Unterrichtsstunde 9b: Biodiversität in der Schulumgebung – die Inventur
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Publikation: | 24.9.2012 |
Lernstufe: | 3 |
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Ziele: |
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Angestrebte Kenntnisse: |
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Wortschatz: | Habitat, Lebensräume, Inventur, Bestandsaufnahme, Auftrag, Erkundung |
Dauer: | Zwischen 2 Stunden und einem halben Tag, je nach Umgebung, in der die Inventur stattfinden soll. |
Material: |
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Herkunft: | La main à la pâte, Paris |
Vor dem Ausflug
Bevor es losgeht, sollte sichergestellt sein, dass das ganze Material mitgenommen wird, und jeder Schüler sein Arbeitsheft und Schreibmaterial dabei hat.
Den Kindern sollten die wichtigsten Verhaltensregeln klar sein. Neben den üblichen für Ausflüge geltenden Regeln, sollten sie daran denken, aufgehobenes Holz zurückzulegen, umgedrehte Steine wieder umzudrehen, nichts zu zerstören (um zum Beispiel ein Tier aufzustöbern), keine Abfälle zu hinterlassen usw.
Beschreibung der Umgebung
Am Ausflugsziel angekommen, werden die Kinder aufgefordert, ihre Sinneseindrücke zu beschreiben: "Notiert in eurem Arbeitsheft alle Wörter, die euch einfallen, wenn ihr euch umschaut, horcht, riecht und anfühlt, was euch umgibt!" Die Biodiversität ist auch eine Vielfalt von Sinneseindrücken (samtweiche Blätter, körnige Erde, Vogelgesang, summende Insekten, Sonnentaler, der Geruch von Humus, ...). Wenn die Kinder bei diesem ersten Kontakt hinsehen und hinhören, wird ihre Neugier geweckt.
Es folgt eine kurze Beschreibung der Umgebung. Die Schüler werden in Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe erhält ihre besondere Aufgabe:
- Den Ausflugsort auf eine Karte der Umgebung finden.
- Eine schnelle Skizze der Umgebung zeichnen und mit Hilfe des Kompasses die Himmelsrichtungen eintragen.
- Die Umgebungstemperatur messen und notieren; wenn möglich die Luftfeuchtigkeit schätzen, zum Beispiel durch Beobachten von Tannenzapfen (die sich bei Trockenheit weit öffnen und bei feuchter Luft mehr oder weniger schließen).
- Alle Hinweise auf menschliche Tätigkeit registrieren (Wege, Abfallkörbe, Markierungen an Bäumen, Brücken, Zäune, ...).
- Die Schüler gehen ans Werk, überlegen, diskutieren. Anschließend werden die Ergebnisse den anderen Gruppen mitgeteilt und in die Arbeitshefte eingetragen.
Pädagogische und praktische Anmerkungen
Ideal ist es, wenn eine Begleitperson pro Gruppe bei dem Ausflug dabei ist. Und noch besser ist es natürlich, wenn die eine oder andere Begleitperson sich gut in der Natur auskennt.
Inventur
Zu Anfang stellt der Lehrer die Frage: "Was um uns herum ist lebendig und was nicht?" Die Antworten der Kinder werden diskutiert. Fragen wie: "Ernähren sich Pflanzen auch? Pflanzen sie sich fort? Und Steine?" bereichern die Diskussion. Als nächstes beginnt die Bestandsaufnahme der biologischen Vielfalt – das heißt die Inventur des "lebenden Teils" der Umgebung.
Jede Arbeitsgruppe erhält "Feldforschungsblätter" (die Arbeitsblätter 4 bis 6). Ein Teil der Gruppen beschäftigt sich mit der Inventur der Tiere, der andere mit der Inventur der Pflanzen. Damit auch jeder versteht, wie die Tabellen auszufüllen sind, kann zum Beispiel die erste Zeile gemeinsam ausgefüllt werden.
Der Lehrer legt die Grenzen des zu inventarisierenden Bereichs fest (auf der Karte und durch direktes Zeigen) und bietet falls nötig seine Hilfe an – etwa zum Sammeln hoch hängender Proben (Blätter, Eicheln) oder zur Identifizierung eines Lebewesens. Außerdem fungiert er als Hüter für alle gesammelten Proben, verteilt, wo auch immer sie gebraucht werden, verschließbare Plastikbeutel, Gefäße und zusätzliche Arbeitsblätter. Jeder Beutel und jedes Gefäß muss mit dem Namen des Sammlers und der Beobachtungsnummer, unter der die Probe beschrieben wurde, versehen werden – damit eindeutig zu erkennen ist, was der Plastikbeutel/das Gefäß enthält.
Die Kinder werden Lebewesen am Boden finden (Schnecken, Nacktschnecken, Insekten, Gräser, Büsche, Bäume usw.) oder auf Pflanzen (Moose, Flechten und Algen auf Stämmen, Schnecken, auf Zweigen sitzende Vögel usw.). Manche Lebewesen sind lediglich "auf der Durchreise": Insekten, Eichhörnchen, Vögel, ... Den Kindern wird nahegelegt, sorgfältig den Boden zu beobachten, Gräser, Blätter und Stämme zu inspizieren, und auch nicht zu zögern, herabgefallene Blätter, Steine oder morsches Holz umzudrehen (und nach der Beobachtung zurückzulegen).
Nach etwa einer Stunde (das ist natürlich nur ein Richtwert) werden die Arbeitsblätter eingesammelt und alle Gerätschaften wieder zusammengesucht. Ganz zum Schluss wird überprüft, ob der Ausflugsort in dem Zustand verlassen wird, in dem er vorgefunden wurde. Und damit wird die Feldforschungsexpedition für beendet erklärt.
Pädagogische Anmerkungen
- Bei der Bestimmung von Tieren und Pflanzen können mitgebrachte
Bestimmungsbücher helfen oder man verschiebt die Bestimmung auf später,
wenn man wieder Zugang zum Internet hat.
Das Ziel ist jedoch nicht unbedingt die genaue Bestimmung der beobachteten Arten. Es reicht die Unterscheidung nach Säugetieren, Vögeln, Insekten, Weichtieren usw. und eine möglichst genaue Beschreibung (Farben, Formen, ...). - Wenn immer möglich sollten Fotos gemacht werden, anstatt lebende Tiere zu sammeln und/oder Pflanzen auszugraben oder zu pflücken. Fotos von Lebewesen in ihrem Habitat sind außerdem besonders interessant. Das Fotografieren kann zum Beispiel einem "Reporter" anvertraut werden – oder dem Lehrer.
- Im Internet gibt es Anleitungen, wie man Spuren und Indizien der Anwesenheit von Tieren findet und deutet (Fußabdrücke, Fraßspuren, Ausscheidungen, Reste von Früchten, Erdlöcher, Nester, ...), zum Beispiel auf der Seite des NABU: "Wer war denn das? Heimischen Wildtieren auf der Spur" oder der Seite "Wer war das?" vom österreichischen Naturschutzbund.
- Bevor der Ausflugsort verlassen wird, sollten im Hinblick auf die Unterrichtsstunde 10 Bodenproben genommen werden. Die Erdschollen sollten etwa eine Spatenbreite breit sein und etwa 20 cm dick. Die Tüten mit den Bodenproben können ein oder zwei Tage lagern.
- Nach der Rückkehr in den Klassenraum werden die genommenen Proben bis zur nächsten Unterrichtsstunde trocken aufbewahrt.
Die Erfassungsbögen
Für die Inventur stehen folgende Erfassungsbögen (Arbeitsblätter 4 bis 6) zur Verfügung. Sie können auch als Excel-Tabelle heruntergeladen werden, so dass der Lehrer sie leicht ändern und anpassen kann.
Das Arbeitsblatt 6: "Skizzen" kann sowohl in Verbindung mit dem Arbeitsblatt 4 (Inventur der Tiere) als auch mit dem Arbeitsblatt 5 (Inventur der Pflanzen) benutzt werden.
Feldforschungsblatt 1: Inventur der Tiere (Arbeitsblatt 4)
Feldforschungsblatt 2: Inventur der Pflanzen (Arbeitsblatt 5)
Feldforschungsblatt 3: Skizzen (Arbeitsblatt 6)
Letzte Aktualisierung: 24.9.2024