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Homepage > Aktivitäten > Nachhaltigkeit > Der Ozean, mein Planet und ich! > 3: Der Ozean und der Mensch > 3.4: Die Vermüllung der Ozeane

3.4: Die Vermüllung der Ozeane

Autoren:
Publikation: 20.6.2017
Lernstufe: 3
Übersicht: Die Schüler befassen sich mit dem Müll (insbesondere dem Plastikmüll) im Ozean.
Angestrebte Kenntnisse:
  • Die Müllmassen, die Menschen ins Meer einleiten, beeinträchtigen die Gesundheit der Ozeane. 90% des Mülls gelangt vom Festland aus ins Meer.
  • Jedes Jahr kommen 10 bis 20 Millionen Tonnen Müll ins Meer – zum großen Teil Plastik.
  • Dieser Müll wird von Strömungswirbeln "mitgenommen" und sammelt sich in bestimmten Gegenden an (Plastikkontinente).
  • Forscher untersuchen die Gefährdung durch Mikroplastik. Außerdem erforschen sie Bakterien, die den Plastikmüll zersetzen können.
Wortschatz: Plastik, Kunststoff, Schadstoff, Strömungswirbel, Nahrungskette
Dauer: 45 Minuten
Material: Für jede Schülergruppe:
Herkunft: La main à la pâte, Paris

Ausgangsfrage

Die Lehrerin fragt die Schüler: "Die Menschen produzieren viel Abfall. Welche Abfälle findet man im Meer wieder? Wie gelangen sie dorthin? Was wird aus diesen Abfällen?" Die Schüler diskutieren. Die Abfälle kommen von den Schiffen und Booten, aus den Häfen, aus den Städten; sie werden mit den Flüssen ins Meer gespült usw. Die Schüler diskutieren darüber, aus welchem Material die Abfälle bestehen: Glas, Holz, Metall, Plastik/Kunststoff usw. Was wird aus den Abfällen? Sinken sie auf den Meeresgrund? Werden sie von den Meeresströ­mungen "mitgenommen"? Zersetzen sie sich (irgendwann)?

Literaturrecherche

Die Lehrerin verteilt das Arbeitsblatt 37 (Der Plastikozean), in dem einige Infor­mationen zur Vermüllung der Ozeane stehen. Die Lehrerin hat die folgenden Ausgangsfragen an die Tafel geschrieben und lässt die in Gruppen aufgeteilten Schüler zunächst eigenständig arbeiten.

Gemeinsame Erörterung und Zusammenfassung

Nach ungefähr einer Viertelstunde teilt der Sprecher oder die Sprecherin jeder Gruppe der Klasse mit, welche Informationen sie dem Arbeitsblatt entnommen haben.

Die Schüler können weiter recherchieren. Welches sind die häufigsten Kunst­stoffarten? Wo befinden sich die großen Meeresströmungswirbel? Welche Pro­jekte gibt es, um die Ozeane von den Müllmassen zu befreien?

Die Ozeane leiden unter den Abfallmassen: Es befinden sich inzwischen schät­zungsweise 100 bis 142 Millionen Tonnen Müll in den Ozeanen. Jedes Jahr kom­men bis zu 10 Millionen Tonnen hinzu – davon schätzungsweise 8 Millionen Tonnen Plastik [1]. Etwa 80% des Plastikmülls kommt vom Festland, 20% wird von Schiffen aus ins Meer geworfen [2]. Die Schüler diskutieren darüber, was aus diesen Abfällen wird. Sie reden über den sogenannten "Plastikkontinent" und die Auswirkungen des Plastikabfalls (insbe­sondere über das Mikroplastik).

Der Müll in den Meeren wird irgendwann abgebaut. Das kann aber zum Teil Jahrhunderte dauern. Während Papierhandtücher bereits nach zwei bis vier Wochen abgebaut sind, dauert es bei Einwegwindeln und Plastikflaschen etwa 450 Jahre [3].

Wissenschaftler haben entdeckt, dass Bakterien der Art Ideonella sakaiensis PET (Polyethylenterephthalat) verstoffwechseln können. PET ist der Kunst­stoff, aus dem die meisten Plastikflaschen bestehen. Aber leider sind Bakterien nicht die Lösung unseres Plastikmüllproblems. Bisher hat man lediglich Bakte­rien entdeckt, die PET und Polyurethane (Letztere findet man zum Beispiel in Lacken, Schaumstoffen, Klebern) zersetzen. Es gibt aber zahlreiche andere Kunststoffe, wie zum Beispiel PVC (Polyvinylchlorid), das u. a. zur Herstellung von Schläuchen, Rohren, Bodenbelägen oder Schuhsohlen dient, oder PE (Polyethylen), aus dem zum Beispiel Folien hergestellt werden. Außerdem würde es in der Natur 500 Jahre oder länger dauern, bis Bakterien eine PET-Flasche zersetzt haben [4]. Es kann natürlich sein, dass die Evolution irgend­wann Bakterien hervorbringt, die Kunststoffe verstoffwechseln. Aber wollen wir darauf warten? Und was sind dann die Nachteile dieser Bakterien?


Pädagogische Anmerkung

Kunststoff oder Plastik? Kunststoff ist der allgemeine Begriff, Plastik die umgangssprachliche Bezeichnung für Kunststoffe.
 
Bei der Müllthematik tauchen Begriffe auf, die die Schüler in früheren Unter­richtsstunden kennengelernt haben – wie Meeresströmungen oder Nah­rungskette/Nahrungsnetz:

Zum Schluss der Unterrichtsstunde wird eine gemeinsame Zusammenfassung formuliert, die jeder Schüler in sein Arbeitsheft überträgt.

Beispiel für eine Zusammenfassung:

Die meisten Abfälle in den Ozeanen stammen vom Festland. Sie bestehen hauptsächlich aus Plastik. Die Abfälle werden von den Meeresströmungen mitgeführt und sammeln sich an bestimmten Stellen unseres Planeten an: zum Beispiel auf dem "Plastikkontinent" im Pazifik. Kleinere Abfälle oder Teile von Abfällen werden von den Lebewesen im Meer gefressen. Dadurch ist die gesamte Nahrungskette verseucht. Das betrifft auch den Menschen, der Meerestiere isst.

Links zum Thema


Fußnote

1: Quellen: Umweltbundesamt: Welche Abfallmengen befinden sich in den Mee­ren? Die Zahl 8 Millionen (Tonnen Plastik) ist ein Mittelwert. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane gelangen. Quelle: IUCN: Primary Microplastics in the Oceans

2: Quelle: Our World in Data: Where does the plastic in our oceans come from?

3: Quelle: World Ocean Review: Abbaugeschwindigkeiten verschiedener Produkte

4: Quelle: 5 Fragen an den Mikrobiologen Wolfgang Streit (Uni Hamburg).

Letzte Aktualisierung: 14.10.2024

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