Der Wind, das Pusten, Luft in Bewegung
Publikation: | 1.5.2005 | ||
Lernstufe: | 1 | ||
Übersicht: | Zum einen wird die Wirkung des Pustens (Ein- und Ausatmen) erforscht, mit anschließendem Einsatz von Geräten, aus denen Luft herausgeblasen wird. Zum anderen wird die mechanische Kraft des Windes beobachtet und nachgeahmt. | ||
Konzepte: |
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Dauer: | 3 Einheiten mit jeweils 4 oder 5 Aktivitäten (etwa 1 Stunde pro Aktivität) | ||
Herkunft: | La main à la pâte, Paris | ||
Bewertung: |
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Unterrichtseinheiten des Moduls:
Das Pusten, Luft in Bewegung – für die 4- bis 5-Jährigen | Zu Beginn führt der Erzieher die Kinder spielerisch an das Thema heran. Nachdem sich die Kinder im Zusammenhang mit der Luft auf ihren Körper konzentriert haben und erklärt haben, was Aus- und Einatmen bedeutet, verlangen sie nach Geräten oder Gegenständen, mit denen sich die gleiche, vielleicht sogar eine bessere Wirkung erzeugen lässt. Die Kinder stellen schließlich fest, dass man "Wind erzeugen" kann. |
Der Wind, Luft in Bewegung – für die 3- bis 5-Jährigen | Für die Jüngeren ist es wichtig zu unterscheiden zwischen "Wind" und "kein Wind". Man wird den Kindern helfen zu verdeutlichen, inwiefern die Wirkung des Windes vergleichbar ist mit der Wirkung eines selbst oder über den Umweg eines Geräts erzeugten Luftstroms. Manches muss für die älteren Kinder angepasst werden. |
Der Wind, Luft in Bewegung – für die 4- bis 6-Jährigen | Nachdem die Kinder mit dem Phänomen "Wind" vertraut gemacht wurden, bewegen sie Gegenstände vorwärts, ohne diese zu berühren; sie machen sich bewusst, was Ein- und Ausatmen bedeutet und wählen die für den jeweiligen Zweck beste "Windquelle" aus. |
Kinder im Vorschulalter erkennen a priori keinen Zusammenhang zwischen dem Auspusten von Geburtstagskerzen und einem Windrad, das sich im Wind dreht. Kinder sollen lernen, Situationen, die auf dem gleichen Phänomen basieren, miteinander zu verknüpfen: In diesem Beispiel ist es Luft, die sich bewegt. Nachstehend werden zwei sich ergänzende Herangehensweisen vorgestellt. Zum einen wird die Wirkung des Pustens (Ein- und Ausatmen) erforscht, mit anschließendem Einsatz von Geräten, aus denen Luft herausgeblasen wird. Zum anderen wird die mechanische Kraft des Windes beobachtet und nachgeahmt.
Der Nachweis von "unbewegter" Luft und ihrer "Stofflichkeit" ist abstrakter und wird darum erst in der Grundschule durchgenommen (siehe die Unterrichtseinheit "Ist Luft Materie?").
Zwei mögliche Herangehensweisen, die einander nicht ausschließen
Bei der ersten Herangehensweise geht es darum, verschiedene Parameter zu entdecken, die das Pusten beeinflussen. Das sind einerseits Parameter, die sich auf den pustenden Menschen beziehen (Wie wird gepustet? Es gibt auch die Möglichkeit die Luft anzusaugen. In welche Richtung wird gepustet?) und andererseits Parameter, die vom angepusteten Gegenstand (Masse, Form) abhängen. (Diese Parameter können erst von älteren Kindern erfasst werden.)
Zu Beginn führt der Erzieher die Kinder spielerisch an das Thema heran. Er darf gegebenenfalls den Ausdruck "Ich puste Luft" gelten lassen, auch wenn aus chemischer Sicht ausgeatmete "Luft" und atmosphärische Luft selbstverständlich nicht die gleiche Zusammensetzung haben. Nachdem sich die Kinder im Zusammenhang mit der Luft auf ihren Körper konzentriert haben und erklärt haben, was Aus- und Einatmen bedeutet, verlangen sie nach Geräten oder Gegenständen, mit denen sich die gleiche, vielleicht sogar eine bessere Wirkung erzeugen lässt. Schrittweise nähern sie sich der Formulierung "Wir haben Luft bewegt".
Bei der zweiten Herangehensweise geht es darum, die Kinder entdecken zu lassen, dass man "Wind erzeugen" kann. Man geht dabei von der sinnlichen Wahrnehmung des Windes aus und beobachtet, wie der Wind auf Dinge wirkt: Die Kinder entdecken, dass auch sie durch eigenes Tun Gegenstände in Bewegung setzen können, ähnlich wie es der Wind tut.
Später führen die Einsatzmöglichkeiten des Körpers (pusten, rennen) oder geeigneter Geräte (Pumpen, Ventilatoren) bei älteren Kindern dazu, dass sie sich schrittweise darüber bewusst werden, dass Luft überall ist und dass man sie in Bewegung setzen kann.
Im Laufe der Aktivitäten über das Pusten machen die Kinder zahlreiche Erfahrungen: Durch Pusten können sie eine Kerze löschen, ein Windrad antreiben oder ein Gegenstand bewegen. Sie beobachten die Wirkung des Windes. Die gleiche Ursache führt zu unterschiedlichen Wirkungen. Bei einem anderen Versuch verwenden sie einen Blasebalg und erzielen wieder die gleiche Wirkung. Untersuchen und verinnerlichen die Kinder die verschiedenen Experimente, werden sie zu dem Ergebnis kommen, dass es – was die mechanische Wirkung betrifft – keinen Unterschied gibt zwischen dem Pusten mit dem Mund und dem Pusten mit einem Blasebalg. Diese Untersuchung kann man folgendermaßen vertiefen: Wenn man den Wind beobachtet, sieht man, dass er die gleiche Wirkung haben kann. So kann der Wind, der ein meteorologisches Phänomen ist, das man nicht unter Kontrolle hat, mit dem vom Menschen erzeugten Pusten und dem vom Blasebalg erzeugten Luftstrom in Zusammenhang gebracht werden. Es ist ein wichtiges Ziel, dass die Kinder dies begreifen.
Dazu müssen drei Voraussetzungen erfüllt werden:
- Die Kinder müssen zahlreiche Versuche und Erfahrungen machen, ohne die kein Vergleich möglich ist.
- Die Kinder müssen so oft wie möglich die Gelegenheit erhalten, solche Vergleiche anzustellen, insbesondere zum Schluss einer Aktivität, wenn noch mal zusammengefasst wird.
- Den Kindern muss schließlich die nötige Zeit eingeräumt werden; das Ausarbeiten der Vergleiche und Begriffe geht nicht so schnell, auch braucht jedes Kind dafür unterschiedlich viel Zeit.
Ergänzend gibt es zu diesem Modul eine Bechreibung der Stellung dieses Themenbereichs in den Lehrplänen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023