2.1: Der blaue Planet
Autoren: | |
Publikation: | 23.5.2017 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Die Schüler machen eine Literaturrecherche: Die Ozeane bedecken einen Großteil der Erdoberfläche und beherbergen eine große Vielfalt von Lebewesen. Die Ozeane sind zum Teil noch wenig erforscht. |
Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Habitat, Sauerstoff, Arten, Bakterien, Plankton |
Dauer: | 1 Stunde |
Material: |
Für jeden Schüler:
Für die Klasse:
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Ausgangsfrage
Der Lehrer fragt: "Einige Lebewesen unseres Planeten leben in den Ozeanen. Was meint ihr: Ist die Gesamtheit aller Lebensräume an Land größer als die Gesamtheit aller Lebensräume in den Ozeanen, oder ist es umgekehrt? Hat man alle Lebensräume in den Ozeanen erforscht? Wie gut kennen wir die Arten, die in den Ozeanen leben?" Die Ideen und Meinungen der Schüler werden an die Tafel geschrieben.
Literaturrecherche
Um der Frage nachzugehen, verteilt der Lehrer das Arbeitsblatt 8 (Die Ozeane – weite und wenig erforschte Welten). Die Schüler lesen den einleitenden Text. Anschließend bekommen sie genügend Zeit, um die Aufgaben zu lösen.
Pädagogische Anmerkungen
- Im ersten Teil des Arbeitsblattes erarbeiten sich die Schüler zeichnerisch die Prozentrechnung. Anschließend berechnen sie (ab Klasse 5) das bewohnbare Volumen der Ozeane berechnen. Diese Berechnungen können sie zum Beispiel im Mathematikunterricht durchführen.
- Das Volumen der Ozeane wird durch einen Quader dargestellt. Um das Volumen eines Quaders zu berechnen, multipliziert man seine Fläche A (Länge x Breite) mit seiner Höhe h. Auf die Ozeane übertragen heißt das: A = die Oberfläche der Ozeane und h = die mittlere Tiefe der Ozeane. Achtung: Alle Maße müssen die gleiche Einheit haben (zum Beispiel km). Die durchschnittliche Tiefe der Ozeane wird meist in Metern angegeben.
Wissenschaftliche Anmerkungen
- Wenn man von Lungen des Planeten spricht, meint man meistens die Regenwälder, insbesondere den Amazonas-Regenwald, da sie über die Fotosynthese wesentlich zur Sauerstoffproduktion beitragen und gleichzeitig das CO2 aus der Luft aufnehmen. In Wirklichkeit sind aber, global gesehen, die Ozeane die größten Sauerstoffproduzenten: Die Biomasse des Fotosynthese treibenden Phytoplanktons ist enorm. Die Ozeane stellen daher die größte biologische Senke für atmosphärisches CO2 dar – eine Tatsache, die im Kontext der vermehrten CO2-Emissionen durch menschliche Aktivitäten eine wichtige Rolle spielt.
- Der Begriff "Lungen unseres Planeten" ist allerdings irreführend: Im Gegensatz zu unseren Lungen, die Sauerstoff aufnehmen und CO2 freisetzen, machen die "Lungen unseres Planeten" genau das Gegenteil: Sie produzieren Sauerstoff und nehmen CO2 auf.
Gemeinsame Erörterung und Zusammenfassung
Die Antworten auf die Ausgangsfrage werden gesammelt. Für die Diskussion kann der Lehrer das 10x10-Gitter aus dem Arbeitsblatt 8 an die Tafel malen. Die Schüler stellen fest, dass die Ozeane den größten Teil der Oberfläche des Planeten bedecken – der Pazifische Ozean allein bedeckt ein Drittel der Erdoberfläche. Nur ein sehr kleiner Teil der Ozeane wurde vom Menschen bisher erforscht.
Ab der 5. Klasse können die Schüler mit Hilfe der Angaben aus dem Arbeitsblatt 8 (Die Ozeane – weite und wenig erforschte Welten) das Volumen der Ozeane berechnen:
361 000 000 x 3,8 = 1 371 800 000 km3 ≈ 1,37 Milliarden Kubikkilometer.
Durch den Vergleich mit dem Volumen der Lebensräume an Land (laut Arbeitsblatt 8: 4 560 000 km3), erkennen die Schüler: In den Ozeanen gibt es etwa 300 Mal mehr Lebensraum als an Land. Viertklässlern kann man diese Information direkt geben.
Die Schüler stellen außerdem fest: Von einer Million Arten, von denen Wissenschaftler glauben, dass es sie in den Ozeanen gibt, sind 770 000 Arten noch nicht entdeckt.
Schließlich lernen sie, dass das sogenannte Phytoplankton (die winzigen, im Wasser schwebenden Pflanzen) weltweit etwa 80 % des Sauerstoffs in der Luft produziert – vier Mal mehr als die Landvegetation. Es wäre also treffender, die Ozeane als "Lungen der Erde" zu bezeichnen, und nicht, wie es meistens gemacht wird, den Amazonas-Regenwald.
Zum Schluss zeigt der Lehrer den Schülern das Arbeitsblatt 9 (Topografische Karte des Meeresgrundes). Die Klasse diskutiert darüber, wie der Meeresboden aussieht: Vom Kontinentalschelf über den Kontinentalhang, den mittelozeanischen Rücken bis zu den tiefen Gräben – das Relief des Meeresbodens ist fast so vielfältig wie das Relief der Landoberfläche.
Die Klasse erarbeitet eine gemeinsame Zusammenfassung der Unterrichtsstunde.
Abb. 1: Flächenanteil der Ozeane (hell- und dunkelblau = Ozeane; dunkelblau = Pazifik; schraffiert = bekannter Teil der Ozeane) [1]
Fußnote
1: Abb. 1: 4. Klasse von Marie-Laure de Miguel-Braban (Beauvais)
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023