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Homepage > Aktivitäten > Biologie > Klassifizierung von Lebewesen > Biodiversität macht Schule! > 2: Wie groß ist die Biodiversität? > Biodiversität in der Klasse

Unterrichtsstunde 8: Biodiversität in der Klasse

Autoren:
Publikation: 17.9.2012
Lernstufe: 3
Übersicht:
  • Die Klasse erstellt ein Bildermosaik, das die Vielfalt der Formen und Farben bei den Men­schen veranschaulicht.
Ziele:
  • Ausgehend von einer Art, die man im Klassenraum gut beobachten kann – Homo sapiens – wird eine der Facetten der Biodiversität erforscht: die Vielfalt der Individuen innerhalb einer Art.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Beobachten und mit einem angemessenen Wortschatz beschreiben.
  • Hinterfragen und Hypothesen aufstellen.
  • Ähnliche Dinge und Lebewesen nach vorher festgelegten Kriterien zusammenfassen.
Wortschatz: Diversität, Vielfalt, Verschiedenheit, Einzigartigkeit, Individuum, individuelle Einmaligkeit
Dauer: 1 Stunde (oder zweimal 30 Minuten)
Material:
  • Digitalkamera
  • Computer und Drucker
  • A3-Blätter
  • Scheren
  • Kleber
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Eingangsfrage

Der Lehrer erinnert an die Schlussfolgerungen der ersten Unterrichtseinheit "Was ist Biodiversität?": "In den vorangegangenen Unterrichtstunden haben wir festgestellt, dass es eine große Vielfalt von Individuen, Arten und Habi­taten gibt. Diese Vielfalt findet man insbesondere auch innerhalb einer Art, wie wir am Beispiel der Gazellen gesehen haben.

Jetzt also die Frage: "Wie groß ist das Ausmaß der Biodiversität innerhalb der menschlichen Art, bis wohin geht die Verschiedenheit der Individuen?" Einen ersten Eindruck gibt die Erkundung der individuellen Verschiedenheiten in der Klasse.

Beobachtung und Debatte: Ähnlich und doch alle unterschiedlich

Als Erstes fragt der Lehrer: "Was haben wir alle gemeinsam? Worin unter­scheiden wir uns? Welche Einzelheiten können wir beobachten und verglei­chen, welches sind unsere Merkmale?"

Die Schüler notieren ihre Einfälle im Arbeitsheft und tragen sie mündlich vor. Die Vorschläge werden an die Tafel geschrieben und die Liste wird diskutiert. Die Schüler bemerken sofort, dass wir alle zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf mit zwei Augen, zwei Ohren, einer Nase und einem Mund besitzen usw.

Andererseits bemerken sie auch, dass trotz des gemeinsamen "Bauplans" die Augen-, Haar- und Hautfarben nicht gleich sind, ebenso die Form der Ohren, die Größe, das Gewicht usw. Das sind also Merkmale, die zum Vergleich der Individuen herangezogen werden können.

Innerhalb der Klasse, wie unter Menschen im Allgemeinen, ist die Vielfalt gut zu beobachten. Wir unterscheiden uns alle voneinander und dennoch sind wir uns ähnlich. Auch unter uns Menschen ist die Vielfalt ein Schatz, den es zu erhal­ten gilt.

Aktivität: Die Vielfalt in der Klasse, ein Mosaik von Formen und Farben

Die Klasse wird in drei oder vier Arbeitsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe soll sich eins der Merkmale vornehmen, die an der Tafel stehen. Zum Beispiel die Farbe der Augen oder der Haare, die Form der Ohren, die Hautfarbe.

Mit der Digitalkamera werden die entsprechenden Körperteile in Nahaufnahme fotografiert. Die Fotos werden anschließend ausgedruckt und jede Gruppe stellt aus ihren Fotos ein Mosaik zusammen.

Pädagogische, wissenschaftliche und praktische Anmerkungen

  • Falls notwendig kann die Unterrichtsstunde auf zweimal 30 Minuten aufgeteilt werden. In den dazwischenliegenden Tagen können die Schüler gegebenenfalls ihre Mosaike für die nachfolgende gemeinsame Erörterung fertigstellen.
  • Anstatt die Schüler fotografieren zu lassen, kann auch der Lehrer diese Aufgabe übernehmen. Wenn sich die Schüler gegenseitig fotografieren, hat das allerdings einen Vorteil: Sie sind dadurch gezwungen, genauer zu beobachten, was sie fotografieren – sie müssen mehr nachdenken.
  • Die Hautfarbe zu fotografieren ist besonders interessant (zum Beispiel in der Beuge des Ellenbogens), denn dieses Merkmal hängt sowohl von genetischen als auch von Umgebungsfaktoren ab (unter anderem von der Sonnenexposition). Die Klasse kann darüber dann diskutieren.
  • Für die Fotos braucht man gutes Licht. Im Freien erhält man in der Regel gute Aufnahmen, mit wenig Reflexen.

Fotos von Kinderaugen

Abb. 1: Beispiel für ein Mosaik (5. Klasse [CM2] von Christine Blaisot, École Edouard-Herriot du Mesnil-Esnard, Frankreich)

Gemeinsame Erörterung

Die fertigen Mosaike werden in der Klasse ausgestellt, und der Lehrer bittet die Schüler, die Unterschiede zu beschreiben, die auf jedem der Mosaike zu beob­achten sind. Zum Beispiel sieht man bei den Ohrenformen angewachsene, abgerundete und spitze Ohrläppchen. Jeder schreibt in sein Arbeitsheft ein paar Sätze über diese Unterschiede.

Werden die Mosaike fotokopiert (im A4- oder A3-Format), kann jede Gruppe ihr Mosaik zerschneiden und die Einzelaufnahmen nach Ähnlichkeitskriterien sor­tieren (zum Beispiel alle abgerundeten Ohrläppchen in eine Gruppe).

Über der Diskussion und dem Umgang mit den Bildern wird nach und nach klar, dass jedes individuelle Merkmal (Augenfarbe, Ohrenform usw.) in vielfältiger "Ausführung" vorkommt und dass die Kombination der verschiedenen Merkmale die Biodiversität der Individuen ausmacht. Obwohl wir alle zu der gleichen Art gehören (Homo sapiens), sehen wir doch alle unterschiedlich aus. Jedes Indi­viduum ist einzigartig.

Gemeinsame Zusammenfassung

Alle Schüler notieren in ihrem Arbeitsheft, was sie von der Unterrichtsstunde behalten haben. Zum Schluss wird an der Tafel eine gemeinsame Zusammen­fassung formuliert.

Beispiel für eine Zusammenfassung:

Innerhalb einer Art sind alle Individuen verschieden. Das nennt man die individuelle Vielfalt (Diversität). Sie gehört genauso zur Biodiversität wie die Artenvielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme. Jedes Individuum ist ein­zigartig. Alle Individuen sind gleichermaßen zu achten.

Mögliche Erweiterung

Steht genug Zeit zur Verfügung, kann der Lehrer mit den Schülern über den Ursprung dieser individuellen Vielfalt diskutieren. Im Zusammenhang mit der besprochenen, vom Zufall bestimmten Mischung elterlicher Merkmale bei den Kindern kann die geschlechtliche Fortpflanzung zur Sprache kommen, die diese Vielfalt zur Folge hat. Es lässt sich auch darüber diskutieren, dass manche Merkmale unabhängig von den elterlichen Merkmalen ein Individuum kenn­zeichnen, zum Beispiel die Fingerabdrücke.

Manche Kinder bringen gelegentlich den oft missverstandenen und zu Polemik Anlass gebenden Begriff "Rasse" ins Spiel. Wenn das der Fall ist, kann man mit ihnen darüber reden. Siehe dazu auch die wissenschaftlichen Hintergründe zu diesem Modul.

Mit Portraitaufnahmen der Kinder können "virtuelle Portraits" zusammengestellt werden. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm lassen sich Haare, Stirn, Augen­brauen, Augen, Nase, Mund, Kinn usw. verschiedener Schüler kombinieren.

Beispiele für Mosaike und virtuelle Portraits: Arbeit der 5. Klasse von Christine Blaisot

Letzte Aktualisierung: 18.1.2018

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