Unterrichtsstunde 4: Bei der Prävention aktiv mitmachen
Autoren: | |
Publikation: | 15.4.2005 |
Lernstufe: | 3 |
Ziele: |
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Dauer: | 1 Stunde 30 Minuten |
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Für die Klasse (fakultativ):
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Herkunft: | Sécurité Solaire/La main à la pâte, Paris |
Diese Unterrichtsstunde, die besonders geeignet ist, die Familien mit einzubeziehen, ist gleichzeitig eine Schlussfolgerung und eine Konkretisierung des Moduls. Sie stützt sich auf die Interdisziplinarität des Themas und setzt den Schwerpunkt auf die Beherrschung der Sprache. Mit Hilfe verschiedener Kommunikationsmittel (Charta, Ausstellung, Umfrage usw.) stellen die Schüler ihre Überlegungen dar und fassen die in den vergangenen Unterrichtseinheiten behandelten Kenntnisse zusammen. Sie verbinden die erworbenen wissenschaftlichen Kenntnisse mit Fragen der Gesundheitserziehung.
Klassengespräch
Durch diese wichtige Unterrichtsstunde kann sich ein einfaches pädagogisches Projekt zu einer regelrechten lokalen Präventionskampagne entwickeln. Die Kinder bekommen den Arbeitsauftrag, ihre neuen Kenntnisse und Fähigkeiten weiterzugeben, indem sie andere Akteure (Eltern, Mitschüler, Schulärzte, Mitarbeiter in Sportvereinen und Freizeiteinrichtungen, Lokalpolitiker, Journalisten, Geschäftsleute usw.) einbinden und befragen. Mit anderen kommunizieren bedeutet jedoch klar und anschaulich zu formulieren. Die Klasse muss sich auf die wesentlichen Punkte und die Hauptbotschaften einigen. Nachdem dieser Schritt getan ist, können die Schüler mittels einer Werbekampagne, einer journalistischen oder einer spielerischen Aktion mit der Präventionsarbeit beginnen.
Wir geben nachstehend einige Anregungen für mögliche Aktionen in den Klassenstufen 4 bis 6. Das Arbeitsblatt 7: "Mit der Sonne gut leben – die 10 wichtigsten Ratschläge" kann dem Lehrer dabei helfen, die Gruppendiskussionen mit Ideen anzureichern und eine Charta auszuarbeiten.
Einige Anregungen
1. Anregung: Ausarbeitung einer Charta für die Schule
Die Schüler erarbeiten (d. h. schreiben, entwerfen ein Layout, illustrieren usw.) eine Charta mit den richtigen Verhaltensweisen zur Prävention von Risiken intensiver Sonnenbestrahlung. Diese Charta kann von dem Direktor, dem Lehrer und anderen Personen mit Erziehungsauftrag (Eltern, Schulärzten, Horterziehern) begutachtet und anschließend innerhalb und außerhalb der Schule ausgehängt und/oder verteilt werden.
Abb. 1: Beispiel einer Charta
2. Anregung: Verbesserung des Sonnenschutzes in der Schule
Nachdem die Schüler ausfindig gemacht haben, wo/wie man den Sonnenschutz an der Schule verbessern könnte (z. B. fehlender Schatten auf dem Schulhof oder Aktivitäten im Freien, die in der risikoreichen Mittagszeit geplant sind), können sie sich Aktionen überlegen, um diese Probleme zu beheben, und diese den Erwachsenen vorschlagen: Eltern, Lehrern, dem Bürgermeister, Elternvertretern usw.
3. Anregung: Werbung mit einer Präventionsbotschaft erstellen
Bei der Untersuchung von Werbeanzeigen und Werbespots (Zeitungen, Fernsehen usw.) werden die Schüler feststellen, dass dort oft ein sehr positives Bild von der Sonne übermittelt wird, was teilweise zu gefährlichen Verhaltensweisen führt. Die Kinder sollen jetzt ihrerseits Werbeslogans erfinden, die im Rahmen der Gesundheitserziehung die Öffentlichkeit für die Gefahren der Sonneneinstrahlung sensibilisieren. Diese Werbung kann in Form eines Plakats, eines Radiospots, eines Multimediadokuments usw. daherkommen.
Abb. 2: Beispiel für ein Plakat mit Präventionsbotschaft
4. Anregung: Eine Ausstellung organisieren
Die Klasse kann eine kleine Ausstellung organisieren (die in und/oder außerhalb der Schule, z. B. im Rathaus, in Apotheken oder bei Optikern gezeigt wird), um auf die Gefahren durch die Sonne hinzuweisen und den Einsatz der verschiedenen Sonnenschutzmittel zu fördern. Aus der Ausstellung kann auch eine Wanderausstellung werden (dafür eventuell nach einem "Sponsor" suchen).
Abb. 3: Plakat über die Gefahren für verschiedene Hauttypen
Abb. 4: Plakat zur Intensität der UV-Strahlen an verschiedenen Orten
5. Anregung: Eine originelle Sonnenuhr bauen
Die Klasse bastelt eine Sonnenuhr, die nicht die Uhrzeit anzeigt, sondern Ratschläge zum Sonnenschutz gibt. Ein senkrecht platzierter Zeiger (Gnomon) wirft seinen Schatten auf eine waagerechte Unterlage. Je nach Tageszeit, d. h. je nach Stand der Sonne am Himmel, ist der Schatten mehr oder weniger lang. Entsprechend der Schattenlänge können konzentrische Kreise auf die Unterlage gezeichnet werden (der kleinste Kreis entspricht dem kürzesten Schatten, also dem Zeitpunkt, an dem die Sonne am stärksten "brennt"). In die Kreise werden dann die adäquaten Schutzmaßnahmen geschrieben oder gezeichnet. Die Sonnenuhr kann als tragbares Objekt konzipiert werden (z. B. ein Modell aus Pappe) oder sie kann auf dem Schulhof fest installiert werden.
6. Anregung: Prävention durch Spiele
Die Klasse kann ein Spiel entwerfen, z. B. ein riesiges Würfelspiel, bei dem auf jedem Feld eine Testfrage gestellt wird. Richtige (gut begründete) Antworten werden durch ein Objekt (Hut, Sonnenbrille, T-Shirt, Sonnenschirm, Sonnencreme) belohnt: Wer auf dem letzten Feld des Spiels ankommt (am Strand) und das ganze Arsenal an Sonnenschutzmitteln beisammen hat, hat gewonnen. Die Schüler lassen anschließend die anderen Kinder der Schule und/oder des Horts spielen (Erziehung durch Gleichaltrige) ... oder die Eltern im Rahmen eines Schulfestes.
Abb. 5: Ein Würfelspiel
7. Anregung: Eine Umfrage durchführen
Die Kinder führen in der Schule oder in ihren Familien (mit den Eltern, Großeltern und Urgroßeltern) eine Umfrage durch, um beispielsweise verschiedene Verhaltensweisen im Hinblick auf Kleidung, Sonnenexposition und Sonnenschutz zu erfragen. Durch diese Umfrage werden die Kinder – in Verbindung mit dem Geschichtsunterricht – lernen, wie sich seit der Einführung des bezahlten Urlaubs unsere Lebensweise und damit auch unser Verhältnis zur Sonne verändert hat. Diese Untersuchung kann sich auch auf eine Literaturrecherche stützen und Thema eines Referats sein.
8. Anregung: Multimediareportage
Die Schüler können eine Multimediareportage zusammenstellen, die die in der Klasse durchgeführten Aktivitäten beschreibt. Dazu verfassen sie Texte, machen Fotos und/oder eine Videofilmaufnahme, fertigen Zeichnungen an und erstellen daraus am Computer ein Multimediadokument. Diese Reportage kann dann auf der Internetseite der Schule veröffentlicht werden.
9. Anregung: Einbeziehung der Medien
Die Experimente und die von der Klasse durchgeführten Aktionen zur Prävention können ein sehr interessantes Thema für Presse und Rundfunk sein. Nachdem die Schüler eine Pressemitteilung verfasst haben, nehmen sie Kontakt zu Journalisten auf, laden sie in die Schule ein und übergeben ihnen die Pressemitteilung.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023