2.5: Wechselwirkungen zwischen den Arten
Autoren: | |
Publikation: | 29.5.2017 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Die Schüler erkunden Beispiele für Wechselwirkungen zwischen den Arten. Sie erstellen ein Nahrungsnetz und befassen sich mit den Begriffen Parasitismus und Symbiose. |
Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Parasitismus, Symbiose, Prädator (Beutejäger) |
Dauer: | 1 Stunde |
Material: |
Für die Klasse:
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Ausgangsfrage
Der Lehrer kommt noch einmal auf die letzte Unterrichtsstunde zurück: "Wir haben gesehen, dass man untersuchen kann, wie nah die Lebewesen im Ozean miteinander verwandt sind. Hinweise zu ihrem Verwandtschaftsgrad findet man, indem man die Lebewesen miteinander vergleicht und klassifiziert. Aber vielleicht gibt es noch andere Arten von Beziehungen bzw. Wechselwirkungen zwischen den Arten. Was denkt ihr: Wechselwirken die marinen Lebewesen, die wir hier gerade untersuchen, miteinander? Hängen sie voneinander ab? Oder leben sie lediglich nebeneinander her? Fallen euch Beispiele ein?"
Die Schüler könnten zum Beispiel erwähnen, dass Lebewesen sich gegenseitig fressen oder um ein Revier kämpfen, oder dass manche Lebewesen andere Arten ausnutzen, um sich zu verstecken oder zu schützen.
Der Lehrer schlägt vor, eine dieser Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen näher zu untersuchen: das Fressen und Gefressenwerden.
Erstellung eines Nahrungsnetzes
Die in Gruppen aufgeteilten Schüler arbeiten wieder mit den Bildkarten aus dem Arbeitsblatt 15 (Arten, die im und am Meer leben – alle Karten). Der Lehrer gibt jeder Gruppe zusätzlich das Arbeitsblatt 21 (Nahrungsnetze). Es gibt von diesem Arbeitsblatt eine Version mit dem Namen der Tiere: Arbeitsblatt 21 (Nahrungsnetze, mit Beschriftung). Jede Gruppe bearbeitet eines der Szenarien A, B, C oder D.
Die Gruppen müssen mit Hilfe der Informationen auf den Bildkarten herausfinden, "wer von wem gefressen wird". Sie stellen diesen Zusammenhang mit Pfeilen dar, wobei die Spitze des Pfeils auf das fressende Lebewesen zeigt (konventionellerweise zeigen die Pfeile in Richtung des Materieflusses). Zum Beispiel wird "die Milbe frisst Flechten" dargestellt als "Flechten → Milbe" (mit anderen Worten: "Flechten werden von den Milben gefressen"). Der Pfeil zeigt anschaulicherweise auf das Maul des fressenden Lebewesens.
Abb. 1: Schüler erstellen ein Nahrungsnetz [1].
Gemeinsame Erörterung
Die Ergebnisse der Gruppen werden zusammengetragen. Der Lehrer kann zum Beispiel mit Magneten die einzelnen Bildkarten an der Tafel befestigen und zwischen den Bildkarten die Pfeile einzeichnen. Die Klasse bespricht jeden Pfeil. Es stellt sich heraus, dass die "Wechselwirkungen zum Zweck der Ernährung" durch zahlreiche Pfeile dargestellt werden müssen: Sie bilden ein Nahrungsnetz. Betrachtet man nur einen kleinen Ausschnitt des Nahrungsnetzes, erkennt man oft eine Nahrungskette. In Wirklichkeit sind alle Lebewesen Teil eines komplexen Netzes von Wechselwirkungen.
Abb. 2: Eine korrekte Darstellung des Nahrungsnetzes (zum Vergrößern auf das Bild klicken)
Der Lehrer bringt nun den Begriff des Ökosystems ins Spiel. Die Gesamtheit der Lebewesen einer bestimmten Umgebung (eines Biotops) nennt man Biozönose. Biotop und Biozönose bilden zusammen ein Ökosystem. Die Lebewesen eines Ökosystems wechselwirken miteinander und mit der Umgebung.
Pädagogische Anmerkung
Auch wenn es theoretisch möglich wäre, sollte man die Schüler nicht das gesamte Nahrungsnetz darstellen lassen (mit allen Bildkarten). Das gesamte Nahrungsnetz ist ziemlich unübersichtlich (siehe Abb. 2). Die Darstellung spiegelt zwar schön die Komplexität und Verflechtungen eines Nahrungsnetzes wider, sie ist aber für die Schüler doch recht schwer zu lesen. Man erkennt auch nicht so leicht, was passieren würde, wenn eine Art verschwinden würde. Mit dieser Problematik werden wir uns in der nächsten Unterrichtsstunde befassen.
Zum Schluss fragt der Lehrer die Schüler, ob sie in den Bildkarten Informationen über andere Arten von Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen entdeckt haben. Bei den Flechten steht etwas über die Symbiose von Pilzen und Bakterien, und bei den Blauwalen etwas über die auf ihrem Körper lebenden Parasiten (Seepocken).
Zusammenfassung
Zum Schluss der Unterrichtsstunde wird eine gemeinsame Zusammenfassung formuliert.
Beispiel für eine Zusammenfassung:
Die Lebewesen in den Ozeanen leben in verschiedenen marinen Ökosystemen. Innerhalb eines Ökosystems sind die Lebewesen voneinander abhängig. Das betrifft in erster Linie die Ernährung. Es gibt aber auch andere Arten von Beziehungen zwischen den Lebewesen, wie zum Beispiel die Symbiose oder den Parasitismus.
Fußnote
1: Abb. 1: 4. Klasse von Marie-Laure de Miguel-Braban (Beauvais)
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023