Informationsblatt 11: Bewegungen und Ortsveränderungen
Publikation: | 26.3.2009 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Aus den Lehrplänen
Lernstufe 2:
- Lebensäußerungen beim Kind
- Die Bewegungen (Rolle des Knochengerüsts und der Gelenke)
Lernstufe 3:
- Menschlicher Körper und Gesundheitserziehung
- Die Körperbewegungen (Funktionsweise der Gelenke und der Muskeln)
Erschwernisse durch den gängigen Sprachgebrauch
- Die Schüler kennen die Muskeln, aber sie verbinden das Fleisch, das sie essen, nicht mit Muskeln.
- Nerven werden oft mit Sehnen oder Bändern verwechselt und umgekehrt.
- Manchmal verwechseln die Schüler "riechen" und "atmen".
Erschwernisse aufgrund von vorgefassten Meinungen der Schüler
Schüler zeichnen Knochen in stereotypen Formen oder auch so, dass ihre Zahl und ihre Lage in den Gliedmaßen keine Bewegung zulassen würde. Sie stellen weder die die Bewegung verursachenden Muskeln dar, noch deren Angriffspunkte. Die Schüler denken sogar oft, dass das Skelett sich von sich aus bewegt, wie im Zeichentrickfilm.
Schüler stellen sich oft vor, dass die Sinnesempfindungen durch "Röhren” transportiert werden.
Ein paar Klippen, an denen Beobachtung und Experiment scheitern könnten
Modelle sollten nur dann verwendet werden, wenn gleichzeitig auch die reale Bewegung von Gliedmaßen kritisch beobachtet wird.
Gummibänder sind keine guten Modelle für Muskeln, da Muskeln im kontrahierten Zustand angespannt sind und nicht im gestreckten.
Kenntnisse
Bewegungen in den Gelenken von Wirbeltieren sind möglich, weil Muskeln starre Elemente bewegen, nämlich die das Skelett bildenden Knochen.
Die Muskeln der Gliedmaßen sind auf beiden Seiten eines Gelenks an den Knochen befestigt. Sehnen befestigen die Muskeln an den Knochen. Bänder dienen dazu, die Knochen über das Gelenk hinweg miteinander zu verbinden.
Bei einer Kontraktion wird die Lage der starren Knochen durch die Verkürzung der Muskeln verändert. Muskeln, die Teile eines Gliedes einander nähern, nennt man Beugemuskeln, solche, die die Teile voneinander entfernen, heißen Streckmuskeln. Muskeln, die einander entgegenarbeiten, wie die Beuge- und Streckmuskeln, nennt man Antagonisten (Gegenspieler).
Das Gehen, das Laufen, das Springen, ... sind das Ergebnis von mehreren Grundbewegungen (Beugungen und Streckungen).
Dank der Sinnesorgane empfängt ein Lebewesen Nachrichten aus der Umgebung, die im Gehirn verarbeitet werden, so dass das Lebewesen handeln und sich mitteilen kann.
Es gibt "willkürliche" Bewegungen, wie die der Gliedmaßen und "unwillkürliche", wie die des Herzens. Die aufrechte Haltung und alle Bewegungen sind nur mit zahlreichen Nervensignalen möglich. Sinnesempfindungen werden von empfindlichen Zellen (Rezeptoren) in einem Sinnesorgan aufgenommen. Die Rolle dieser Zellen besteht darin, die von außen kommende Erregung in einen Nervenstrom umzuwandeln. Die Nachrichten werden in einem Nervenzentrum verarbeitet, das dann eine Antwort auf der Ebene der Drüsen oder des Bewegungsapparats veranlasst. Das zentrale Nervensystem kommt jedoch erst in der Sekundarstufe zur Sprache. Die Nerven leiten Signale weiter.
Einsatz der Kenntnisse in anderen Zusammenhängen, verwandte Begriffe
- Informationsblatt 15: "Gesundheitserziehung": Erwähnung der Rolle des Gehirns bei der Motorik
- Informationsblatt 24: "Hebel und Waagen"
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023