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Homepage > Dokumentation > IPCC-Berichte > IPCC-Sachstandsbericht AR6 – Zusammenfassung für Lehrende > Teil 4

4. Klimaaktionen ausweiten und beschleunigen

1 Der Klimawandel heute 2 Das zukünftige Klima 3 Aktionen für das Klima 4 Klimaaktionen ausweiten und beschleunigen
Autoren:
Publikation: 29.2.2024
Herkunft: Office for Climate Education

GERECHTIGKEIT UND EINBEZIEHUNG MÜSSEN BEI GOVERNANCE UND POLITIK IM VORDERGRUND STEHEN

Soziale Gerechtigkeit kann die Fähigkeit und Motivation für Klimaschutz för­dern. Eine unparteiische Governance (z. B. faire Behandlung durch Rechts- und Ordnungsbehörden, Gleichstellung der Geschlechter und Einkommens­gleichheit) schafft soziales Vertrauen und ermöglicht eine auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnittene Klimapolitik. Eine CO2-Steuer, die zur Finanzie­rung grüner Infrastrukturen genutzt oder entsprechend dem Einkommensniveau an die Bürger:innen zurückgegeben wird, würde die politische Akzeptanz erhö­hen. Eine Politik, die sicherstellt, dass Frauen, junge Menschen, ethnische Minderheiten, Gemeinschaften vor Ort und marginalisierte Gruppen einbezogen werden, würde die demokratische Dynamik für Klimamaßnahmen erhöhen. Das Einbeziehen von Anpassungsmaßnahmen in soziale Schutzprogramme und die Gesundheitsversorgung würde die Resilienz gegenüber dem Klimawandel ver­bessern.

FINANZIERUNG UND TECHNOLOGIE – DIE VORAUSSETZUNG FÜR SCHNELLE KLIMAMASSNAHMEN

Wenn die Klimaziele erreicht werden sollen, muss die Finanzierung von Klima­schutz und Anpassungsmaßnahmen um ein Vielfaches erhöht werden. Es gibt weltweit genügend Kapital, um die globalen Investitionslücken zu schließen. Es müssen aber einige Hürden überwunden werden, um dieses Kapital in Klima­maßnahmen umzuleiten, insbesondere für Anpassungsmaßnahmen und für vul­nerable Entwicklungsländer. Da die Industrieländer am meisten zu den histori­schen Treibhausgasemissionen beigetragen haben, wird von ihnen erwar­tet, dass sie die Entwicklungsländer finanziell unterstützen, damit die Emissionen niedrig gehalten werden können und diese Länder dennoch ein gerechtes Ent­wicklungsniveau erreichen können. Technologietransfer und Kapazitätsaufbau sind der Schlüssel für eine schnellere und breitere Einführung klimafreundlicher Technologien und Praktiken.

INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT IST DER SCHLÜSSEL ZUR ERREICHUNG EHRGEIZIGER ZIELE

Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (1992), das Kyoto-Protokoll (1997) und das Pariser Abkommen (2015) unter­stützen die zunehmenden nationalen und internationalen Ambitionen und ermu­tigen die Umsetzung von Klimapolitik – wenn auch noch lückenhaft. Eine ver­stärkte internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Finanzen und Techno­logie kann als Katalysator für die Verschiebung von Entwicklungspfaden wirken.

ALLGEMEINE ZUSAMMENFASSUNG

Die durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen haben eindeutig zur Erderwärmung geführt, die heute bei 1,1°C über dem vorindus­triellen Niveau liegt. Eine Begrenzung dieser Erwärmung auf 1,5°C ist theore­tisch noch möglich, aber sehr unwahrscheinlich, wenn wir nicht unverzüglich Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, um bis 2050 CO2-Netto-null-Emissionen zu erreichen. In Anbetracht unserer derzeitigen Emissionsrate dürfte selbst die Begrenzung auf weniger als 2°C schwer zu erreichen sein. Es wird nur dann zu schaffen sein, wenn wir bis 2070 CO2-Netto-null-Emissionen erreichen.

Das ist umso besorgniserregender, als dieser Temperaturanstieg zu raschen Veränderungen in der Atmosphäre, im Ozean, in der Kryosphäre und in der Biosphäre führt. Einige dieser Veränderungen, wie der Meeresspiegelanstieg oder der Verlust von Korallen, sind bereits unvermeidbar und/oder unumkehr­bar. Durch eine Verringerung der Treibhausgasemissionen können diese Verän­derungen und die Erderwärmung verlangsamt werden – dazu müssen allerdings tiefgreifende und rasche Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Es gibt auch eine Reihe von Anpassungsmöglichkeiten, um die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken abzumildern, sie sind aber oft mit einem hohen technolo­gischen und finanziellen Aufwand verbunden.

Die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben und am stärksten betroffen sind, erhalten nicht genügend finanzielle Unterstützung und können daher keine ausreichen­den Anpassungsmaßnahmen umsetzen. Die historische Verantwortung der Indus­trieländer und der Gedanke der Klimagerechtigkeit sind eng miteinander ver­bunden. Sie müssen bei den Verhandlungen berücksichtigt werden, um die internationale Zusammenarbeit zu fördern und zu stärken, die zur Beschleu­nigung von Klimamaßnahmen erforderlich ist.

Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

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