Informationsblatt 12: Ernährung von Tier und Mensch – Verdauung und Ausscheidung
Publikation: | 26.3.2009 |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Aus den Lehrplänen
Lernstufe 2:
Die Welt des Lebendigen
- Lebensäußerungen beim Kind
- Der Körper des Kindes (die Ernährung)
- Lebens- und Hygieneregeln (tägliche Ernährungsgewohnheiten)
- Lebensäußerungen bei Tieren und Pflanzen: Nahrung und Ernährungsweisen
Lernstufe 3:
Menschlicher Körper und Gesundheitserziehung
- Erste Annäherung an die Ernährungsfunktionen (Verdauung, Atmung, Blutkreislauf)
- Kurz- und langfristige Folgen unserer Hygiene
- Gute oder schädliche Wirkungen unserer Verhaltensweisen (besonders in der Ernährung)
Erschwernisse durch den gängigen Sprachgebrauch
Kinder unterscheiden kaum zwischen "Nahrungsmitteln" und "Nährstoffen", ähnlich wie oft auch das komplette "Menü" (Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch) verwechselt wird mit einer "ausgewogenen Mahlzeit".
Erschwernisse aufgrund von vorgefassten Meinungen der Schüler
Für die Schüler funktioniert das Innere des Körpers wie ein Sack. Die Nahrungsmittel fallen wegen ihrer Schwere in den Körper hinein, bewegen sich frei und bringen unmittelbar den Organen, was diese "zum Essen" brauchen.
Für manche Schüler bleiben die Nahrungsmittel einfach in einer geschlossenen Röhre. Für andere gibt es einen Schlauch für die Flüssigkeiten (mit Bezug auf den Urin) und einen Schlauch für die festen Nahrungsmittel (mit Bezug auf den Kot).
Ein paar Klippen, an denen Beobachtung und Experiment scheitern könnten
Eine Auseinandersetzung mit Verhaltensweisen in der Ernährung führt oft zu zweckorientierten oder anthropomorphen Deutungen.
Der Klassifizierung nach Nahrungsmitteltypen (Zusammensetzung) widersetzt sich die spontane Klassifizierung, die sich an gefühlsmäßige, kulturelle oder gastronomische Kriterien hält.
Wenn man den Inhalt des Verdauungstraktes eines Tieres untersucht, sieht man, wie die Nahrungsmittel verflüssigt werden; die Schüler erklären sich das im Wesentlichen mechanisch, sie denken nicht an die chemischen Umwandlungen in der Verdauung (die Begriffe fehlen ihnen).
Kenntnisse
Tiere müssen ihre Nahrungsmittel in ihrer Lebensumgebung suchen. Die Nahrung der Tiere kann aus tierischen, pflanzlichen und mineralischen Quellen kommen.
Jede Art hat ihre besondere Ernährungsweise, so haben sich ihre Organe im Lauf der Evolution an die Lebensumgebung angepasst.
Bei den Menschen werden die Nahrungsmittel beim Durchgang durch eine einzige "Röhre" (Mund, Speiseröhre, Magen, Darm) umgewandelt. Die nicht verdauten Nahrungsreste werden als Kot ausgeschieden. Der verdauliche Anteil wird in kleinste Teilchen umgewandelt, die durch die Darmwand austreten und in die Blutbahn gelangen können. Das Blut verteilt die verdauten Nahrungsmittel an die Organe des Körpers und führt die Abfälle aus den Organen ab. Diese Abfälle werden in den Nieren herausgefiltert und im Urin ausgeschieden.
Im Ernährungsverhalten treffen Ernährungsfunktion und die Interaktion mit der Umwelt aufeinander: Nahrungssuche, Beute greifen, Nahrungsaufnahme.
Die Ernährung der Menschen muss vielfältig sein, bestimmte Nahrungsmittel sind unerlässlich (Beispiel: Vitamine, Kalzium). Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung sollte betont werden; besondere Beachtung sollte dem Nährstoffgehalt der Nahrungsmittel (in energetischer, mechanischer oder katalytischer Hinsicht) zukommen.
Der Urin kommt aus den Nieren. Der Schweiß wird von der Haut abgesondert.
Einsatz der Kenntnisse in anderen Zusammenhängen, verwandte Begriffe
- Aggregatzustände der Materie (fest, flüssig)
- Lösungseigenschaften des Wassers
- Umwandlung von Stoffen
- Energie
- Nahrungsketten und -netze
- Umwelterziehung
- Gesundheitserziehung
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023