Unterrichtsstunde 14: Und ich, was kann ich tun?
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Publikation: | 26.1.2013 |
Lernstufe: | 3 |
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Ziele: |
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Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Ökologische Landwirtschaft, Düngemittel, Pestizide |
Dauer: | 1 Stunde (10 min + 50 min) |
Material: | Material zum Herstellen eines Posters, eines Prospektes, eines Buches, ... |
Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Eingangsfrage: Handeln ja, aber wie?
Zunächst werden noch einmal die bis jetzt gewonnenen Erkenntnisse Revue passiert: "In den vergangenen Unterrichtsstunden haben wir gesehen, dass das Ausmaß der Biodiversität sehr groß ist, dass das Leben auf dem Planeten ohne sie nicht funktionieren kann, und das Wohlergehen der Menschen von ihr abhängt. Doch die Biodiversität ist bedroht – durch die Tätigkeiten der Menschen, die selbst Teil dieser Biodiversität sind."
"Jeder Einzelne kann zwar wenig gegen die ökologischen Katastrophen tun. Dennoch können wir in unserem alltäglichen Handeln bewirken, dass der Druck auf die Biodiversität verringert wird. Wie also?"
Die Schüler sollen erneut zu Hause, in der Familie und der Nachbarschaft, eine Erkundung starten. Mit folgenden Fragen im Kopf: "Inwiefern hat mein alltägliches Handeln und das meiner Familie Auswirkungen auf die Biodiversität?" "Welches Verhalten wirkt sich gut auf die Biodiversität aus? Was lässt sich im Hinblick auf die Erhaltung der Biodiversität besser machen? Und wie?"
Zur Erleichterung der Arbeit kann eine Tabelle im Arbeitsheft angelegt werden, zum Beispiel in folgender Form:
Was wir zu Hause machen | Welche Folgen das für die Biodiversität hat (gute oder schlechte)? |
Was getan werden kann, um die Auswirkungen auf die Biodiversität zu mildern |
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Wir haben einen Garten, in dem meine Eltern Gemüse und Blumen ziehen. Im Garten stehen auch mehrere Obstbäume. Der Garten wird von einer Lorbeerhecke umsäumt. | Die Biodiversität in meinem Viertel ist dadurch größer. Ich habe allerdings gehört, dass unser Schmetterlingsstrauch zu den invasiven Arten gehört. Er kommt ursprünglich aus China und ist ein "Gartenflüchtling". Man sieht ihn ganz oft entlang von Bahngleisen. | Ich würde meinen Eltern raten heimische Arten anzupflanzen und keine, die aus den Tropen kommen, vor allen Dingen keine invasiven Arten. |
Wir essen Äpfel mit der Aufschrift: "Herkunftsland: China". | Der Transport dieser Äpfel aus China kostet viel Energie und belastet die Umwelt. Die Apfelbäume werden mit anorganischem Dünger gedüngt und mit Pestiziden behandelt. | Es wäre besser, Äpfel aus der Region zu essen (was auch bedeutet, dass man im Sommer keine isst, weil es zu dieser Jahreszeit keine Äpfel aus der Region gibt). Und noch besser wären Bioäpfel. |
Gemeinsame Erörterung und Ausarbeitung eines Posters, eines Prospektes, eines Artikels oder Buches zur Biodiversität
Jeder berichtet über das, was er herausgefunden hat und macht Vorschläge für ein umweltbewusstes Handeln, das zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Die Vorschläge werden an der Tafel oder auf einem Poster gesammelt und diskutiert. Beispiele:
- Früchte und Gemüse aus der Region essen.
- Im Garten den Gebrauch von Pestiziden einschränken oder ganz darauf verzichten.
- Wenn möglich Nahrungsmittel aus ökologischem Anbau kaufen.
- Nicht systematisch sogenannte "Schädlinge" töten (Maulwürfe, Wespen, Unkraut, ...).
- ...
Diese positiven Gesten lassen sich nach Kategorien ordnen: "Im Haus", "im Garten", "beim Einkauf", "beim Wandern", ...
Ein paar Hinweise
Unsere Nahrung stammt im Wesentlichen aus Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Man sollte möglichst vermeiden, Produkte zu kaufen, die von weit her importiert wurden. Regionale und saisonale Produkte sind auf alle Fälle vorzuziehen; durch die kurzen Transportwege werden weniger Schadstoffe ausgestoßen. Meistens – aber leider nicht immer – sind sie auch preiswerter. Das betrifft insbesondere Früchte, Gemüse, Fisch und Fleisch. Durch den Kauf regionaler Produkte unterstützt man außerdem die Produzenten vor Ort und es werden die lokalen Anbau- und Zuchtmethoden gefördert und erhalten.
Kauft man Bioprodukte, wird der Einsatz anorganischer Düngemittel und Pestizide vermieden – beides ist schädlich für die Biodiversität. Man sollte beim Einkauf – nicht nur bei Nahrungsmitteln, sondern auch bei Kleidung, Möbeln usw. – auf das Ökolabel achten, das die umweltfreundliche Herstellung des Produktes garantiert.
Die Wiederverwertung (Recycling) und die Mülltrennung tragen zur Erhaltung der Umwelt bei.
Beim Wandern sollte man keine Tiere mitnehmen, keine Pflanzen pflücken oder ausreißen, auf den Wegen bleiben, keine Abfälle hinterlassen, ...
Schützt man Böden und Gewässer (keine Deponie von giftigen Substanzen, keine Einleitung von Abwässern, ...), trägt man ebenfalls dazu bei, die in ihnen lebende Biodiversität zu erhalten.
Wer einen Garten besitzt, kann sich Gedanken über den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden machen, kann einen Kompost anlegen, vorzugsweise lokale Arten und Sorten anbauen, Regenwasser zum Gießen verwenden, ...
Der Lehrende fragt: "Was können wir tun, damit all das, was wir in den letzten Tagen und Wochen über die Biodiversität gelernt haben, auch anderen Klassen, unseren Familien, unserer Umgebung zugute kommt?" Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass persönliches Engagement wirkungsvoller ist, wenn man anderen davon erzählt, sein Wissen verbreitet. Wie könnte man ein größeres Publikum informieren? Man kann ein oder mehrere Poster erstellen, ein Buch oder ein Prospekt zusammenstellen, einen Artikel für die Schülerzeitung oder den Internetauftritt der Schule schreiben, einen kleinen Film drehen.
Ist das Poster/das Buch/der Film fertig, muss ein "Kommunikationsplan" entworfen werden, mit dem Ziel es/ihn bekannt zu machen: in der Schule, in der Familie, auf dem Marktplatz.
Mögliche Erweiterungen
Der Lehrer kann die Schüler über folgende Möglichkeiten/Angebote informieren:
- Tag der Artenvielfalt
- Beginn der Apfelblüte beobachten
- Die Natur beobachten und seine Beobachtung an Wissenschaftler/Naturschützer weitergeben bei Naturgucker, naturbeobachtung.at, info flora und info fauna: Online-Erfassungsmaske des SZKF (Schweiz).
- Wettbewerb "Schüler aktiv für den Regenwald" (OroVerde – Die Tropenwaldstiftung)
Letzte Aktualisierung: 4.11.2024