Das Pusten, Luft in Bewegung – für die 4- bis 5-Jährigen
Publikation: | 11.9.2006 |
Lernstufe: | 1 |
Übersicht: | Zu Beginn führt der Erzieher die Kinder spielerisch an das Thema heran. Nachdem sich die Kinder im Zusammenhang mit der Luft auf ihren Körper konzentriert haben und erklärt haben, was Aus- und Einatmen bedeutet, verlangen sie nach Geräten oder Gegenständen, mit denen sich die gleiche, vielleicht sogar eine bessere Wirkung erzeugen lässt. Die Kinder stellen schließlich fest, dass man "Wind erzeugen" kann. |
Ziele: |
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Angestrebte Kenntnisse: | Erforschung der Welt der Materie |
Dauer: | 4 Stunden + Verlängerung |
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Möglicher Ablauf
Aktivität | Sprachliche Arbeit | Angestrebte Kenntnisse und Fähigkeiten |
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Sensibilisierung | ||
Mehrere Stunden, um mit verschiedenen Möglichkeiten zu experimentieren, wie man Gegenstände und Materie in Bewegung setzen kann. |
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Aktives Entdecken | ||
1: Mit bewegter Luft eine Wirkung erzielen |
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2: Mit dem eigenen Atem etwas bewegen |
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3: Transportieren oder bewegen |
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4: Die richtigen Blasgeräte auswählen |
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Mögliche Erweiterungen
Erworbenes Wissen und Können erneut einsetzen, Wissen festigen |
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Phase der Sensibilisierung
Über die unterschiedlichsten Tätigkeiten in ihrer vertrauten Umgebung führt die anfängliche Sensibilisierungsphase die Kinder nach und nach zu den relevanten Themen aus dem Bereich "Entdecken der Welt".
Mit dem eigenen Körper etwas bewirken und sich ausdrücken – "die Möbelpacker"
Hier geht es darum, auf dem Boden liegende Gegenstände entlang einer vorgegebenen Spur zu bewegen. Tennisbälle, Hockeypucks, Gummiringe, Halstücher, Federn werden mit Hilfe von Hockey- und Tennisschlägern, mit Stöcken, aber auch mit Strohhalmen, starren und biegsamen Plastikröhrchen, Fächern und Blasebälgen vorwärts bewegt. Diese Tätigkeit erlaubt es den Kindern:
- zu begreifen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, einen Gegenstand zu bewegen, mit und ohne Einsatz des Körpers (Hände, Füße, Atem usw.);
- sich bewusst zu werden, dass manche "Geräte" den körperlichen Einsatz ersetzen können und wie man – durch genaue Beobachtung seiner Funktionsweise – ein Gerät handhaben bzw. anpassen muss, um diese spezielle Aufgabe (des Verschiebens eines Gegenstandes) zu meistern.
- Ursache und Wirkung zu vergleichen, den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu untersuchen.
Pusten, Luft ansaugen und die Auswirkungen beobachten
Mit diesem Experiment lernen die Kinder den Unterschied zwischen Ein- und Ausatmen. Darauf wird später noch einmal eingegangen.
- Die Kinder sollen Papierstückchen ansaugen, so dass sie am Strohhalm haften bleiben; oder sie sollen die Papierstückchen anpusten, um sie zu verschieben oder zu verstreuen.
- Die Kinder sollen Wasser ansaugen (trinken) bzw. ins Wasser pusten (Luftblasen machen).
Abb. 1: Ein Bild wird hergestellt, indem man Tinte vor sich herpustet.
Man kann Tinte in verschiedenen Farben verwenden, auch Pailletten oder Sand. Damit werden Farbflecke, zum Teil mit anderen Materialien vermischt, über das Bild verstreut. Die Farbflecke kann man vergrößern oder vermischen. Die Handgriffe, ihre Auswirkungen und die nötige Vorsicht, um nicht über den Rand der Unterlage hinauszukommen, werden zum Schluss der Aktivität zusammenfassend besprochen.
Anmerkung: Man sollte sorgfältig auf die Sicherheit der Kinder achten. Tinte oder andere Substanzen, die angesaugt, und eben auch heruntergeschluckt werden können, werden den Kindern erst ausgehändigt, wenn sichergestellt ist, dass sie gelernt haben, ihre Atmung und ihre Handgriffe zu steuern; auf jeden Fall muss man sich vergewissern, dass die benutzten Materialien nicht gefährlich sind. Sand kann ebenso gut durch Gries, Reis, Zucker, Salz, Gewürznelken, Mehl, Kakaopulver, Buchstabennudeln usw. ersetzt werden, und Tinte durch Sirup (Pfefferminzsirup, Himbeersirup usw.), auch wenn die Spuren dann nicht ganz so deutlich sind.
Mit diesen ersten Beobachtungen wird gezeigt, dass unterschiedliche Ursachen die gleiche Wirkung haben können. Diese Beobachtungen können durch das Lesen von Bilderbüchern und Sachbüchern ergänzt werden.
Die Phase des aktiven Entdeckens
Die Phase des aktiven Entdeckens gliedert sich in fünf Lernateliers, die sich über mehrere Stunden erstrecken, so dass jedes Kind die meisten Lernateliers auch durchlaufen kann, und zwar ein Lernatelier pro Stunde. Von einer Stunde zur nächsten sind die Lernateliers fast identisch, der Erzieher fügt lediglich jedes Mal neue Arbeitsaufträge hinzu, die einem Fortschritt beim Erreichen der gesteckten Ziele entsprechen. Jedes Kind beginnt das jeweilige Lernatelier mit seinem persönlichen Vorwissen, das es sich in den vorangegangenen Lernateliers angeeignet hat, und mit dem Vorwissen, das durch den Austausch zwischen den kleinen Arbeitsgruppen und der ganzen Gruppe erworben wurde.
Das Ziel ist es, verschiedene Parameter zu entdecken (z. B. die Art zu pusten, die Richtung, in die man pustet, die Möglichkeit, Luft anzusaugen), sie kontrolliert verändern zu können und ihre Wirkung zu erforschen.
Jede Aktivität kann in vier Schritten ablaufen:
- Am Anfang fassen die Kinder zusammen, was sie in ihrer unmittelbaren Umgebung bzw. in der Schule bereits gemacht oder beobachtet haben. Sie versuchen die vorgeschlagenen Materialien zu inventarisieren und machen Vorschläge für zukünftige Untersuchungen.
- Danach kommt die eigentliche Aktivität. Der Erzieher erklärt, wie die Lernateliers aufgebaut sind, wie eine Untersuchung abläuft, welche Handgriffe die Kinder zum Entdecken und zu ersten Experimentierversuchen hinführen und schließlich gibt er Arbeitsanweisungen.
- Zusammenfassung mit der gesamten Gruppe: Das ist die Zeit der Erfahrungsberichte, des Austauschs und der Präsentation der Ergebnisse.
- Zum Schluss kommt die "Spurensicherung": Zeichnungen, Fotos, Tonaufnahmen und die Notizen des Erziehers (er schreibt die Aussagen der Kinder auf und formuliert – nach Rücksprache mit den Kindern – einige Aussagen um) werden zu einem Protokollentwurf zusammengefügt.
Der Erzieher leitet persönlich eins der fünf Lernateliers, ein weiteres, in dem die Kinder zum Teil selbständig arbeiten, wird von einem Hilfserzieher betreut. In den letzten drei Lernateliers arbeiten die Kinder völlig selbstständig. In den vier Stunden leitet der Erzieher das gleiche Lernatelier an, so dass er reihum jedem einzelnen Kind helfen kann, die einzelnen Etappen seines Wissens und Könnens aufzubauen. Das angeleitete Lernatelier ist ein bevorzugter Ort für die sprachliche Arbeit, für das Überlegen und das Erlernen von Verhaltensweisen. Hier ist es das Lernatelier 2, das von dem Erzieher betreut wird: Dort werden die weiter oben besprochenen Parameter identifiziert und erforscht. Die Interaktion mit dem Erzieher ist unerlässlich, um den Kindern bei der Formulierung bzw. Umformulierung ihrer Vorschläge zu helfen.
Aktivität 1: Mit bewegter Luft etwas bewirken
Es wird mit der gesamten Gruppe das Spiel "Alle Vögel fliegen hoch!" gespielt. An diesem Tag werden nur Gegenstände genannt, die sich im Gruppenraum befinden: Bleistifte, Scheren, Wattebausche, Halstücher, Bonbonpapier, Luftballons, Strohhüte, Haare. Die Spieler entscheiden, ob der Gegenstand fliegt oder nicht fliegt, indem sie ihre Hände hochheben (fliegt) oder auf dem Tisch lassen (fliegt nicht). Die Meinungen gehen auseinander: Es entsteht eine Diskussion.
Lernateliers
Die Lernateliers werden den Kindern vorgestellt und es werden die Teilnehmer für jedes einzelne Atelier bekannt gegeben.
- Lernatelier 1: Leichte Gegenstände müssen mit Hilfe eines Strohhalms angesaugt werden. Jedes Kind erhält einen Strohhalm. Der Erzieher fragt: "Könnt ihr erklären, wozu der Strohhalm dient?" Die Antwort lässt nicht lang auf sich warten: "Zum Trinken!" Mehrere Kinder ahmen das Trinken mit Saugbewegungen nach. Der Erzieher fragt nach dem Wort, das diese Handlung beschreibt, und erhält zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort. Daraufhin fordert er die Kinder auf, "so zu tun, als würdet ihr trinken", um kleine Papierstückchen aus einer Schale anzuheben; diese Papierstückchen sollten unterschiedlich groß und schwer sein, so dass die Kinder mehr oder weniger stark ansaugen müssen.
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Lernatelier 2: Pusten, um – wie in der Turnhalle –
Gegenstände zu bewegen: Der Erzieher sagt "Wind, Wind, blase" und
fordert die Kinder auf, wie der Wind, kleine Gegenstände zu bewegen, die
sich auf einer Startlinie an einem Ende des Tisches befinden. Das
Experiment besteht darin, die Gegenstände, ohne sie zu berühren, bis zur
"Ziellinie" zu bewegen. Der Erzieher erinnert an ein ähnliches
Spiel, das oft in der Turnhalle gespielt wird: "Wisst ihr noch, als wir
Möbelpacker gespielt haben?"
Mehrere Kinder pusten in ihre Hände, andere probieren Geräte
aus, um einen Luftstrom zu erzeugen.
Abb. 2: Die Erzieherin zeigt, wie man pustet.
- Lernatelier 3: Pusten, um auf dem Wasser Modellsegelboote voranzutreiben. Der Erzieher betont, dass die Boote nicht mit den Händen berührt werden dürfen: "Pustet selbst oder setzt Hilfsmittel ein, um sie voranzutreiben."
- Lernatelier 4: Leichte Materialien bewegen, ohne sie zu berühren. Der Erzieher gibt den Kindern leichte Materialien wie Krepppapier, Geschenkband, Papierstreifen und Girlanden, aber auch Puppenkleider, die aufgehängt sind, "als würden sie auf einer Wäscheleine trocknen", "als würden all diese Dinge draußen im Wind hängen".
- Lernatelier 5: Windräder durch Pusten zum Drehen bringen (es stehen den Kindern mehrere Windradmodelle zur Verfügung).
Beobachtungen der Kinder
In den selbstständigen Lernateliers fangen die Kinder sofort mit dem Experimentieren an. In den beiden anderen Lernateliers stellt der Erzieher alles noch einmal kurz vor und leitet die Arbeit an, die alle möglichen Reaktionen hervorruft: Zögern, ungeschicktes Hantieren, Neugier, Eifer, Gegenstände rutschen aus der Hand, erneuter, ausgereifterer Versuch.
Im Lernatelier 1 treten einige Schwierigkeiten auf: Das Pusten und Ansaugen lassen sich nicht so einfach steuern. Es gibt Koordinationsschwierigkeiten und einige überraschungen. Manche Kinder schaffen es nicht, die Richtung des Pustens zu verändern, und scheitern dadurch immer wieder. Die Bewegungen sind zum Teil unkontrolliert, es wird gepustet anstatt angesaugt, und umgekehrt).
Im Lernatelier 2 haben mehrere Kinder Probleme. Anstatt zu pusten, "spucken" sie. Die Federn bleiben am Tisch kleben (vom starken Pusten niedergedrückt oder durch Speichel schwerer geworden). Ein Kind ist ganz im seinem Element: Es probiert alle Geräte und Gegenstände aus, fängt wieder von vorne an, sucht sich einen Gegenstand aus und versucht, ihn nacheinander mit allen Geräten zu bewegen. Durch seine Herangehensweise entfernt sich das Kind vom eigentlichen Spiel, verkündet jedoch zum Schluss, dass alle Gegenstände am "Wettlauf" teilnehmen können. Manche Kinder verschmähen die Geräte, die ihnen ineffizient erscheinen, und versuchen es immer wieder mit denjenigen, die "funktionieren".
Im Lernatelier 3 bewegen sich die Boote, sie drehen sich, sie kommen voran. Anstatt um die Wanne herumzulaufen, um den Booten zu folgen, ziehen es die Kinder vor, die Boote zurückzuholen und sie durch Anpusten erneut wegsegeln zu lassen. Mit Hilfe eines Strohhalms und eines biegsamen Plastikröhrchens richtet ein Kind den Luftstrom ins Wasser, unter das Boot: Die Wirkung ist spektakulär und wird sofort von den anderen nachgemacht.
In den Lernateliers 4 und 5 pusten die Kinder zunächst mit ihrem Mund; danach schwenken sie die Gegenstände und Materialien hin und her, indem sie sie an einem Ende bzw. am Griff festhalten. Die Wirkung ist in beiden Fällen ähnlich, nur beim Windrad nicht. Ein Kind versucht sogar das Rad anzutreiben, indem es am Ende des Holzstabs pustet.
Mit der gesamten Gruppe
Zur Bestandsaufnahme der autonomen Lernateliers werden die Ergebnisse und Erfahrungen vor der gesamten Gruppe vorgestellt.
Einige Experimente werden vorgeführt. Der Erzieher kommentiert die Handgriffe und bittet die Kinder des entsprechenden Lernateliers um Mithilfe bei der Ergänzung des Protokolls. Es kann sein, dass am Schluss dieser Aktivität die gesuchten Parameter (Stärke und Richtung des Pustens) noch nicht formuliert werden. Die Kinder sortieren im Allgemeinen die ineffizienten Geräte aus. Ihr Verhalten ist noch eher spielerisch, weniger forschend, was sie nicht daran hindert, zu experimentieren oder auszuprobieren.
Um sich der Wissenschaft zu nähern, fordert der Erzieher die Kinder auf, Bemerkungen im Zusammenhang mit den anfänglichen Zielen zu machen: ansaugen, pusten, Wirkung auf die verschiedenen Gegenstände.
Abb. 3: Gegenstände werden auf verschiedene Art und Weise bewegt.
Beobachtungen der Kinder
Beispiel aus dem Lernatelier 2: Gegenstände anpusten, um sie fortzubewegen (wie in der Turnhalle):
Erzieher: "Was hast du benutzt, um die Feder in Bewegung zu setzen?"
Kind: "Die Pappe, und auch die Pipettierbirne."
Erzieher: "Wie hast du es mit der Pipettierbirne gemacht?"
Anderes Kind: "Man drückt ganz fest drauf, und die Feder fliegt weg."
Durch die Frage nach der Art und Weise, wie es ein Gerät benutzt, bringt der Erzieher das Kind dazu, seine Antwort präziser zu formulieren.
Das Ziel ist es, dass die Kinder den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung ausdrücken. Der Wortschatz wird jetzt präziser: Ein Kind erklärt, es habe angesaugt. Ein zweites fügt hinzu, es könne pusten. Ein drittes sagt, "alle Gegenstände bewegen sich voran, aber nur mit Hilfe des Strohhalms".
Die Ergebnisse dieses vom Erzieher angeleiteten Lernateliers werden auf einem Plakat zusammengefasst. Über den Verlauf der Experimente wird mündlich berichtet; einige beschreibende Sätze werden in sehr lesbarer Schrift von dem Erzieher vor versammelter Gruppe auf das Plakat geschrieben.
Der Titel des Lernateliers, das Datum und die Namen der "Beitragenden" werden ebenfalls festgehalten. Das Plakat wird für die nächste Aktivität wieder benutzt.
Aktivität 2: Etwas bewegen, indem man es gezielt anpustet
Die Aktivität fängt wieder damit an, dass der Erzieher sagt: "Wind, Wind, blase". Dann erhält jedes Kind einen Strohhalm. Das Experiment der vorherigen Aktivität wird wiederholt. Dieser Zeitpunkt ist günstig, um noch mal an die gelernten Vokabeln zu erinnern: ansaugen, pusten.
Lernateliers
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Lernatelier 1: Leichte Gegenstände mit Hilfe eines Strohhalms
(durch Ansaugen) bewegen. Der Text, der bei der Zusammenfassung der
vorherigen Aktivität aufgeschrieben wurde, wird vorgelesen. Die neue
Aufgabe ist jetzt, das Ansaugen so zu beherrschen, dass die kleinen
Papierstückchen längere Zeit am Strohhalm haften bleiben.
Der Erzieher ermahnt die Kinder, die Sicherheits- und Hygieneregeln zu beachten. Die Kinder machen Kommentare über die Zerbrechlichkeit eines Strohhalms. Ein Kind führt vor, wie es den Versuch in der vorherigen Aktivität durchgeführt hat. Die zaghafteren Kinder werden zur aktiven Teilnahme ermuntert: "Wir haben so getan, als würden wir trinken ... wir haben angesaugt..."
Abb. 4: Ansaugen oder pusten, um Gegenstände zu bewegen
- Lernatelier 2: Pusten, um auf einem Tisch liegende Gegenstände vorwärts zu bewegen, unter Beachtung der Ergebnisse aus der ersten Aktivität. Auch die neuen Teilnehmer werden mehr oder weniger die gleichen Experimente machen, um die Effizienz der verschiedenen Geräte zu ermitteln. Das Plakat, auf welchem die Ergebnisse der ersten Aktivität aufgeschrieben sind, wird hervorgeholt und vorgelesen. Der "Autor" bestätigt das Geschriebene und gibt "Tipps", wie man es anstellt, die Luft in die gewünschte Richtung zu blasen. Einige Kinder wollen "einen Wettlauf" machen.
- Lernatelier 3: Pusten, um Modellsegelboote anzutreiben, ohne dass sie kentern. Der Erzieher fragt: "Wie schafft man es, dass die Boote vorankommen, ohne zu kentern?", und fügt hinzu: "Ich verlasse mich auf euch, was Einfälle angeht! Die Modelle sind zerbrechlich."
- Lernatelier 4: Leichte Materialien durch Anpusten in Bewegung setzen. Das meiste Zubehör ist das gleiche wie bei der vorherigen Aktivität. Die Kinder werden aufgefordert, die Gegenstände nicht hin- und herzuschwenken, sondern nur anzupusten.
- Lernatelier 5: Windräder antreiben und dabei Richtung und Kraft des Pustens gezielt einsetzen. Die Anweisungen werden präziser und zielen darauf ab, dass die Kinder sich auf die gewünschten Parameter konzentrieren.
Mit der gesamten Gruppe
Nach dem Experimentieren kommen die Kinder über ihre Erfahrungsberichte, Bemerkungen und Beschreibungen zu folgenden Schlussfolgerungen: Zum Beispiel bestätigt ein Kind, dass der Strohhalm und das Plastikröhrchen "für den Wettlauf am besten funktionieren, weil sich damit alle Gegenstände bewegen lassen". Die beiden in der letzten Stunde erstellten Texte werden wieder hervorgeholt und mit neuen Bemerkungen versehen.
Die Zusammenfassung zeigt, welche Fortschritte die Kinder bei der Steuerung des Pustens (Stärke, Richtung) und Ansaugens gemacht haben.
Abb. 5: Das Plakat mit der Zusammenfassung der Experimente
Aktivität 3: Transportieren oder verschieben
Der Erzieher wirft die Frage nach der Wirkung des Windes wieder auf. Die daraufhin entstehende Diskussion wird folgendermaßen zusammengefasst: "Um vorwärts zu kommen, brauchen Segelboote den Wind, so wie unsere Modellboote den von uns erzeugten Luftstrom brauchen."
Lernateliers
Die Arbeitsaufträge des Lernateliers 1 werden weiterentwickelt. Es geht jetzt darum, die Papierstückchen aus der Schale an einen anderen Ort zu tragen. "Durch Ansaugen sollt ihr die Papierstückchen transportieren und in das Fläschchen tun." Zusätzliche Geräte (z. B. Blasebälge, ...) werden vor versammelter Gruppe vorgestellt. Diese Geräte werden dem Lernatelier 2 zur Verfügung gestellt.
Beobachtungen der Kinder
Erzieher: "Was ist das?" (Er zeigt auf einen Blasebalg zum Aufpumpen
von Luftmatratzen.)
Kind: "Damit macht man Wind."
Anderes Kind: "Es ist zum Aufpumpen von Fahrradreifen, von Autoreifen."
Erzieher: "Wie bedient man es? Zeigt es mir, dann reicht ihn eurer
Nachbarin oder eurem Nachbarn weiter" (das Gerät wird weitergereicht).
Sehr wichtig ist dabei, dass die Kinder von selbst einen Zusammenhang zwischen einem durch Pusten erzeugten Luftstrom und Wind herstellen. Nach einer Diskussion mit der gesamten Gruppe sollten alle Kinder zu dieser Feststellung gelangen.
Im Lernatelier 4 wird das Spiel noch einmal anders aufgenommen. Der Erzieher stellt Materialien wie Pailletten, Sand und Konfetti zur Verfügung. Dieses Mal besteht die Aufgabe darin, die Materialien bis zu einem Klecks Klebe hinzumanövrieren, so dass sie daran haften bleiben. Dabei sollen die Kinder ihre Geschicklichkeit trainieren, indem sie Richtung und Kraft des Luftstroms variieren.
- Lernatelier 1: Ansaugen, um leichte Gegenstände von einem Behälter in einen anderen zu transportieren.
- Lernatelier 2: Pusten, um Gegenstände von einem Ende des Tisches zum anderen zu verschieben. Es wird mit neuem Material experimentiert (angeleitetes Lernatelier).
- Lernatelier 3: Modellsegelboote vorantreiben, ohne dass sie sich ineinander verheddern.
- Lernatelier 4: Auf Pailletten und Sand pusten, bis sie an einem Klecks Klebe haften bleiben.
- Lernatelier 5: Windräder anpusten, um sie erst ganz schnell und dann langsam drehen zu lassen.
Die Kinder arbeiten immer selbstständiger und die Lernateliers dauern länger. Jedes Kind bringt sich aktiv bei der Weiterentwicklung jedes Lernateliers ein, wobei es auf die Erfahrungen der vorangegangenen Gruppen zurückgreift.
Mit der gesamten Gruppe
Bei der Zusammenfassung geht es darum, wie man mit dem Mund einen Luftstrom erzeugt. Die Kinder sind in der Lage, die Vorgänge des "Pustens" und des "Ansaugens" zu charakterisieren und zu beschreiben. Indem er sich auf die Schilderung der Schwierigkeiten stützt, die den Kindern begegnet sind, führt der Erzieher die Kinder dazu zu begründen, weshalb sie sich für einen bestimmten Handgriff und ein bestimmtes Gerät entschieden haben. Diese Vorgehensweise führt jedes Kind dazu, Fragestellungen präziser zu formulieren und die Bewegung der Luft genauer wahrzunehmen.
Aktivität 4: Wahl der richtigen "Blasgeräte"
Mit dieser Aktivität sollen Geräte, die von einigen bereits ausprobiert wurden, von allen Kindern benutzt werden. Zum Schluss werden die Geräte nach ihrer Effizienz sortiert.
Lernateliers
- Lernatelier 1: Leichte Gegenstände durch Ansaugen auf mehrere Behälter verteilen, um sie zu sortieren.
- Lernatelier 2: Die wirksamste Methode und den schnellsten Weg wählen, um Gegenstände bis zur Tischkante voranzutreiben (angeleitetes Lernatelier).
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Lernatelier 3: Die Modellsegelboote so schnell wie möglich vorwärts
bewegen (Regatta).
Abb. 6: Einführung des Blasebalgs
- Lernatelier 4: Die Arbeit der vorigen Woche wird weitergeführt, die Pailletten müssen diesmal zusätzlich eine vorgegebene Strecke zurücklegen. Dafür muss das richtige Gerät ausgewählt werden.
- Lernatelier 5: Windräder und Mobiles mit Hilfe von "Blasgeräten" in Bewegung setzen.
Beobachtungen der Kinder
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Lernatelier 1: Die Erfolgserlebnisse einiger Kinder ermutigen die
anderen weiter zu probieren: Sie nehmen einen anderen Strohhalm, sie
suchen andere Papierstückchen zum Verschieben aus, sie passen ihre
Saugkraft dem Material an. Sie ahmen die Kinder nach, die es können.
Der Erwachsene beobachtet und benennt ihre Bewegungen (einzelne
Bewegungen und Bewegunsgabläufe), um den Ungeschickteren zu helfen. Nach
und nach wird die Koordination besser, und nach wiederholten Versuchen
stellt sich der Erfolg schließlich ein. Die Kinder sind dann bereit, die
experimentellen Bedingungen weiterzuentwickeln. Sie verbessern die
Anordnung, indem sie sich auf die wesentlichen Parameter konzentrieren:
Lage des Blasgeräts in Bezug auf den zu verschiebenden Gegenstand,
Optimierung des Transports, Steuerung der Stärke und der Richtung des
Luftstroms).
Abb. 7: Gegenstände sortieren.
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Lernatelier 2: Der durch das "Wettrennen der Gegenstände" geweckte
Eifer mobilisiert bei den Kindern ihr ganzes Können. Sie möchten unbedingt
erfolgreich sein. Sie bestätigen, dass der Blasebalg im Vergleich zum
Strohhalm ineffizient ist. Der Strohhalm ist in ihren Augen das
leistungsfähigste Gerät. Sie optimieren die relative Position von
Strohhalm und Gegenstand, um "gerade" voranzukommen.
Abb. 8: Wettrennen der Gegenstände
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Lernatelier 3: Bei der Regatta gilt es, möglichst schnell zu sein
und Zusammenstöße zu vermeiden. Die Kinder kombinieren verschiedene
Techniken. Sie benutzen bevorzugterweise das biegsame Plastikröhrchen,
weil man es besser ausrichten kann, weil es länger und effizienter ist als
der Strohhalm. Sie berücksichtigen auch die Zerbrechlichkeit des
Materials.
Abb. 9: Regatta
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Lernatelier 4: Um die verschiedenen Materialien auf dem Klecks
Klebe einzufangen, probieren die Kinder verschiedene "Blasgeräte" aus und
legen die ungeeigneten beiseite. Sie setzen das in der vorherigen
Aktivität erworbene Können ein.
Abb. 10: Pailletten von einem Ort zum anderen bewegen
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Lernatelier 5: Mobiles und Windräder durch Anpusten in Bewegung
setzen. Um sich weniger anstrengen zu müssen, greifen die Kinder auf
verschiedene Hilfsmittel zurück. Sie wedeln Pappstücke hin und her,
benutzen Fächer und zwei verschiedene Blasebälge.
Abb. 11: Mobiles und Windräder werden in Bewegung gesetzt.
Mögliche Erweiterung: Ein Kostüm anfertigen
Ein Fest wird zum Anlass genommen ein Kostüm anzufertigen, das aus Materialien besteht, die im Wind oder Luftzug flattern. Zunächst werden Streifen aus verschiedenen Materialien sortiert. Die ausgewählten Materialien sollten die Eigenschaft haben, im Wind bzw. Luftzug zu flattern. Anschließend befestigen die Kinder die Streifenenden an einem Gürtel und/oder einer Krone und/oder einem Stab. Ihnen stehen verschieden große Streifen aus unterschiedlichen Materialien zur Verfügung (Papier, Stoff, Plastik, Wachstuch, Bast, Kork, Linoleum usw.). Jedes Material wird getestet. Die Kinder setzen die Streifen einem Luftzug oder einem Gebläse aus, oder sie pusten sie an, bevor sie sie (mit Klebe, Heftklammern, Klebeband) befestigen. Sie setzen so ihre Kenntnisse und ihr Können wieder ein.
Am Ende der Aktivitäten erworbenes Wissen und Können
- Die Kinder wissen jetzt, dass sie mit Hilfe von bewegter Luft (die entweder durch Pusten oder mit einem "Blasgerät" erzeugt wird) Gegenstände verschieben können und setzen den passenden Wortschatz ein. Sie stellen einen Zusammenhang zwischen der Bewegung eines Gegenstands und der Bewegung der Luft her.
- Die Kinder können ihre Atmung (Ein- und Ausatmen) steuern und wissen, wie man "Blasgeräte" einsetzt.
- Sie sind in der Lage, ihr Wissen und Können zur Lösung neuer Fragestellungen wieder einzusetzen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023