
- Ausrüstung für die Feldforschung: Handschuhe, Netze, Kescher, Schachteln, Alufolie, Mülltüten
- ein Thermometer
- Lupen
- eine Schaufel
- ein Lineal, ein Zollstock oder Maßband
- ein Kompass
- eine Plastikflasche
- eine Schreibtischlampe
- ein Stück Maschendraht
- 95%-iger Alkohol
- eine Digitalkamera
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023