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Homepage > Aktivitäten > Biologie > Klassifizierung von Lebewesen > Biodiversität macht Schule! > 3: Der Mensch in der Biodiversität > Der Mensch verändert seine Umgebung

Unterrichtsstunde 13: Der Mensch verändert seine Umgebung

Autoren:
Publikation: 26.1.2013
Lernstufe: 3
Übersicht:
  • Im Rahmen einer Recherche und einer Debatte macht sich die Klasse darüber Gedanken, wie sich die Aktivitäten der Menschen auf die Bio­diversität auswirken.
Ziele:
  • Sich bewusst werden, dass der Mensch sich seine Lebensumgebung mit anderen Arten teilt. Diese Umgebung wird verändert durch:
    • Zerstörung, Landschaftszerstückelung (Habitatteilung) und Umwelt­verschmutzung (Schadstoffbelastung) der Habitate,
    • Übermäßige Nutzung (Übernutzung) natürlicher Ressourcen,
    • Einbringen invasiver Arten, die einheimische Arten verdrängen,
    • den vom Menschen verursachten Klimawandel.
  • Feststellen, dass der Mensch eine "Biodiversitätskrise" verursacht, es allerdings Lösungen gibt, um das Ausmaß der Krise zu mindern.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Eine Untersuchung anhand von Unterlagen durchführen können.
  • Sich austauschen, diskutieren.
Wortschatz: Habitat, Umweltverschmutzung, Übernutzung, Raubbau, invasive Art, Klimawandel, Biodiversitätskrise
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
Material: Für jede Gruppe:
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Eingangsfrage

Der Unterrichtsgegenstand dieser Stunde wird in den bisherigen Kontext ge­stellt: "Wir haben gesehen, dass der Mensch Teil des Nahrungsnetzes ist und natürliche Ressourcen für sein tägliches (Über-)Leben nutzt (für Baumate­rialien, für Kleidung, ...)". Nun stellt sich die Frage: "Welche Folgen kann das für den Planeten und letztlich für den Menschen haben? Mit anderen Worten: Wie verändern die Tätigkeiten der Menschen die Umwelt?"

Untersuchung anhand von Unterlagen

Die Schüler werden in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe beschäftigt sich mit den Inhalten einer der Bildtafeln 40 bis 44. Die Aufgabe besteht darin herauszufinden, wie der Mensch seine Umgebung verändert. Die (Bild-)Quellen auf den Bildtafeln veranschaulichen die Hauptursachen für den durch den Menschen verursachten Biodiversitätsverlust:

  1. Zerstörung und Zerstückelung der Habitate – Beispiel: die Urwälder Nordamerikas;[1]
  2. Einführung invasiver Arten – Beispiele: die Rotwangen-Schmuckschild­kröte (siehe Bildtafel 40) oder der Signalkrebs (letzterer überträgt die Krebspest und verdrängt den Europäischen Edelkrebs) [2];
  3. Umweltverschmutzung – Beispiel: Süßwasser-Ökosysteme;
  4. Übernutzung der natürlichen Ressourcen;
  5. Klimawandel – Beispiel: Ausdehnung des Pinienprozessionsspinners nach Norden [3].

Jede Gruppe fasst gemeinsam ihr Untersuchungsergebnis auf einem Poster zusammen. Alle kopieren den Bericht auch in ihre Arbeitshefte.

Pädagogische Anmerkung

Im Idealfall sollten jeweils zwei Gruppen an einer Frage arbeiten, damit in der gemeinsamen Erörterung gegenübergestellt werden kann, was den Quellen entnommen und im Ergebnis gefolgert wurde.

Überblick über die Bildtafeln 40 bis 44

Nr. Bildtafel Beschreibung
1 Bildtafel 40 Bildtafel 40 (Bildnachweis)
Zerstörung und Zerstückelung der Habitate. Beispiel: die Urwälder Nordamerikas
2 Bildtafel 41 Bildtafel 41 (Bildnachweis)
Einführung invasiver Arten. Beispiel: die Rotwangen-Schmuckschildkröte
3 Bildtafel 42 Bildtafel 42 (Bildnachweis)
Umweltverschmutzung. Beispiel: Süßwasser-Ökosysteme
4 Bildtafel 43 Bildtafel 43 (Bildnachweis)
Übernutzung der natürlichen Ressourcen
5 Bildtafel 44 Bildtafel 44 (Bildnachweis)
Folgen der Erderwärmung für die Biodi­versität: Beispiel: Ausdehnung des Pinienprozessionsspinners nach Norden

Gemeinsame Erörterung

Jede Gruppe befestigt ihr Poster an der Tafel und bestimmt einen Sprecher, der das Poster vor der Klasse erörtert. Zu jedem Thema wird diskutiert, wie der Mensch in die Umwelt eingreift und welches die Folgen sind. Falls zwei Gruppen zum gleichen Thema arbeiten, dient die Darstellung der einen Gruppe zur Ver­vollständigung derjenigen der anderen Gruppe. Gibt es Widersprüche, kommt es zu einer Debatte.

Die Schüler sollen anhand der Ergebnisse ihres Quellenstudiums überlegen, was der Begriff "Biodiversitätskrise" bedeuten könnte. Zur Bereicherung der Debatte kann der Lehrer ihnen unter Umständen ein paar Zahlen an die Hand geben: Im Jahr 2022 weist die rote Liste 42 108 bedrohte Arten auf (2021 wa­ren es 40 084 Arten) [4]. Das sind knapp 2% der bekannten Arten. In den ver­gange­nen 500 Jahren hat der Mensch 804 Arten verdrängt, 65 weitere überleben nur noch in Gefangen­schaft oder in (Pflanzen- und Tier-) Züchtun­gen (Zahlen für 2008 [5]). In der aktuellen Statistik (2023) der IUCN stehen außerdem 1245 Arten in der Rubrik CR/PE (= Critically Endan­gered/Possibly Extinct – vom Aussterben bedroht/möglicherweise ausgestor­ben) und 60 Arten in der Rubrik CR/PEW (= Critically Endangered/Possibly Extinct in the Wild – vom Aussterben bedroht/möglicherweise in der Wildnis ausgestorben) [6].

Die Schüler sehen die Verbindung zur Unterrichtsstunde 11: "Wie viele Arten gibt es auf unserem Planeten?" und ziehen schnell den Schluss, dass die Zahlen in Wirklichkeit mit Sicherheit viel höher sind, weil die Biodiversität auf der Erde nur zu einem winzigen Teil bekannt ist: "Man ahnt noch gar nicht, was man alles verliert".

Zur Fortführung der Debatte wird die folgende Frage gestellt: "Was könnten wir machen, um die Auswirkungen menschlicher Aktivität zu mildern?" Eine ganze Reihe von Ideen können da genannt werden, besonders Maßnahmen zur Einschränkung der Fischerei, Einsparungen bei der künstlichen Bewässerung (Tröpfchenbewässerung), sparsamerer Energieverbrauch, Entwicklung und vermehrter Einsatz erneuerbarer Energiequellen, Naturschutzmaßnamen (Erhalt der Ökosysteme, ...).

Foto: Schülerinnen erklären sich ihre Ergebnisse

Abb. 6: Schülerinnen erklären sich ihre Ergebnisse

Gemeinsame Schlussfolgerung

Die Schüler arbeiten gemeinsam eine Schlussfolgerung aus. Dazu werden Vor­schläge an der Tafel gesammelt und mit Hilfe des Lehrers eine Zusammen­fassung formuliert, die jeder in sein Arbeitsheft überträgt.

Beispiel für eine Schlussfolgerung:

Der Mensch verändert mit den meisten seiner Tätigkeiten (Landwirtschaft, Industrie, Handel, Verkehr, ...) die Lebensumgebung, die er mit anderen Arten teilt. Es werden Habitate zerstört oder verschmutzt, natürliche Res­sourcen überbeansprucht, invasive Arten eingeführt und der Klimawandel beschleunigt. Aus diesem Grund befindet sich die Biodiversität in einer Krise und zahlreiche Arten sind bedroht. Es gibt Möglichkeiten, die Folgen mensch­lichen Wirkens zu mildern.

Mögliche Erweiterung

Die Schüler können sich eingehender mit den Auswirkungen des Klimawandels auf manche Tierarten beschäftigen. Siehe dazu auch die Unterrichtsstunde "Folgen des Klimawandels für Gesundheit und Artenvielfalt" aus dem thema­tischen Projekt "Das Klima, mein Planet und ich!".


Fußnote

1: Zum Thema Waldverlust: Jährliche Änderungen der Waldbestände (Seite der Bundeszentrale für Politische Bildung)

2: Siehe zum Beispiel: Neobiota auf der Seite des Österreichischen Umwelt­bundesamtes.

3: Weitere Beispiele für den Einfluss des Klimawandels auf die Artenausbrei­tung: Arten im Klimawandel (NABU)

4: Rote Liste 1996-2022 (IUCN)

5: Wildlife in a changing world – An analysis of the 2008 IUCN Red List of Threatened Species, Box 1, S. 16

6: IUCN: Summary Statistics

Letzte Aktualisierung: 9.1.2023

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