2.8: Phytoplankton und Zooplankton
Autoren: | |
Publikation: | 30.5.2017 |
Lernstufe: | 3 |
Übersicht: | Die Schüler untersuchen mit Lupen und Mikroskopen Kleinstlebewesen der Ozeane. |
Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Aufzucht, Plankton, Phytoplankton, Zooplankton, Mikroskop |
Dauer: | abhängig von der Vorgehensweise für diese Unterrichtsstunde |
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Pädagogische Anmerkung
Diese optionale Unterrichtsstunde ist eher etwas für die Sekundarstufe I. Die Schüler sollen hier Lebewesen beobachten (u. a. mit einem Mikroskop) und deren Wachstum untersuchen.
Ausgangsfrage
Der Lehrer fragt die Schüler, wie groß die beim Ausflug ins Wattenmeer bzw. auf den Bildkarten beobachteten Lebewesen waren/sind. Einige sind sehr groß, zum Beispiel der Blauwal, andere sehr klein, zum Beispiel der Strandfloh. Wenn die Schüler nicht von selbst darauf kommen, erwähnt der Lehrer das Plankton. Die Karten 25 und 26 des Arbeitsblattes 15 (Arten, die im und am Meer leben) werden näher untersucht: Plankton bezeichnet die Lebewesen, die im Wasser schweben und von den Strömungen getrieben werden. In dieser Unterrichtsstunde werden die Schüler diese Kleinstlebewesen des Meeres näher erkunden.
Wissenschaftliche Anmerkung
Plankton macht ungefähr 98% der Biomasse der Ozeane aus. Wegen der Da Plankton Teil der marinen Nahrungsnetze ist, dauert es nur 15 Tage, bis alle Moleküle in dieser Biomasse das Lebewesen "getauscht" haben. Plankton besteht aus Tieren, Pflanzen, und vor allem aus vielen Bakterien, Protisten (zu denen Algen gehören) und Viren. Ein Liter Meerwasser enthält 10 bis 100 Milliarden Viren, 1 bis 10 Milliarden Bakterien, 0,1 bis 1 Milliarde Protisten usw.
Beobachtung und/oder Aufzucht
Die Schüler können zum Beispiel unter dem Mikroskop lebendes Phytoplankton oder/und Zooplankton beobachten. Oder sie züchten und beobachten Salinenkrebse.
Lebendes Phytoplankton und Zooplankton unter dem Mikroskop
Für diese Aktivität braucht die Klasse einen Satz Mikroskope oder Binokulare. Lebendes Phyto- oder Zooplankton, das Aquarienfischen als Lebendfutter dient, kann man zum Beispiel (in konzentrierter oder verdünnter Form) in Aquaristikläden kaufen. Der Lehrer sollte für das Beobachten mit dem Mikroskop einen Vorrat an Objektträgern und Deckgläsern besorgen. Außerdem werden Plastikpipetten benötigt, um die einzelnen Mikroorganismen aus dem Plankton herauszufischen.
Der Lehrer kann mit den Schülern auch selbst Plankton züchten. Dazu wird er im Internet zahlreiche Anleitungen finden. Eine Planktonzucht kann eine gute Vorbereitung für die eigentliche Beobachtung von Plankton sein. Die Schüler lernen dadurch die Bedürfnisse von Plankton kennen. In der Unterrichtsstunde 2.5 (Wechselwirkungen zwischen den Arten) hatten sie bereits gelernt, dass Plankton zu den Primärproduzenten zählt.
Salinenkrebse züchten und beobachten
Salinenkrebse (Artemia salina, auch Salzwasserkrebse genannt) sind kleine Krebstiere, die hauptsächlich in Lagunen leben. Man findet sie aber auch in Salzseen und Meerwassersalinen. Salinenkrebse werden von der Strömung getrieben (obwohl sie selbst aktiv schwimmen können) und zählen daher zum Zooplankton. Eine Besonderheit von Salinenkrebsen ist, dass sie Zysten bilden: Diese Zysten umhüllen die Salinenkrebslarven, wenn die äußeren Lebensbedingungen ungünstig sind (insbesondere bei Trockenheit). So können diese Larven auch in extremen Situationen überleben, zum Beispiel bis zu zwei Stunden bei Temperaturen von −190°C oder in kochendem Wasser. Man kann die Artemiazysten, die als Lebendfutter an Fische verfüttert werden, in Aquaristikläden kaufen. Die Zucht von Salinenkrebsen aus Artemiazysten ist relativ einfach.
Abb. 1: Salinenkrebse (Quelle: Wikimedia Commons, CC BY 2.0)
Schritte für die Zucht von Salinenkrebsen:
- In einer Salatschüssel 24 Stunden lang ein Liter Leitungswasser bei Raumtemperatur stehen lassen (damit eventuell vorhandenes Chlor entweicht). In einer weiteren (kleinen Schüssel) ebenfalls etwas Leitungswasser stehen lassen.
- 4 Teelöffel Meersalz in die Salatschüssel geben; umrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat.
- Die Artemiazysten eine Stunde lang in dem ungesalzenen Wasser in der kleinen Schüssel einweichen lassen und anschließend in die Schüssel mit Salzwasser kippen. An der Schüssel rütteln, damit die Artemiazysten auf den Boden sinken.
- Von Zeit zu Zeit mit einem Strohhalm in das salzige Wasser pusten, um es zu belüften.
- Die Salinenkrebse schlüpfen nach 1 bis 5 Tagen. Die Larven nennt man Nauplien. Aus Nauplien werden später die adulten Salinenkrebse.
- Die Nauplien (und später die adulten Salinenkrebse) werden mit Phytoplankton in Pulverform gefüttert – zum Beispiel mit Dunaliella salina –, das man ebenfalls in Aquaristikläden bekommt. Eine Messerspitze pro Tag reicht für alle Salinenkrebse in der Salatschüssel.
Adulte Salinenkrebse sind 8 bis 10 mm lang. Sie können mit einer einfachen Lupe beobachtet werden. Der Körper eines Salinenkrebses besteht aus 20 Segmenten: eins für den Kopf, 11 für den Brustkorb (Thorax) und 8 für den Bauch (Abdomen)i. Sie haben 10 Beinpaare, an deren Seite man die Kiemen beobachten kann. Salinenkrebse haben eine Lebensdauer von einigen Monaten.
Die Schüler können das Verhalten der Salinenkrebse beobachten: Die Nauplien werden vom Licht einer Lampe angezogen, während sich die erwachsenen Salinenkrebse lieber in dunkle Ecken verkriechen. Die Schüler werden sicher auch Gelegenheit haben, den Lebenszyklus (Larvenstadium und Metamorphose) von Salinenkrebsen zu verfolgen. Übrigens: Flamingos verdanken den Salinenkrebsen ihre rosa Farbe.
Beobachtungsnotizen und -zeichnungen
Um ihre Beobachtungen schriftlich festzuhalten, können die Schüler kurze beschreibende Texte der untersuchten Lebewesen verfassen. Bei dieser Arbeit wird ein breiter Wortschatz benötigt, Wörter zum Beschreiben von Form und Beschaffenheit der beobachteten Lebewesen. Die Schüler sollten auch Beobachtungszeichnungen anfertigen.
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023